Broschiert: 448 Seiten
Verlag: Blanvalet
Originaltitel: Tiny Little Thing
Übersetzt von Anja Hackländer
Kurzbeschreibung:
Cape Cod, Sommer 1966. Christina, von allen Tiny genannt, ist elegant und die perfekte Ehefrau. Ihr Mann Frank, einer der begehrtesten und reichsten Männer im Lande, steckt mitten im Wahlkampf. Doch hinter der Fassade ist längst nicht alles perfekt. Tiny kommen Zweifel, wie schon kurz vor ihrer Hochzeit zwei Jahre zuvor, ob dies das richtige Leben für sie ist. Damals wollte sie ihre Verlobung lösen, um ihren eigenen Weg zu gehen. Einmal in ihrem Leben benahm sie sich nicht anständig, sondern verliebte sich in einen anderen Mann und ließ ihn kompromittierende Bilder von ihr machen. Nun platzt ihre unberechenbare Schwester Pepper in ihr Leben, ihr einstiger Liebhaber taucht auf sowie ein Erpresserbrief mit einem Foto von damals. Schon bald realisiert Tiny, dass ihre Zweifel berechtigt sind und die Familie so krank vor Ehrgeiz ist, dass sie zu beinah allem bereit wäre …
Über die Autorin:
Beatriz Williams besitzt Abschlüsse der amerikanischen Universitäten Stanford und Columbia. Während sie als Beraterin in London und New York arbeitete, versteckte sie ihre Schreibversuche zunächst auf ihrem Laptop. Heute schreibt sie in ihrem Haus an der Küste Connecticuts, wo sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt.
Mein Eindruck:
Träume wie Sand und Meer ist der dritte Teil der East Coast -Reihe.
Diese Romane sind unabhängig voreinander zu lesen. So wird jedenfalls gesagt, ich habe noch keinen der anderen Teile gelesen.
Es gibt innere Zusammenhänge. In diesem Fall ist die Hauptfigur Tiny die Schwester von Vivian Schuyler aus Das geheime Leben der Violet Grant.
Es wird in 2 Zeitebenen erzählt: 1966 als Tiny schon mit Frank Hardcastle verheiratet ist und gerade eine Fehlgeburt hinter sich hat. Dann trifft sie Caspian wieder.
Es gibt ständige Wechsel der Kapitel ins Jahr 1964, als Tiny erst verlobt war und Caspian traf.
Diesen doch sehr kurzen zeitlichen Abstand halte ich für nicht so geglückt.
Man muss sich bei diesem Buch bewusst sein, dass die Protagonisten nicht unbedingt Sympathieträger sind. Das ist normalerweise kein Problem, doch ich war selbst erstaunt, wie wenig ich die Figuren insbesondere bei den Dialogen mochte. Wobei Tiny selbst so verkorkst ist, das sie mir schon fast wieder imponiert. Sie ist untreu, trinkt heimlich, raucht heimlich, denkt schlecht von der Familie und wirkt dabei doch zerbrechlich und herzig!
Doch ihre Probleme mehren sich als Tiny aufgrund komprimierender Nacktfotos erpresst wird.
War der Anfang noch ganz gut zu lesen, hat Beatriz Williams im Mittelteil Probleme, das Buch am Leben zu erhalten. Manche Passagen sind einfach belanglos. Einige peppige Szenen helfen schließlich darüber hinweg.
Das Finale überzeugt mich dann auch wieder nicht!
Beatriz Williams nutzt einen schlichten Stil, der manchmal Stimmungen erzeugt und der mich in den guten Abschnitten an Judy Blume erinnerte. Leider gibt es davon zu wenige!
Das Buch war für mich nicht das richtige. Unwahrscheinlich, dass ich noch einmal zu einem Buch von Beatriz Williams greife!