"Eulenautoren" - Was ist das?

  • woher will irgendwer wissen was ein Autor geschrieben hätte oder auch nicht geschrieben hätte.. wenn er im Ganzen oder Teilbereichen ein anders Leben gelebt hätte. Das mag für bestimmte Bereiche über die sie geschrieben haben zutreffen, Erfahrungen mit Alkohol usw. Aber das kann man doch nicht verallgemeinernd sagen. Niemand weis und wird das je wissen *was wäre wenn*. Weil es eben nicht möglich ist einen Menschen mehrere Leben leben zu lassen unter unterschiedlichen Voraussetzungen und was dann passiert wäre. Wer weis ob dann selbst nicht bei wiederholtem Male des gleichen Lebensablaufs sich tatsächlich immer dieser Mensch auf die gleiche Weise entwickelt hätte.


    Einige Forscher haben Untersuchungen gemacht und sind zu einem Ergebnis kommen. Es gab und wird auch in Zukunft Untersuchungen dieser Art geben und man wird wieder zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Die immer eingeschränkt eine bestimmte Mengen an Menschen, wie wahllos sie auch immer ausgewählt wurden, betrifft. Eine Tendenz mag da evtl abzulesen sein ..aber doch kein Dogma .. so ist es ohne wenn und aber

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    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Es gibt nicht "die Intelligenz", sondern mehrere verschiedene Arten (ich glaube sechs oder sieben) davon.


    Der Soziologe baut Zusammenhänge auf, er definiert aber keine Gesetzmäßigkeiten. Ein Beispiel (wenn auch nicht aus der Soziologie): Männer sind größer als Frauen. Wenn dann jemand erwähnt, dass Tante Elisabeth aber größer als Onkel Heinz ist, mag das zwar nett und richtig sein, widerlegt aber nicht den ersten Satz. Anders formuliert: Den Soziologen interessiert die Gruppe und nicht den Einzelfall.

  • richtiger wäre aber dann doch in den meisten Fällen sind Männer größer als Frauen ..das wäre eine korrekte Aussage ...

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  • Lieber Dieter, aus der Lesesozialisation kannst du vieles ableiten, aber nicht, wie intelligent jemand ist. Die Tatsache, dass jemand in einem bildungsfernen Umfeld aufgewachsen ist, mag vielleicht Einfluss auf Lesevorlieben und -abneigungen haben, sicherlich auch in gewissem, nicht zu unterschätzendem Maße auch auf Schulerfolg oder Nichterfolg (zumindest leider immer noch in D), aber über die Intelligenz sagt das nicht viel aus. Es gibt genügend hochintelligente Menschen, die nicht gerne lesen und ebenso umgekeht Menschen die intellektuell nicht so der Überflieger sind, sich aber durch anspruchsvolle Literatur arbeiten.

  • ich muß mal ehrlich zugeben das ich den Ausdruck *bildungsfern* überhaupt nicht leiden kann. Das hört sich immer an wie total blöd.
    Nur weil jemand keinen höheren Schulabschluss oder Berufsabschluss hat ist er doch nicht *ungebildet* .


    Mich stört das immer imens wenn ich das irgendwo lese



    nicht auf dich bezogen Tilia :knuddel1



    Buchstaben vergessen hatte die Katze geklaut ;-)

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  • Zitat

    Original von xexos
    Es gibt nicht "die Intelligenz", sondern mehrere verschiedene Arten (ich glaube sechs oder sieben) davon.


    Der Soziologe baut Zusammenhänge auf, er definiert aber keine Gesetzmäßigkeiten. Ein Beispiel (wenn auch nicht aus der Soziologie): Männer sind größer als Frauen. Wenn dann jemand erwähnt, dass Tante Elisabeth aber größer als Onkel Heinz ist, mag das zwar nett und richtig sein, widerlegt aber nicht den ersten Satz. Anders formuliert: Den Soziologen interessiert die Gruppe und nicht den Einzelfall.


    Das stimmt so nicht.
    Die Soziologie betrachtet das Leben, die Entwicklung des Einzelnen aus der Perspektive der Gesellschaft bzw. der gesellschaftlichen Gruppierungen, denen der Einzelne angehört. Sie betrachtet also nicht bloß gesellschaftliche Phänomene, sondern grob ausgedrückt, wie und warum das Individuum damit zurecht kommt.


  • Bitte nicht "Bildung" mit "Intelligenz" in einen Topf werfen. Bildung ist erworbenes Wissen, Intelligenz die Voraussetzung dafür. Jemand mit "mehr Bildung" ist nicht automatisch intelligenter, aber jemand mit abgeschlossenem Studium ist in der Regel gebildeter als jemand, der die Schule gerade beendet hat (egal, welche).

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Lieber Dieter, aus der Lesesozialisation kannst du vieles ableiten, aber nicht, wie intelligent jemand ist.


    Das kann man allenfalls nur bedingt, da hast du ganz recht, liebe Tilia Salix. Daher schrieb ich auch:


    Es geht hier (...) nicht nur um Intelligenz (um die sogar eher am wenigsten) (...)

  • Zitat

    Original von Dreamchen
    Es gab und wird auch in Zukunft Untersuchungen dieser Art geben und man wird wieder zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.


    In der Tat. Das ist auch gut so, ist sogar das Wesen von Wissenschaft, die selbstverständlich kein statischer Prozess ist.


    Und dennoch ist das etwas ganz anderes als deine persönliche Meinung. Die bleibt dir natürlich unbenommen. Glaube oder meine, was immer du willst. :grin

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann


    In der Tat. Das ist auch gut so, ist sogar das Wesen von Wissenschaft, die selbstverständlich kein statischer Prozess ist.


    Und dennoch ist das etwas ganz anderes als deine persönliche Meinung. Die bleibt dir natürlich unbenommen. Glaube oder meine, was immer du willst. :grin



    ich halte es da mit Lebenserfahrung.. die kann sowieso keine wissenschaftliche Untersuchung ersetzen ;-)


    Die Sache mit dem *Urteilen und Einteilen* von Menschen ist sowieso eine sehr ungute Angewohnheit unserer Gesellschaft . Die Gesellschaft würde ohne all das besser funktionieren .. friedlicher vor allem ;-)

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  • Ich finde, Didi hat einen guten Abschluss gefunden, weil er darauf eingegangen ist, was wir unterscheiden müssen: Glauben - Meinen - Wissen sind verschiedene Dinge.


    Dreamchen steht es frei zu meinen, was sie meint und ihr Meinen kann durchaus in ihrem Erfahrungsbereich zum Wissen werden; allerdings bezieht sich dieses Wissen auf ihren unmittelbaren Geltungsbereich und ist womöglich nicht repräsentativ.


    Wenn wir uns allerdings das Wissen im Großen und Ganzen anschauen, dann müssen wir der Logik Didis folgen, der sagt, dass es Kritierien gibt, die im Allgemeinen als wissenschaftliche Kriterien anerkannt sind. Und Didi war auch so ehrlich zuzugeben, dass sie sich ändern können, schließlich existiert auch in der Wissenschaft der Paradigmenwechsel.


    Und dreamchen hat auch Recht, wenn sie sagt, dass es zu jedem wissenschaftlichen Paradigma auch ein konträres gibt, das ggf. zukünftig das alte ablösen könnte.


    Aber auch das, was ich hier von mir gegeben habe, fußt auf der Wissenschaftstheorie der 80er und 90er Jahre des letzten Jahrhunderts und könnte mittlerweile ebenso veraltet sein wie ich.


    Das bedeutet, dass wir bei allem, was wir glauben und meinen, sehr vorsichtig sein müssen.


    BTW: Natürlich, lieber sapperlot, erkennt man den Autor in seinen Werken - aber auch hier gibt es Ausnahmen: Ich kenne zwei Autoren, die ein Bild von sich geben, an dem die Korrektoren und Lektoren kräftig mitgefeilt haben. Ohne ihre "Visagisten" wären sie kaum der Erwähnung wert. Aber das bleibt bitte unter uns.

  • Um wieder den Bogen zurück zum Forum zu schlagen:


    Zitat

    Original von Dreamchen
    Etwas mehr Toleranz und Offenheit wären evtl ebenfalls hilfreich das könnte helfen wieder etwas mehr Leben in die Bude zu bringen ... :-)


    DAS ist doch das Entscheidende! Nicht nur im Bezug auf das Eulennest, sondern im Leben ganz allgemein. Und dann ist es auch völlig egal, ob jemand nur ChickLit oder Literaturnobelpreisbücher liest, bzw. welche Intelligenz oder Bildung jemand hat. Denn jeder Mensch ist einzigartig und hat ein Recht auf seine Meinung und auch darauf, diese ohne Abwertung eines anderen kundzutun. Man kann einer Meinung natürlich widersprechen, sollte aber immer den Menschen dahinter seine Würde lassen!


    Dreamchen und Norfret78:


    Ich finde es sehr schade, wenn ihr das Gefühl habt, die Vielfalt des Forums geht verloren bzw. manchen Meinungen "dürfen" nicht auftauchen. :knuddel1 Ich hoffe, das ändert sich für euch wieder. Gerade Meinungsvielfalt macht doch ein aktives Forum aus, denn wenn alle nur zustimmend zu einem Thema nicken, ist das doch stinklangweilig. Das gilt vor allem auch in Bezug auf Rezensionen, also Meinungen zu einem Buch. So eins liest jeder anders und ich stelle immer wieder mit Erstaunen fest, wie anders man das gleiche Buch empfinden kann. Aber das macht Individualität aus und so sollte auch jede Meinung erlaubt und gewünscht sein.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021



  • kann ich nur :write sehe ich genauso wie du :wave

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  • Mit Interesse lese ich eure lange Diskussion hier zum Thema "Eulenautoren". Als ich in diesem Forum eingestiegen bin, war ich Leserin, mittlwerweile bin ich Autorin UND Leserin. Und gerade weil ich den Eindruck habe, dass hier Diskussionen tiefer und nachdenklicher geführt werden als anderswo, starte ich hier in Kürze meine erste private kleine Leserunde. Ich erwarte mir nicht nur eine Diskussion, ich wünsche sie mir sogar und werde an meine kleine Gruppe gezielte Fragen stellen, um sie zu fördern. Diese Leserunde, so hoffe ich, wird sowohl für meine Leserinnen als auch für mich als Autorin fruchtbringend sein. Seit ich Bücher veröffentliche, muss ich gestehen, fehlt oft die Zeit zum Lesen und noch mehr die Zeit der aktiven Teilnahme an Leserunden und Diskussionen (wennglich man niemals das Schreibhandwerk erlernen kann, ohne vorher viel zu lesen), das Mitlesen in diesem Forum möchte ich jedoch nicht missen.


    lg
    Sayyida