Was mir an Sarahs Verhalten ihrem Sohn gegenüber nicht gefällt ist, dass sie von Anfang an bereit war, ihn aus dem Haus zu geben.
Für mich stimmt ihr Verhalten schon in dem Moment nicht, wo sie vor der Ankunft des Fremden mit dem AA telefoniert.
Was mir an Sarahs Verhalten ihrem Sohn gegenüber nicht gefällt ist, dass sie von Anfang an bereit war, ihn aus dem Haus zu geben.
Für mich stimmt ihr Verhalten schon in dem Moment nicht, wo sie vor der Ankunft des Fremden mit dem AA telefoniert.
Ich erlaube mir, die Eulen die das Buch in ihrer Schlussrezi mit gut oder sehr gut bewertet haben zu fragen, ob sie mit der Auflösung wirklich zufrieden sind. Die Autorin verarscht uns Leser komplett und trotzdem scheinen etliche Eulen mit der Geschichte rundum glücklich zu sein. Ich zitiere Mal Herr Palomar aus dem zweiten Leserundenabschnitt:
ZitatOriginal von Herr Palomar
Ein Hauch der Enttäuschung stellt sich auch bei mir ein, weil keine Option offengelassen wird, dass er DOCH Philipp ist und somit Sarahs Perspektive nicht stimmig wäre. Aber das ist hier ausgeschlossen. Schade, denn ein guter Psychothriller sollte sich alle Optionen offenhalten.
Alle Eulen sind sich einig, dass der Fremde unmöglich Philipp sein kann. Und was zaubert die Autorin aus dem Hut? Der Fremde ist Philipp. Das hat nix mit falsche Fährte legen zu tun sondern ist billige schriftstellerische Trickserei. Wie kann man über sowas hinwegsehen und das Buch als gut, ja sogar als sehr gut bewerten? Ich verstehe diese unkritische Haltung nicht. Ist es tatsächlich so, dass kostenlose Leseexemplare automatisch gute Bewertungen kriegen egal wie haarsträubend die Geschichte erzählt wird bzw. das Ende ausfällt?
Hier fällt ja wohl ins Gewicht, worauf man Wert legt.
Ich habe kein Problem mit Schwächen eines Buches, wenn andere Elemente sehr überzeugen, und das ist bei Die WAHRHEIT sicher der Fall.
Ich sehe das so, wie Herr Palomar.
Für mich sind die inhaltlichen Ungereimtheiten so heftig, dass es eben nur zu einer durchschnittlichen Bewertung reicht, obwohl mir die Art des Schreibens gut gefallen hat.
Aber da hat vermutlicht gewichtet da auch jede und jeder von uns anders.
ZitatOriginal von sapperlot
Ist es tatsächlich so, dass kostenlose Leseexemplare automatisch gute Bewertungen kriegen egal wie haarsträubend die Geschichte erzählt wird bzw. das Ende ausfällt?
Das war auch der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging, als ich die positiven Meinungen las.
Es kommt wohl darauf an, mit welcher Erwartungshaltung jeder an das Buch geht.
Wenn jemand einfach nur ein spannendes Buch lesen will, ist er sicher eher bereit über dicke Logikfehler hinweg zu sehen.
Lest ihr den selben Rezithread wie ich?
Dort sind die Meinungen doch überwiegend ausgewogen. Viele sagen, dass sie die Logikfehler stören.
Wo sind die Gefälligkeitsrezis, die jetzt angeprangert werden?
ZitatZitat:
Original von sapperlot
Ist es tatsächlich so, dass kostenlose Leseexemplare automatisch gute Bewertungen kriegen egal wie haarsträubend die Geschichte erzählt wird bzw. das Ende ausfällt?
Wieso?
Ich sage meine Meinung auch negative zu einem Roman, egal ob Freiexemplar oder erworben.
ZitatOriginal von sapperlot
Ich erlaube mir, die Eulen die das Buch in ihrer Schlussrezi mit gut oder sehr gut bewertet haben zu fragen, ob sie mit der Auflösung wirklich zufrieden sind. Die Autorin verarscht uns Leser komplett und trotzdem scheinen etliche Eulen mit der Geschichte rundum glücklich zu sein.
Alle Eulen sind sich einig, dass der Fremde unmöglich Philipp sein kann. Und was zaubert die Autorin aus dem Hut? Der Fremde ist Philipp. Das hat nix mit falsche Fährte legen zu tun sondern ist billige schriftstellerische Trickserei. Wie kann man über sowas hinwegsehen und das Buch als gut, ja sogar als sehr gut bewerten? Ich verstehe diese unkritische Haltung nicht. Ist es tatsächlich so, dass kostenlose Leseexemplare automatisch gute Bewertungen kriegen egal wie haarsträubend die Geschichte erzählt wird bzw. das Ende ausfällt?
Ich war mir keineswegs sicher, dass der Fremde nicht Phillip sein kann und Gefälligkeitsrezis mache ich auch nicht. Obwohl ich das selber auch schon mal leicht angedeutet hatte, ist aber länger her.
Dass uns die Autorin verarscht möchte ich ihr nicht unterstellen. Ich hab ich nur insgeheim gefragt, allerdings nicht geschrieben, wie es kommt, dass jemand, der mal ein gutes Buch (ich kenne "Die Falle" nicht) geschrieben hat, gleich so hochgelobt wird.
Der Fremde ist nun doch Philipp.
Ich kann durchaus nachvollziehen, das er nach 7 Jahren Gefangenschaft nicht mehr der gleiche Mensch ist. So eine Zeit kann einem sicherlich zeichnen.
Philipp hat also "nur" auf die Frage abgezielt, ob jemand seine Entführung in Auftrag gegeben hat. Ob dieser jemand, seine Frau gewesen ist. Aber gleich solche Psychospielchen mit seiner Frau durchzuführen, fand ich doch leicht übertrieben. Sie fast in den Wahnsinn zu treiben und seinem einzigen Kind so einer Situation auszusetzen. Das alles kann ich nicht nachvollziehen. Er hätte doch von vornherein Nachforschungen anstellen können. Bevor er nach Hause kommt. Dann hätte sich alles aufgeklärt. Auf die paar Tage wäre es nun auch nicht mehr angekommen. Zumal Sarah gedacht hatte, der "Fremde" spielt auf die Geschichte mit dem Überfahren des Mannes ab.
Sarah war mir auch nicht so wirklich sympathisch. Komisch fand ich, das sie so gar nicht ihren Mann erkannt hat. Und sie hätte zig Möglichkeiten gehabt, um festzustellen, ob der Fremde Philipp ist. Zum Beispiel den Bernd Schröder, der ihren Mann als letztes gesehen hat.
Der Fremde war also doch Philipp, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Es ist erschreckend wie stark sich die beiden entfremdet hat. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das so ablaufen kann wie hier beschrieben. Kann es wirklich sein, dass man einen Menschen, den man sehr gut kennt nach 7 Jahren nicht wieder erkennt? Auch wenn man Schlimmes durchgemacht hat, kann ich mir das nicht vorstellen. Das ist genau die Frage, die mich hier seit Mitte des Buches bewegt. I
Gut, die Ereignisse rund um den Unfall sind dramatisch und ich kann gut verstehen, dass das ein gewisses Trauma auslöst, aber so stark, dass man den Ehepartner nicht wieder erkennt???????
Philips Reaktion kann ich da dann schon eher nachvollziehen. Er hat vermutet, dass seine Frau hinter der Entführung stecken könnte, dann ihre seltsame Reaktion nach seiner Rückkehr. Hier war viel Vertrauen zerstört worden. Verständlich auch, dass er erstmal etwas Distanz braucht, ja. Ich habe aber das Gefühl, dass das Ganze noch ein gutes Ende nehmen kann zwischen Sarah und Philipp.
Rezi folgt Mitte nächster Woche, dann sind bestimmt auch alle anderen mit dem Buch durch.
Ich habe das Buch nun auch beendet.
Der Fremde ist also doch Philipp.
Ich weiß noch nicht, was ich von dieser Tatsache und dem Ende des Buches halten soll.
Als kleiner Nachtrag:
Ich habe das Buch an meinen Mann weitergegeben. Er hat es ganz schnell gelesen und meint, bis darauf, dass er nicht glauben kann, dass das auswärtige Amt sich so seltsam verhalten würde, hält er die Reaktion unserer beiden Helden für nachvollziehbar.
Menschen wären eben unberechenbar. Besonders unter Druck.
Wir haben hitzige Debatten geführt.
ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Ich kann aber die Handlung und die Gefühle von Philipp und Sarah in mancher Hinsicht überhaupt nicht nachvollziehen und das hat mein Lesevergnügen doch deutlich beeinträchtigt.
Was Philipp angeht, ist mir völlig klar, dass sieben Jahre Gefangenschaft einen Menschen nachhaltig verändern und beeinflussen. Er kann gar nicht mehr der Mann sein, als der er nach Südamerika gefahren ist.
Aber diese seltsame Idee, anzunehmen, seine Entführung sei von irgendwem in Auftrag gegeben worden und dann auch noch von seiner Frau, das ist vielleicht in der Zeit der Gefangenschaft nachvollziehbar. Aber nachdem er freigekommen ist? Er hätte diverse Möglichkeiten gehabt, herauszufinden, was Sarah nach seinem Verschwinden unternommen hat. Durch eine ausführliche Befragung seines Vertrauten Johann. Nachforschungen in welche Richtung auch immer.
Aber nein, er hat nichts besseres zu tun, als sich wie ein Irrsinniger aufzuführen, seinen angeblich so geliebten und gewollten Sohn noch mehr zu traumatisieren, seine Frau halb in den Wahnsinn zu treiben und dazu eine alte Schreckensgeschichte, die für ihn längst keinen Schrecken mehr hatte, zu benutzen um Sarah noch mehr zu erschrecken. Krank.
Kann ich so unterschreiben. Finde Vieles leider auch nicht nachvollziehbar und irgendwie macht es mir nun das Buch total kaputt!
ZitatOriginal von Herr Palomar
Aber durch den Größenunterschied war klar, dass es nicht Philipp sein konnte.
Auch konnte ich anfangs die kurzen Abschnitte des Fremden nicht mit denen von Philipp aus dem Jahr 2008 in Einklang bringen.
Einen daraufgesetzt wurde, als ein älterer Mann, ein Nachbar, dem fremden sagte, er wäre nicht Philipp, den kenne er vor klein auf. Das fand ich glaubwürdig.
So hat einen die Autorin mit unlauteren Mitteln auf die falsche Spur gebracht.
Finde ich auch und ganz ehrlich, es gibt Sachen, die kann man sich leicht einbilden, aber Größenunterschiede??? Das macht für mich absolut keinen Sinn!
Das erinnert mich eher an das Capgras-Syndrom, wo man vertraute Leute auf einmal nicht mehr erkennt und denkt, dass sie durch jemand anderen ersetzt wurden. Aber da haben die Leute einfach ne Krankheit! Hier wird das so dargestellt, als hätte sie sich da einfach reingesteigert, dass er das ja nicht sein kann. Aber das macht für mich keinen Sinn. Klar ist es schlimm, wenn der eigene Mann verschwindet, aber ich finde, dass das keine Erklärung für ein solches Trauma ist, dass man den eigenen Mann nicht mehr erkennt...
Ich muss sagen, ich fühle mich einfach ganz klar verarscht, wenn ich das mal so sagen darf.
Jetzt ist der Fremde doch Philipp…das Muttermal beweist es, das hätte er auch gleich zeigen können…ich konnte mit seiner Argumentation der Bloßstellung nichts anfangen. Sarah musste in ihrem Leben schon einiges mitmachen, den Suizid ihrer Mutter hat sie wohl auch nicht überwunden. Na ja, da kommt dann nach so vielen Jahren raus, dass sie doch nicht am Tod des Überfahrenen schuld ist. Macht jetzt sicherlich auch nicht alle Sorgen rückgängig. Die Eheprobleme der beiden hat mich so gar nicht interessiert, ich dachte mir macht das unter euch aus. Und so schnell wie Philip kam ist er auch wieder verschwunden. Warum? Ich habe es nicht nachvollziehen können.
ZitatOriginal von Wuermchen
Die ganze Geschichte funktioniert nur, wenn man annimmt, dass Sarah einen extrem gut funktionierenden Verdrängungsmechanismus hat.
Aber den gibt es wirklich, das könnten uns sicher Psychologen bestätigen.
Ich habe das jetzt durchgezogen und muss nach dem Lesen eurer Meinungen hier sagen, dass ich das nicht nachvollziehen kann. Das Buch ist völlig logisch aufgebaut- ihr wolltet einfach von vorneherein nicht akzeptieren und realisieren, dass hier die weibliche Hauptfigur krank ist und alles aus ihrer krankhaften Störung heraus erlebt und schildert. Dass der Mann darauf auch reagiert mit Mißtrauen und Unverständnis wundert mich so gar nicht. Also für mich- ein logischer Schluss, ein logisch durchkonstruierter Thriller, der nur das Manko hat, dass eben 2016 das Jahr des PTBS im Krimi war, weshalb ich der Sache sehr früh draufkam.