The Orenda - Joseph Boyden

  • Das Buch ist noch nicht auf deutsch erschienen, aber wegen der wunderschönen Sprache würde ich es auch sehr gerne auf englisch empfehlen.


    Inhalt


    Im Kanada des 17. Jhd. treffen die sehr unterschiedlichen Leben eines Jesuiten, eines jungen Mädchens der Irokesen und eines erfahrenen Huron Kriegers aufeinander.


    Huron und Irokesen liegen seit langem im Krieg, doch nun erleben sie eine noch gefährlichere Bedrohung, deren Folgen sich nicht einschätzen lassen. Sehr unterschiedliche Kulturen und Glaubensphilosophien treffen aufeinander. Einschneidende Veränderungen im Leben der Einzelnen, Veränderungen des Laufs der Geschichte - 400 Jahre später schreibt Joseph Boyden einen kraftvollen wie poetischen Roman, den man nicht aus der Hand legen kann.


    Autor


    Joseph Boyden, Jg. 1966, ist ein kanadischer Schriftsteller mit irischen, schottischen und indianischen (Métis) Vorfahren. Er schreibt vor allem über geschichtliche und zeitgenössische Erfahrungen der indogenen Bevölkerung im Norden Ontarios. Sein erster Roman "Der lange Weg" (2005) wurde vielfach ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Boyden studierte in Toronto, York und New Orleans. Er lebt heute in Louisiana und in der James Bay Region von Ontario.


    Meine Meinung


    Auch wenn ich jetzt seit 25 Jahren in Kanada lebe, habe ich oft so meine Schwierigkeiten mit kanadischen Autoren. Meist kämpfe ich mich nur durch ohne eine echte Verbindung aufzubauen.


    Das war diesmal ganz anders, ja Boyden hat sogar gute Chancen ein neuer Lieblingsautor für mich zu werden! "The Orenda" erzählt einen wichtigen Teil der Geschichte Kanadas, zeigt dabei nicht nur echtes Mitgefühl mit seinen Protagonisten, sondern hält den Leser auch mit seiner wunderschönen Sprache gefangen.


    Perspektivenwechsel in einem Roman scheint in Mode zu sein und wirkt oft schon abgedroschen. Doch Boyden nutzt diese Erzähltechnik sehr überzeugend und wählt sorgfältig seine Protagonisten: einen erfahrenen Huron Krieger, ein junges Mädchen der Irokesen, das von ihm adoptiert wird, und einen französischen Missionar. Sie alle bringen verschiedene Puzzleteile zusammen, die dem heutigen Leser eine Annäherung ans Bild der Geschichte bringen - immer noch mit Lücken natürlich, doch diese fallen nicht auf.


    Die großen Themen der Literatur - Liebe, Hass, Krieg, Religion - kommen in diesem Werk zur Geltung.


    Eine Warnung jedoch dazu: so poetisch die Sprache über weite Strecken auch ist, es wird auch arg brutal und blutig. Ich hab da manchmal eher quer gelesen. Die Folterszenen wurden in Kanada auch sehr kontrovers diskutiert.


    Fazit: Ein monumentaler Roman, der mit Sicherheit zu meinen Lesehighlights des Jahres gehört.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Hallo Beatrix,
    du kannst sehr gerne fremdsprachige Bücher rezensieren und hier einstellen, deine Rezension sollte jedoch immer auf deutsch verfasst sein. Wir sind schließlich ein deutschsprachiges Bücherforum. Bitte ändere deinen Text entsprechend. Danke. :wave