'Das Bildnis des Dorian Gray' - Kapitel 11 - 15

  • S. 158: Hier steht meiner Ansicht nach ein sehr wichtiger Satz "und er hatte immer in außerordentlichen Maße die Gabe, für den Augenblick von allem, was er in Angriff nahm, völlig angezogen zu werden..."
    Dazu kam mir der Gedanke, dass er sich einer Sache völlig hingeben kann, aber auch, um andere Gedanken auszuschalten.


    Dieses wird etwas später noch bestätigt: S.160 f: "Denn diese Schätze und alles, was er in serinem reizenden Haus sammelte, waren für ihn Mittel zum Vergessen, und Beschäftigungen, durch die er eine Zeitlang der Angst entrinnen konnte, die ihm zuzeiten unerträglich schien"


    Die Aufzählung im Kapitel 11 fand ich allerdings auch sehr langgezogen und übertrieben.


    Als DG Basil tötet, war ich erschrocken über die Skrupellosigkeit und dass er in der Lage ist, seinen Freund umzubringen. Sein Problem ist anschließend nicht, dass er einen Mord begangen hat, sondern, wie er die Leiche loswerden soll. Und was hat er auf den Zettel geschrieben (S. 196), das Alan sich erpressen lässt? Da muss ja wirklich ein dunkles Geheimnis lauern, was aber leider nicht klar aufgedeckt wird, man kann nur spekulieren. Aber es scheint so schlimm zu sein, dass Alan damit nicht leben kann, erpressbar zu sein.


    S. 187: Das Gedicht konnte ich leider auch nicht übersetzen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es für die Geschichte wichtig ist, handelt "nur" von Venedig.


    In diesem Abschnitt wird das Wesen von DG sehr deutlich. Ich finde es aber erstaunlich, dass sich kaum jemand offen darüber wundert, dass er immer noch so jung und schön aussieht.

  • Hi,
    hab grad erst gesehen, daß ihr Dorian Gray lest.
    Zum Gedicht in Kapitel 14:
    doch, es ist wichtig im Zusammenhang.
    Es wurde, wie ja im Buch auch steht, von dem franz. Dichter Théophile Gautier (1811 - 1872) geschrieben und stammt aus einem schmalen Büchlein mit dem Titel: Emaillen und Kameen, erschienen 1852. Wie der Titel schon zeigt geht es um Farbenprächtiges, Kostbares, einzigartig Schönes. Genau das war auch die Grundidee von Gautier, das Schöne an sich. Kunst ohne soziale, ökonomische, wie auch immer geartete Zweckbindung. Darum geht es ja auch Wilde in diesem Roman. Diese Gedichtsammlung war ein Renner, jede/r hat's gelesen und gekannt, auch noch Jahrzehnte später. Das über Venedig ist eines der berühmtesten, bis heute.


    Ich versuche mal eine sinngemäße Übersetzung:
    Ihr müßt euch vorstellen, daß da einer im Schiffchen sitzt und über das Meer auf die Stadt zufährt


    Auf einer harmonischen Skala von Farben
    die Brust tropfend von Perlen
    erhebt die Venus der Adria
    ihren weiß-rosige Körper aus dem Wasser.


    Die Kuppeln, über dem Azurblau der Wellen,
    entlang der Kontur der reinen Phrase ( musikalisch zu verstehen als Folge von Tönen, also so eine klare harmonische Linie bildend)
    schwellen sie auf wie die Rundung der Brüste
    bei einem Liebesseufzer.


    Das Schiffchen (ésquif ist der Nachen, rein literarisch, sonst nicht zu gebrauchen) legt an und läßt mich aussteigen
    das Seil wird um einen Pfeiler geworfen,
    vor einer rosenfarbenen Fassade
    über einer Treppe aus Marmor.


    Es ist ein Bild in Worten, mit denen Farben, also Malerei, Musik, Architektur, edle Baumaterialien und die Liebe (Venus!!) zu einer Einheit und vollkommenen Schönheit verschmelzen sollen.
    Was sie auch tun ;-)


    Eben deswegen ist auch das Kapitel 11 mit der endlosen Aufzählung wahrhaft schöner und kostbarer und harmonisch gebildeter Dinge so wichtig. Das Gedicht ist eigentlich noch mal eine Zusammenfassung davon und sorgt dafür, daß man das eigentliche Thema nicht vergißt: die Frage nach der Ästhetik, dem Ästhetiszismus , der Bedeutung der Schönheit, der einen Kunst.
    Aber ich fand es beim ersten Lesen (und beim zweiten!) auch mühsam

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Geli,
    Du bist viel zu nett! Ich entschuldige mich wegen der Schreibfehler, hab grad verbessert.
    Beim nächsten Mal bitte umgehend eine BÖSE PN, mit Androhung von Prügeln. :lache
    Bin etwas in Eile zur Zeit, immer diese RL!! Soooo lästig, man kann nie in Ruhe eulen. ;-)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Morgaine
    Also ich fand das 11.Kapitel ebenfalls ermüdend und sinnlos.Keine Ahnung was Wilde damit bezwecken wollte.:sleep
    So und nun mal meine Gedanken:

    • Was hat er eigentlich gemacht, dass solche Gerüchte über ihn kursieren und Leute den Raum verlassen, wenn er hineinkommt. Das ist wohl irgendwie an mir vorbeigegangen...:gruebel

    • Hätte ich mir auch etwas detaillierter gewünscht.


    • Zitat

      Also mir sind in der SZ-Ausgabe ein paar Druckfehler aufgetaucht. Wie z.B. dik-ken mitten in der Zeile. Hö? Habt ihr das auch?:rolleyes



      Bei mir auch. Wir haben halt die Billigausgabe :fetch


    • Zitat

      Im 14.Kapitel das Gedicht auf französisch. Kann das hier jemand übersetzen? Ich hab zwar seit 1 1/2 Jahren Französischunterricht aber dazu reichen meine Kenntnisse doch nicht aus.



      Fand ich ziemlich doof, dass keine Übersetzung dabei war. Wenn ich das Buch im Original gelesen hätte, hätte ich es ja ohne akzeptiert.

    • Zitat

      Womit erpresst er diesen Campbell?



      Möchte ich auch gerne wissen.



    Was mir sonst noch so auf/eingefallen ist:

    • Das ist doch eine nette Idee: Ein Buch mit verschiedenen Einbänden und je nach Laune nimm ich mir dann das grüne, blaue,...
    • Ich fand, dass Wilde ziemlich viele Fremdwörter verwendet, also ich konnte mit Hedonismus, Antinomismus,... recht wenig anfangen und immer nachschlagen, ne da hatte ich auch keine Lust.
    • Außerdem haben auch mich die unzähligen Aufzählungen genervt. Auf S. 154 ging ein Satz über eine halbe Seite. Verschärft wurde das ganze noch dadurch, dass teilweise die Originalbezeichnungen verwendet wurden. Ich kann mir halt unter "Juruparis" der Indianer nichts vorstellen.
    • Auch wenn die französische Sprache zur damaligen Zeit als vornehm galt, ich fand es nicht so prickelnd, dass viele Worte einfach unübersetzt blieben.
    • Kann mir jemand genau sagen, warum Dorian den Hallward umgebracht hat? Obwohl doch der den Wunsch nach ewiger Jugend erfüllt hatte? Ist mir irgendwie nicht so klar.
    • S. 198 Und wie hat sich Hallward aufgelöst? Weggeätzt?


    Ganz schön viele Andeutungen, aber keine genauen Beschreibungen. Traute sich Wilde nicht? Oder wollte er die Phantasie des Lesers anregen?

  • Zitat

    Original von Patricia_k34
    Kann mir jemand genau sagen, warum Dorian den Hallward umgebracht hat? Obwohl doch der den Wunsch nach ewiger Jugend erfüllt hatte? Ist mir irgendwie nicht so klar.


    Als Basil da vor dem Bild saß, überkam Dorian auf einmal ein massiver Hass auf Basil, woher der aber rührte, kann ich nur spekulieren:
    - nicht obwohl, sondern WEIL er ihm den Wunsch nach ewiger Jugend erfüllt hat (wobei das aber eine Unzufriedenheit impliziert, die ich sonst an Dorian nicht festgestellt habe, sonst hätte er ja zu irgendeinem Zeitpunkt ein bisschen Reue gezeigt)
    - Basil ist quasi das personifizierte schlechte Gewissen von Dorian, das er einfach nicht ertragen kann


    Zitat

    S. 198 Und wie hat sich Hallward aufgelöst? Weggeätzt?


    Genau, Alan beseitigt die Leiche mit Salpetersäure, eine stark ätzende Flüssigkeit, die sogar Metalle auflösen kann.

  • Es wird immer spannender. :grin


    Ok, ich gebs zu. Kapitel 11 hab ich fast komplett überschlagen. Ich habs versucht zu lesen, aber nach vier endlos langen Seiten konnte ich nicht mehr. :-(


    Ab Kapitel 12 ging es dann so richtig zur Sache. Dorian wird zum Mörder und erpresst einen alten Bekannten, die Leiche zu beseitigen.


    Mehr ist dann in diesen Kapiteln auch nicht passiert. Aber ich fand das jetzt echt spannend und bin froh, drangeblieben zu sein. :-]

  • NEUAUFNAHME DER LESERUNDE AB 27.02.2011


    Schlumpfinchen
    Ich finde es auch schön, dass du dabei geblieben bist :wave


    Kapitel 11 hat tatsächlich eine Art Brückenfunktion. Es enthält auch keinen einzigen Dialog, aber da Dorian im Kapitel 12 dann 38 Jahre alt ist, wissen wir durch das 11. Kapitel, was er während der Jahre gemacht hat und wie er sich entwickelt hat. Zugegeben, es war schwerer zu lesen, aber ich fand es trotzdem interessant.


    Dass Dorian schließlich einen Menschen, noch dazu seinen Freund Basil, der vielleicht sein einziger echter ist, umbringt, war fast zu erwarten. Die Entsorgung der Leiche graust ihn dann doch, wobei ich mir nicht sicher bin, ob er überhaupt das Grauen vor sich empfindet. Er gibt wohl eher Basil selber Schuld an seinem Tod, der ihn ja hätte nicht kritisieren und ihn so weit treiben müssen - so verdreht sind seine Gedanken und Moralvorstellungen schon.


    Ganz am Schluss des Abschnittes flieht Dorian wie gehetzt von einer Gesellschaft, wo er auch Lord Henry traf.
    Werden wir jetzt endlich von den geheimen, grauenvollen Orten erfahren, von denen Basil gesprochen hat?

  • Diesen Abschnitt fand ich sehr spannend und aufschlussreich, sodass ich kaum erwarten kann, zu erfahren wie es weitergeht und wohin Dorian so überstürzt aufbricht.


    Kapitel 11 sticht tatsächlich ziemlich aus der Geschichte heraus, zum einen, weil es einen gehörigen Zeitsprung zwischen 10 und 12 kompensiert,zum anderen, weil man auch dort meiner Meinung nach recht viel über Dorian erfährt. Auffällig fand ich dabei vorallem, dass er sich scheinbar ziemlich für Kirchengedöns interessiert- was ich interessant fand, weil er seine Inkarnation der Sünden ja direkt in seinem Haus und ständig vor Augen(bzw. im Hinterkopf)hat...


    Auch, dass er sich immer nur für kurze Zeit extrem intensiv mit einer Sache beschäftigt fand ich auffällig, das wirkte auf mich schon fast ein wenig manisch :gruebel


    Gestolpert bin ich über diesen Satz und finde, dass der Dorian ziemlich gut beschreibt: "Manners are of more importance than morals" - Seine Moral hat Dorian ja, wie spätestens in Kapitel 13+14 deutlich wird scheinbar komplett verloren, allerdings hat er ja auch vorher schon nur zu seinem eigenen Wohlgefallen gehandelt und keine Rücksicht auf andere genommen..


    Clare : Ich glaube auch, dass Basil Dorians einziger, echter Freund war und das damit auch zusammenhängt, dass es ihn vor der Entsorgung graust, denn ich glaube schon, dass Dorian, wenn auch nur für einen kurzen Moment sich bewusst ist, was er getan hat, dieses Gefühl aber sofort wieder überlagert wird und er es nicht zulässt.


    Mich würde übrigens wirklich interessieren, was das für ein Buch ist, das Dorian so sehr verehrt, dass er es in verschiedene Farben einbinden lässt um es je nach Stimmung lesen zu können. Muss ja ziemlich intensiv und eindringlich sein :gruebel

  • Zitat

    Original von Camero
    ...
    Auch, dass er sich immer nur für kurze Zeit extrem intensiv mit einer Sache beschäftigt fand ich auffällig, das wirkte auf mich schon fast ein wenig manisch


    Mir kommt es auch so vor. Vielleicht sucht er aber auch nur immer nach neuen Reizen, um seine eigene Leere zu füllen, die er zweifellos hat. Er ist ständig von Leuten umgeben, die ihn anhimmeln und im Laufe der Jahre auch zunehmend ablehnen, aber wirklich nah kommt ihm niemand mehr, schon gar nicht emotional.
    Fast kann er einem Leid tun :gruebel


    Zitat

    Mich würde übrigens wirklich interessieren, was das für ein Buch ist, das Dorian so sehr verehrt, dass er es in verschiedene Farben einbinden lässt um es je nach Stimmung lesen zu können. Muss ja ziemlich intensiv und eindringlich sein :gruebel


    Da kann ich dir helfen, denn mich hat das auch brennend interessiert. Erst habe ich gedacht, dass ich irgendwo etwas überlesen hätte, aber es steht wirklich nirgends. Trotzdem weiß ich es, denn es wird an Hand der Inhaltsbeschreibung und der vermutlichen Entstehungszeit vermutet, dass Dorian das Buch "A rebours" ("Gegen den Strich") von Joris-Karl Huysmans (1848-1907) las, welches wohl so etwas wie eine Bibel des Ästhetizismus in dieser Zeit war.

  • Danke CLare für die Infos zu dem Buch welches Gray liest. Ich hab mich nämlich auch schon gefragt!


    Dorian muss schon fast krankhaft immer wieder das Gemälde anschauen und intensiv nach neuen Falten und Veränderungen suchen.


    Aber noch bin ich nicht durch mit dem Abschnitt...

  • Zitat

    Original von Faraday
    Danke CLare für die Infos zu dem Buch welches Gray liest. Ich hab mich nämlich auch schon gefragt!


    Dorian muss schon fast krankhaft immer wieder das Gemälde anschauen und intensiv nach neuen Falten und Veränderungen suchen.


    Aber noch bin ich nicht durch mit dem Abschnitt...


    Er kann wohl nicht anders als schauen, denn das Bild befreit ihn nicht nur von der Last und den Spuren seiner Verfehlungen, es bindet ihn auch, wie mit Stricken, die sich bei jedem Ziehen immer enger um ihn schließen. Am Anfang glaubte er wohl noch, dass es ihn frei machen würde, aber schließlich wird immer deutlicher, dass es ihn gefangen hält wie eine Fessel an seinem Bein.

  • Zitat

    Original von Clare


    Er kann wohl nicht anders als schauen, denn das Bild befreit ihn nicht nur von der Last und den Spuren seiner Verfehlungen, es bindet ihn auch, wie mit Stricken, die sich bei jedem Ziehen immer enger um ihn schließen. Am Anfang glaubte er wohl noch, dass es ihn frei machen würde, aber schließlich wird immer deutlicher, dass es ihn gefangen hält wie eine Fessel an seinem Bein.


    :write


    Ich finde, der Vergleich mit der Fessel am Bein trifft es ziemlich genau, das Bild hatte ich so oder ähnlich auch vor Augen. Es ist für Dorian wie ein Zwang, es wirkt, finde ich, als wäre er besessen davon, zu sehen, wann sich das Bild wie verändert. Als würde er überprüfen, wie weit er gehen kann, sprich, seine Grenzen auszutesten- auf einer sehr grausame Art und Weise! :gruebel

  • Zitat

    Original von Camero


    ... Es ist für Dorian wie ein Zwang, es wirkt, finde ich, als wäre er besessen davon, zu sehen, wann sich das Bild wie verändert. Als würde er überprüfen, wie weit er gehen kann, sprich, seine Grenzen auszutesten- auf einer sehr grausame Art und Weise! :gruebel


    Ich bin mir nicht sicher, ob das schon in diesem Abschnitt ist.


    Gleichgültigkeit schleicht sich bei D. ein gegenüber seinem Tun, denn sichtbare Konsequenzen hat es ja nicht.

  • Zitat

    Original von Faraday
    Interessant, wie Gray Basil umbringt und ihn anschliessend mit Campbells Hilfe beiseite schafft. Der arme Basil wurde wohl mit der Säure "weggeäzt"?


    Weiss man eigentlich womit Dorian Campbell erpresst? Vielleicht hab ich das irgendwie überlesen?


    Ich glaube auch, dass es nicht gesagt wird oder ich habe es auch nicht wahrgenommen. Man weiß nur, dass es etwas aus seiner mit Dorian gemeinsamen Vergangenheit ist, denn Campbell sagt sinngemäß, dass Dorian ihn verdorben habe und Schuld daran sein, dass er so ist wie er ist.
    Beim Lesen hatte ich den Gedanken, dass Dorian eine Liebesbeziehung zu ihm gehabt haben könnte, was ihn bei Entdeckung gesellschaftlich kompromittiert haben würde. Es kann aber auch sein, dass es mit den nächtlichen Ausflügen in zwielichtige Kreise zu tun hat, von denen Basil vorwurfsvoll zu D. spricht.

  • Ich stecke noch mitten in diesem Abschnitt. Soeben hat Gray Basil umgebracht, aus welchem Grund eigentlich, hat sich mir noch nicht erschlossen. :gruebel Eigentlich hat sich Basil ja nur Sorgen um ihn gemacht und wollte ihm gut zureden, und Gray müsste ihm dankbar sein, dass er ihn vor dem Klatsch der Gesellschaft gewarnt hat. Vermutlich war es eine Tat im Affekt, weil Dorian erst richtig klar geworden ist, dass er jetzt mit dem Bild einen Mitwisser hat.


    Noch zum Kapitel 11: Dorian umgibt sich mit schönen Dingen, und zum Teil war dieses Kapitel schön zu lesen. Beispielsweise der Umstand, dass er sich mit Steinen beschäftigt, hat mich fasziniert. Allerdings ist das dann in eine "Aufzählung" ausgeartet, wie eigentlich so ziemlich alles in dem Kapitel wie eine Aneinanderreihung von Kunstschätzen und schönen Sachen wirkt.


    Voraussichtlich werde ich heute diesen dritten Abschnitt noch zu Ende lesen und melde mich dann anschließend wieder. :wave

  • Zitat

    Original von Klusi
    Ich stecke noch mitten in diesem Abschnitt. Soeben hat Gray Basil umgebracht, aus welchem Grund eigentlich, hat sich mir noch nicht erschlossen. :gruebel Eigentlich hat sich Basil ja nur Sorgen um ihn gemacht und wollte ihm gut zureden, und Gray müsste ihm dankbar sein, dass er ihn vor dem Klatsch der Gesellschaft gewarnt hat. Vermutlich war es eine Tat im Affekt, weil Dorian erst richtig klar geworden ist, dass er jetzt mit dem Bild einen Mitwisser hat.


    Ich denke auch dass es zwei gründe hatte: Erstens musste er den Mitwisser um das verhängnisvolle Bild beseitigen und zweitens hat ihm Basil den Spiegel vorgehalten. Er denkt später darüber, dass ihm "Basil gemeine Dinge gesagt hat" über sich und seinen Lebenswandel, über den er sich ja selber nicht wirklich Gedanken macht.
    Das Zustechen geschah spontan und im Affekt, denke ich auch. Im plötzlichen, heftigen Wutausbruch. Vielleicht ist das eine der wenigen Möglichkeiten, wie Dorian überhaupt noch Gefühle zeigen und haben kann - als Wut.


    Zitat

    Noch zum Kapitel 11: Dorian umgibt sich mit schönen Dingen, und zum Teil war dieses Kapitel schön zu lesen. Beispielsweise der Umstand, dass er sich mit Steinen beschäftigt, hat mich fasziniert. Allerdings ist das dann in eine "Aufzählung" ausgeartet, wie eigentlich so ziemlich alles in dem Kapitel wie eine Aneinanderreihung von Kunstschätzen und schönen Sachen wirkt.
    ...


    Ich fand dieses Kapitel auch interessant und wichtig, um die im Roman vergangene Zeit zu überbrücken.