Ich glaube noch nie wurde in einem Thread so viel mäandern diskutiert
Der Turm der Welt - Benjamin Monferat
-
-
Gibt es eigentlich einen Thread für schöne Worte, die viel zu selten benutzt werden? Oder alte Worte, die es heute kaum mehr in Romanen gibt?
-
Zitat
Original von hollyhollunder
Gibt es eigentlich einen Thread für schöne Worte, die viel zu selten benutzt werden? Oder alte Worte, die es heute kaum mehr in Romanen gibt?
Vor allem, wenn ein Wort gemeint ist, das zur Beschreibung des Buches überhaupt nicht geeignet ist... -
Zitat
Original von SiCollier
Vor allem, wenn ein Wort gemeint ist, das zur Beschreibung des Buches überhaupt nicht geeignet ist...Da gehen die Meinungen ja manchmal ziemlich auseinander.
-
Hier gibt es definitiv in der Lesergemeinde zwei Lager
-
Ich muss gestehen, ich war recht verunsichert, als ich das Buch auf dem Frühjahrstreffen der Eulen in die Hand gedrückt bekommen habe. NAchdem Richie und ich einen recht ähnlichen Büchergeschmack haben, war ich mir nicht mehr sicher, ob ich das Buch noch wirklich lesen wollte.
Ich hab mich dann aber doch rangewagt und siehe da, ausnahmsweise stimme ich mit Richies Meinung nicht ganz überein.Ich habe mir am Anfang recht schwer getan mit den vielen Handlungssträngen und den Personen. Im ersten Drittel war es dadurch schwer für mich in den Lesefluss zu kommen.
als dann aber die Fäden anfingen zusammen zu laufen, ging es besser und ich wollte dann doch nach jedem Abschnitt wissen, wie es weitergeht.
Die zweite Hälfte des Buches hab ich dann in zwei Tagen gelesen gehabt.Die Sprache hat mir gut gefallen und auch die "mäandernden" (;-)) Erzählstränge fand ich nicht schlimm, vor allem ab dem Zeitpunkt wo alles aufeinander zulief. Am Ende wurde es ja auch noch richtig spannend und das Kopfkino lief dann auch ohne Probleme.
Ein Personenverzeichnis habe ich nicht gebraucht, wäre aber schön gewesen, der Übersichtlichkeit halber.
Ich vergebe hier 7 von 10 Punkte, da ich mir mit dem Einstieg ziemlich schwer getan habe.
-
Wenn auch ich dann die hiesigen "Mäandert(h)aller" mal kurz unterbrechen dürfte...
Zum Inhalt wurde hier ja bereits ausreichend Stellung genommen. also kurz:
Ich konnte dieses Buch als Wanderbuch lesen - vielen lieben Dank! - und bin von ihm nahezu ebenso angetan wie von der Eisenbahngeschichte.
"Nahezu" deshalb, weil mir hier etwas zu viele Personen umherwuselten und der Schluss ein wenig zu ... mystisch? war.
"Nahezu" bedeutet denn auch 9 von 10 möglichen "Eulenpunkten -
Zitat
Original von maikaefer
Wenn auch ich dann die hiesigen "Mäandert(h)aller" mal kurz unterbrechen dürfte...
-
Ein kurzes, aber herzliches Hallo in die Runde,
war gerade am Vorbeimäandern und wollte nur kurz loswerden, dass ich Eure Reaktionen auf den "Turm" natürlich gelesen habe.
Genauer gesagt habe ich's nicht nur gelesen. Ich habe sogar darauf reagiert. In diesen Tagen trifft die Taschenbuchausgabe unseres 'Turms' beim geschätzten Sortimenter an, und das Besondere daran: Es handelt sich um eine super service-Version inklusive der dramatis personae. Denn da könnte ich mir tatsächlich in den Hintern treten, dass ich vor dem Lektorat eingeknickt bin, das das Buch unbedingt kürzer haben wollte. Ich habe akzeptiert, dass wir im Hardcover auf die dramatis personae verzichten, und das hätte ich nicht tun sollen.
Das mit dem Mäandern - also eure Auseinandersetzung darüber - finde ich übrigens sehr spannend. Ich freue mich vor allem, dass die besondere Art der Sprache wahrgenommen wird. Ob sie dann auch geschätzt wird, ist natürlich eine andere Frage.
(Natürlich setz ich sowas nicht aus Spaß an der Freud ein. Ich setze es ein, weil es darum geht, ein bestimmtes Bild zu zeichnen, und die Farben, mit denen das Bild von Paris 1889 zu zeichnen ist, sind die Farben von Marcel Proust. Mit anderen Worten: Das soll mäandern. Das muss mäandern, dass es eine Freude ist. Denn nur das wird dem Gegenstand gerecht. )
Ganz liebe Grüße,
le Monferat
PS: Proust hat natürlich keine dramatis personae.
-
Wie schön, dass der Autor auch noch ein bisschen mit-mäandert. Und seinerseits erklärt, es wäre ein Plichtmäandern. So soll es auch sein. Das dachte ich mir schon, dass das kein Zufall war.
-
Das Buch habe ich aufgrund des Lieblingsbuch-Leseevents zugelost bekommen - ich bin auch ehrlich, ich hätte es sonst wahrscheinlich nicht gelesen.
So habe ich dem Buch eine Chance gegeben und habe dieses, beim ersten Versuch wieder beiseite gelegt. Irgendwie war nicht der richtige Zeitpunkt für das Buch. Eine Weile später habe ich erneut zu dem Buch gegriffen und es hat mich gepackt.
Meine liebsten Protagonisten waren Albertine de Roquefort und ihre Tochter Mélanie, sowie deren Cousine Agnés. Auch Basil fand ich einen sehr sympathischen Charakter. Wer mir bis zum Schluss einfach nicht so richtig gepasst hat, war Celeste und Minuit. Aber man soll auch nicht nur sympathische Charaktere in einem Buch finden.
Anfangs haben mich die verschiedenen Erzählstränge und die vielen Personen verwirrt - da war ich für das Personenregister sehr dankbar. Mit der Zeit benötigte ich dieses nicht mehr und konnte das Buch flüssig lesen. Die Erzählweise des Autors ist flüssig, greifbar und lässt ein sehr reales Bild der einzelnen Abschnitte im Kopf entstehen.
Wie gesagt, ohne dieses Event, hätte ich das Buch nicht gelesen und ich bin sehr dankbar, dass ich es zugelost bekommen habe. Es hat mich überzeugt. Es ist - in meinen Augen - kein 10 Punkte-Buch, aber 8 Punkte vergebe ich für dieses tolle Leseerlebnis.