Moonfleet - J. Meade Falkner

  • Ich erlaube mir Mal einen Thread zu meiner aktuellen Lektüre zu eröffnen. Das Buch wurde hier im Eulenforum noch nicht vorgestellt. Da es relativ frisch erschienen ist und mit 24.00 Euro preislich recht hoch angesetzt ist, möchte die ein oder andere Eule vor einem Kauf vielleicht mehr über dieses Buch wissen. Ich werde ein paar Details zum Inhalt posten die ich so in der Schlussrezi auslassen werde. Allerdings werde ich versuchen Spoiler zu vermeiden.


    Info: Ich bin derzeit bei Seite 86 von insgesamt 356 Seiten angelangt.


    Das Buch wurde im Original vor knapp 120 Jahren veröffentlicht und wurde, soviel ich nach kurzer Suche herausgefunden habe, erst jetzt im Auftrag des Liebeskind Verlags durch Michael Kleeberg auf Deutsch übersetzt. Anhand des Tons in dem Geschichte erzählt ist und die Aura die das Buch verströmt werde ich die Schlussrezi, sofern auf sich bis zum Schluss nichts ändert, in der Kategorie "Klassiker" einstellen.


    Bis jetzt würde ich sagen, dass das Buch problemlos zu lesen ist. Eher leichte Lektüre einfach mit diesem Touch den Klassiker haben.


    Bis jetzt dreht sich vieles um den 15 jährigen Jungen John Trenchard und die Geschichte spielt im Jahre 1757 in einem kleinen englischen Dorf an der Küste. Durch einen heftigen Orkan wird das Dörfchen vom Wasser überspült. So auch die Gruft unter der Kirche in der die Familienmitglieder der Mohunes beigesetzt sind. Um diese Familie ranken sich einige Sagen. John findet auf dem Friedhof einen Geheimgang und als er ihn Nachts betritt landet er unter Kirche in der erwähnten Gruft und findet dort Fässer mir schwarzgebranntem Schnaps. Dummerweise kommen just in dem Moment die Schmuggler und John muss sich auf und zwischen den uralten Särgen verstecken. Er wird nicht gefunden aber beim Verlassen verschliessen die Schmuggler den Geheimgang sorgfältig und John ist in der Dunkelheit in der Kälte mit den Toten unter der Kirche gefangen. :kreuz


    Klingt doch bis jetzt oberaffentittengeil oder nicht? Und da steck ich nun und werde heute weiterlesen. Natürlich ist die von mir kurz zusammengefasste Haupthandlung mit erzählerischem Drumherum und Nebenhandlungen angereichert.


    Achja, für Freunde des gedruckten Buches möchte ich erwähnen, dass die Haptik überzeugt. Das Buch ist zwar teuer aber es hochwertig gefertigt und es macht Freude das Buch in Händen zu halten.


    Ersteindruck: Sagenhaft gutes Buch! :anbet Hoffentlich bleibt das Niveau auf den folgenden Seiten so hoch.

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Das Buch wurde im Original vor knapp 120 Jahren veröffentlicht und wurde, soviel ich nach kurzer Suche herausgefunden habe, erst jetzt im Auftrag des Liebeskind Verlags durch Michael Kleeberg auf Deutsch übersetzt.


    In meiner Bücherei gibt es eine Ausgabe von 1995 vom Fischer-Taschenbuch-Verlag, Bibliothek der klassischen Abenteuerromane, eine ungekürzte Übersetzung.

  • Teufel noch mal, da hat Du recht! Sogar Wikipedia weiss es ... :schaem Das Buch scheint aber nur noch antiquarisch erhältlich zu sein oder eben in einer Bücherei die es auch nach zwanzig Jahren noch nicht aussortiert hat.


    Update: Ich bin auf Seite 214 angelangt


    Nun wird es schwierig ohne zu Spoilern etwas zum Inhalt zu sagen. Nach dem furiosen Auftakt wird es für ein paar Seiten etwas ruhiger bevor es dann zu einer Versteigerung und einem Auszug von Personen aus dem Dorf kommt. Die Schmugglergeschichte endet für eine Figur tödlich und mündet in einer beschwerlichen und gefährlichen Flucht weil John Trenchard ein gebrochenes Bein hat. Dann ist da noch ein sagenumwobener Diamant der Mohunes der verschollen ist und niemand weiss ob es ihn tatsächlich gibt. Es gibt einen Hinweis, dass dieser in Carisbrook Castle versteckt sein könnte. Ich vermute mal, da wird es in Kürze hingehen.


    Was mir nach wie vor gefällt ist die Sprache. Der Übersetzer gibt sich alle Mühe keine allzu neumodischen Wörter zu verwenden. Das gefällt mir ungemein. Der Spagat zwischen altertümlichen Sprache und dem Erzählduktus der heutigen Zeit gelingt. Den Schwierigkeitsgrad der Lektüre würde ich nach wie vor mit leicht einschätzen und das Buch ist somit auch für Gelegenheitsleser oder jüngere Leser verständlich. Ich bin nach wie vor begeistert von diesem Buch und wenn der Autor es auf den letzten knapp 140 Seiten nicht vermasselt wird meine Buchvorstellung und Bewertung sehr gut ausfallen.


    Hinweis: Da das Buch etwas teurer ist aber qualitativ hochwertig ist eignet es sich hervorragend als Geschenk für lesebegeisterte Menschen. Schliesslich ist ja bald Weihnachten ... :grin

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Teufel noch mal, da hat Du recht! Sogar Wikipedia weiss es ... :schaem Das Buch scheint aber nur noch antiquarisch erhältlich zu sein oder eben in einer Bücherei die es auch nach zwanzig Jahren noch nicht aussortiert hat.


    Das heißt, ich sollte mich beeilen. Immer dieser Lesestress! :cry
    Ich habe mich schon öfter gewundert, welche Bücher in den Büchereien aussortiert werden.


    Zitat

    Original von sapperlot
    Was mir nach wie vor gefällt ist die Sprache. Der Übersetzer gibt sich alle Mühe keine allzu neumodischen Wörter zu verwenden. Das gefällt mir ungemein. Der Spagat zwischen altertümlichen Sprache und dem Erzählduktus der heutigen Zeit gelingt.


    Das frage ich mich schon länger. Wenn ältere Bücher neu übersetzt werden, darf es doch nicht zu modern klingen. Sollte man überhaupt aktuelle Übersetzungen von alten Büchern lesen. Geht da nicht die Stimmung verloren? Ich würde ja auch nicht auf die Idee kommen, Goethe in modernen Übertragungen zu lesen.