'Die Nachtigall' - Seiten 557 - Ende

  • Auch ich habe Tränen geheult. Ein beeindruckender Roman über einen Widerstand, der in meiner Schulzeit nie Thema war.
    Ich bin froh und dankbar, dass ich diesen Roman lesen durfte.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Es wird an der Stelle S. 588 zwar nicht ganz klar gesagt, aber auf S. 595/596 erinnert sich Vianne an genau diese Szene: Isabelle und Gaeton, sie hat die Arme um ihn gelegt und schaut mich an. Mit tränenerfüllten Augen. Mit Liebe. Und dann schließt sie die Augen, sagt etwas, das keiner von uns hören kann (nämlich, s. wieder S. 588: "Vergiss mich nicht". Sie wünschte, sie hätte die Kraft, es laut zu sagen).


    Die beiden Stellen ergänzen sich perfekt. Kristin Hannah macht das durchaus kunstvoll.


    Das ist mir in der Tat beim Lesen gar nicht so bewusst gewesen, dass sich die beiden Stellen da so gut ergänzen. Ich hatte zwar am Ende des Kapitels schon das Gefühl, dass Isabelle stirbt, aber dass sich die Stelle in der Tat so mit Viannes Erinnerung deckt war mir nicht aufgefallen.


    Zitat

    Original von Booklooker
    Ich glaube, dass die Autorin Isabelle hat sterben lassen war das einzige richtige. Sie hätte sich nicht in der Welt im Frieden zurecht gefunden. Zu lange hat sie sich verstecken müssen und lügen müssen. Man hat ihr ja schon angemerkt, dass sie sehr traumatisiert war. Dass Gaeton dann auftauchte, fand ich auch toll. Er hat seine Tochter nach ihr benannt. Das habe ich mir fast gedacht. An dem Ende habe ich wirklich gar nichts auszusetzen.


    Ich könnte mir Isabelle in einer "friedlichen" Welt auch nicht mehr so richtig vorstellen. Zwar ist sie vor dem Zweiten Weltkrieg aufgewachsen, doch hat sie so viel Herzblut in die Nachtigall gesteckt, dass ich sie mir ohne diese Aufgabe, die ihre Lebensaufgabe war nicht so recht vorstellen kann. Für mich hat es somit auch sehr gut gepasst. Einzig Gaeton und Isabelle hätte ich mehr Zeit miteinander gewünscht. Sie haben beide so viel durchgemacht, dass ich ihnen etwas Glück gegönnt hätte. Ich hatte das Gefühl, dass Isabelle nur noch darauf gewartet hat, dass Gaeton zu ihr kommt, damit sie endlich sterben kann.


    Zitat

    Original von maikaefer
    Ganz schlimm fand ich die Szene, als Daniel-Ari abgeholt wurde. Schon jetzt beim bloßen Gedanken daran stehen mir wieder die Tränen in den Augen.
    Dagegen bin ich mir nicht 100% sicher, ob Antoine nun von seiner Nichtvaterschaft wusste oder nicht. Aber letztlich ist es egal. Vianne sagt zu Julien am Ende, dass sie durch ihn geheilt worden sei, ihren Mann wieder lieben konnte.


    Die Szene als Daniel abgeholt wurde, fand ich auch besonders schlimm. Vianne hat Daniel ja wirklich als Sohn angenommen und hat nicht zwischen ihm und Sophie als ihrer Tochter unterschieden. Für sie waren beides ihre Kinder und nun musste sie eines davon an fremde Leute geben, die ihr sogar noch verwehrt haben mit ihrem Quasi-Sohn in Verbindung zu treten. Von einem Tag auf den anderen hat sie so ihren Sohn verloren und noch nicht einmal eine Möglichkeit sich zu vergewissern, dass es ihm gut geht. Das stelle ich mir aber nicht nur für Vianne schwer vor, ich denke auch Daniel/Ari wird das ziemlich mitgenommen haben. Auch wenn er sich nicht mehr an seine richtige Mutter erinnern kann, kann es ja sein, dass er unterbewussst immer noch irgendwie merkt, dass er von ihr verlassen wurde. Nun wird er wieder von einer Mutter weitergegeben, die sich nicht mehr in seinem Leben melden soll. Ich glaube nicht, dass das alle Kinder so gut weggesteckt haben.
    Am Ende kommt glücklicherweise heraus, dass aus Ari doch ein stattlicher Mann geworden ist, der Vianne jedoch nie vergessen hat.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • So, ich bin auch durch.


    Mich hat das Ende nicht so emotional mitgenommen, wie ich es am Anfang dachte.
    Es war doch sehr vorhersehbar und eigentlich auch filmreif, wie Isabelle in Gaetons Armen stirbt.


    Die Szene mit Daniel war sehr traurig, aber zum Glück hat er die Erinnerungen nie vergessen.

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Zitat

    Original von nordicute04
    Auch ich habe Tränen geheult. Ein beeindruckender Roman über einen Widerstand, der in meiner Schulzeit nie Thema war.
    Ich bin froh und dankbar, dass ich diesen Roman lesen durfte.



    Mir ging es genauso auch ich musste Tränen vergießen , ein beeindruckender Roman, der noch lange nachhallen wird. Ja schade das im Schuluntericht das Thema nicht behandelt wurde.

  • Jetzt habe ich dieses tolle Buch auch beendet.
    Traurig, dass Isabell doch noch sterben mußte, aber ihr Körper war wahrscheinlich einfach zu stark geschwächt. Es ist einfach furchtbar, was damals passiert ist. Auch wenn ich schon einige Bücher über das Thema gelesen habe, schocken mich die Ereignisse immer wieder. Wie kann man nur so jedes menschliche Verhalten verlieren.....?????
    Ist Isabel eigentlich gut medizinisch versorgt worden, auf mich wirkte es nicht so, da sie schnelle nach Hause zurückkehrte. Hätte man sie nicht erstmal in einem Krankenhaus pflegen müssen?


    Rachel und Marc sind tot und als Daniel von beiden Männern abgeholt wurde hat es mir beinahe das Herz zerrissen. Auch das Wiedersehen nach den vielen Jahren war sehr berührend.


    Schlimm auch die Szenen in der Hilfsstelle für die Überlebenden. Was diese Menschen durchgemacht haben und dann müssen sie noch erfahren, dass ihre ganze Familie gestorben ist, ich kann mir gut vorstellen, dass das vielen Menschen dann noch den letzten Schlag versetzt hat.


    Ein wirklich bewegendes Buch, die Rezi folgt in den nächsten Tagen, ich muß es erst noch sacken lassen.

  • Zitat

    Original von Johanna
    nu muß ich erst einmal wieder in der Realität ankommen.


    Wartest du auf die Lerche? ;-)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Johanna
    Jetzt bin ich auch durch - muß es aber doch erst einmal etwas sacken lassen.
    Das war eine reines Nachtigallen Wochenende, nu muß ich erst einmal wieder in der Realität ankommen.



    Du hast aber auch ein Tempo vorgelegt - Hut ab :lache

  • Zitat

    Original von Richie



    Du hast aber auch ein Tempo vorgelegt - Hut ab :lache


    Jou, das mußte sein.
    Ich konnte ca. 3-4 Wochen so gut wie gar nicht lesen - zumindest nix erbauliches.
    Da mußte das jetzt endlich mal wieder sein, nur lesen, ohne andere Verpflichtungen.


    Aufhören zwischendurch geht bei dem Buch eh sehr schwer, da hab ich das halt gelassen und sofort ausgenutzt, daß langes Wochenende war und das Buch am Stück durchglesen :grin

  • Zitat

    Original von Johanna
    Jetzt bin ich auch durch - muß es aber doch erst einmal etwas sacken lassen.
    Das war eine reines Nachtigallen Wochenende, nu muß ich erst einmal wieder in der Realität ankommen.


    Das ist gar nicht so einfach. Auch danach wieder eine erbauliche und Anspruchsvolle Literatur zu finden.
    Ich habe das Buch auch einige Tage sacken lassen und dann meine Rezi geschrieben.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Also ich hatte damit überhaupt kein Problem :grin.
    :schnellweg


    Ich denke, das habe ich auch nicht.
    Ich wechsle einfach das Genre und nehme mir einen deftigenThriller vor. :grin


    Mache ich sowieso gerne, wenn ich ein sehr gute Buch gelesen habe, daß anschließend auf jeden Fall etwas völlig anderes folgt.

  • Zitat

    Original von Arietta
    Ich kann euch das Buch von der Spanierin


    Julia Navaro " Alles was die Zeit vergißt "


    .... nur ans Herz legen.



    Zitat

    Original von jusch
    Gleich im Anschluß diesen Roman "Suite francaise" aus dem SUB genommen.
    Sehr interessant zu lesen und anderer Schreibstil.



    Diese beiden Titel habe ich auch noch auf dem SUB. :-)

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Zitat

    Original von Gucci

    Ich kann an dem Roman nicht herumkritisieren, einzig, dass ich gern eine Erklärung bekommen hätte, warum und wann Vianne in die USA zog. Mir ist schon klar, dass dies das Heimatland der Autorin ist und dies ein Grund sein kann. Ich finde nämlich schade, dass Vianne mit ihrer Familie nicht in Frankreich verblieben ist.


    Habt Ihr eine Erklärung oder auch diese Frage Euch gestellt?

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Zitat

    Original von Gucci


    Habt Ihr eine Erklärung oder auch diese Frage Euch gestellt?


    Das habe ich mich auch gefragt?
    Sie hatten doch ihr eignes Häuschen, die Lage war wieder gut.
    Die einzige Erklärung, die ich finden könnte, wäre, daß sie nachdem ihre Schwester nicht mehr ist, nicht an dem traurigen Ort bleiben mochte.


    Ach ja - Du hattest das auch in der Rezi geschrieben, daß Vianne eben auswandert.
    Das verrät ein büschen viel für Leutchen, die das Buch noch nicht kennen, da ja bis zum letzten Kapitel ungewiß bleibt, welche der beiden Schwestern erzählt.
    Wer nun die ersten Kapitel eben aus Amiland liest, weiß dann sofort, daß es sich nur um Vianne handeln kann.


    Magst Du das dort evtl spoilern? Das wär lieb.

  • Ich bin nicht übers Auswandern gestolpert, weil ich vielleicht auch nicht in einem Land wohnen bleiben würde, wo mir so viel Schreckliches passiert ist. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Menschen auch Angst davor hatten, dass es sich bald wiederholen könnte. Der Krieg dauerte schließlich sechs Jahre und hat sicher geprägt. Von daher ist die USA auch realistisch, weil eben zwischen beiden Ländern ein Ozean liegt.

  • Ich habe das Buch tatsächlich schon lange durch und die letzten drei Abschnitte auch in einem Rutsch gelesen, aber völlig vergessen hier zu posten - ich hatte einfach zu viel Privates im Kopf...


    Wie gesagt sind die letzten drei Abschnitte nur so geflutscht, eine lange Autofahrt und ich war durch. Daher habe ich zwischendrin auch keine Notizen gemacht, sondern erst wieder am Ende des Buches.


    Die Geschehnisse überschlagen sich in der zweiten Buchhälfte natürlich enorm, so viel passiert und die Geschichte ist sehr emotional. Wie gesagt konnte ich das Buch kaum beiseite legen. Dennoch ist mir zwischendurch mehrfach aufgefallen, wie schwülstig und klischeebehaftet das Buch doch ist.
    Keine Frage - es ist gut geschrieben und es hat mich gepackt, aber zwischendrin habe ich mehrmals die Stirn gerunzelt über den Tod Isabelles, über die "Versöhnung" mit dem Vater, über Vianne und Richter.


    Den Schluss mit der Gedenkfeier in der USA fand ich schon sehr vorhersehbar und etwas klischeehaft (Die Begegnung mit Ari und Anouk... schmalzig), er hat aber zur Gesamtgeschichte und zum Stil des Buches gepasst.


    Ich sag mal: Unterhaltend, aber man muss aufpassen, dass man auf den Schleimspuren nicht ausrutscht... :lache

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)