Titel: Hayas Küche,
regionale Produkte, orientalische Rezepte
erschienen im suedwest Verlag
zur Autorin: amazon
Haya Molcho, Jahrgang 1955, wurde in Tel Aviv geboren. Ihre erste Lebenshälfte war geprägt von Wohnortswechseln und vom Reisen. Im Alter von neun Jahren zog sie mit ihren Eltern nach Bremen, wo sie nach dem Abitur Psychologie studierte. 1978 heiratete sie den Pantomimen Samy Molcho und ließ sich mit ihm in Wien nieder. Während der ersten sieben Ehejahre begleitete sie ihn auf all seinen Tourneen und lernte so die Küchen der Welt kennen. Unterbrochen wurden ihre kulinarischen Expeditionen, denen sie oft mit Kochkursen vor Ort den Edelschliff verpasste, durch die Geburten ihrer vier Söhne. Im März 2009 eröffnete sie am Wiener Naschmarkt ihr erstes Lokal NENI, später kam das Tel Aviv Beach und die NENI-Kochschule dazu. Erfolgreiche NENI-Restaurants als Franchise gibt es in Zürich, Berlin und Hamburg, weitere sind in Planung.
Meine Meinung:
Soweit ich gesehen habe ist es das dritte Kochbuch, das die geschäftstüchtige Köchin geschrieben hat.
Die anderen kann ich natürlich nicht bewerten, nach diesem würde ich mir aber auch keines von ihr mehr antun.
Zunächst blättern wir die ersten 10 Seiten durch opulente Fotos mit Hayas Familie, grüne Äcker und mehr.
Eingeteilt ist das Buch in 4 Bereiche:
Frühstück und Snacks
Salate und Suppen
Hauptspeisen
Desserts
Jedem ihrer 4 Söhne ist also ein Bereich gewidmet, bzw. werden seine Vorlieben aufgezeigt.
Dazu ist immer eine ausführliche Seite über dessen Essgewohnheiten vorangestellt.
Zwischen den einzelnen Gängen gibt es ausführliche Fotoreportagen, woher sie ihre Produkte beziehen oder wie sie geerntet werden. Auch Fotos mit Lieferanten und der Familie kommen nicht zu kurz.
Zu den Rezepten
Ich habe bisher 7 der insgesamt 69 Rezepte +- 1 (falls ich mich nicht verzählt habe)
ausprobiert.
Bei manchen ist allein die Beschaffung ein Problem, regionale Produkte kann man wohl nur verwenden, wenn man wie Haya in größeren Städten wohnt oder seine Restaurants hat, sonst wird es schwierig.
Dann sind die Rezepte oft für 6 - 10 Personen ausgelegt. Als Single oder Kleinhaushalt will man ja nicht immer umrechnen wie das jetzt für ein oder zwei Personen vor sich geht. Auch wenn man das macht, ist die Menge oft trotzdem noch zu üppig.
Aber auch drauf kann man sich nicht immer verlassen, man muss die Rezepte oft genau durchlesen, damit man wirklich weiß, für wieviel Leute das gedacht ist.
Bei den Burekas z.B. wird angegeben es ergibt 10 Stück.
Wenn ich mir die Beschreibung aber angucke, vor allem die Menge der Füllungen gibt es sicher doppelt so viel, wenn nicht mehr.
Da die Rezept fast alle insgesamt sehr aufwändig sind und oft über mehrere Stunden Zubereitungszeit habe, ist es wirklich sinnvoll, sie für viele Personen zu machen.
Oft fehlen genaue Gewichts- oder Zeitangaben so dass ungeübte Köche vermutlich keinen Erfolg haben.
Empfehlen kann ich bis jetzt das Challah, ein Brot in der Kastenform gebacken oder den Labane, ein einfach zuzubereitender Frischkäse, der zum experimentieren einlädt.
Auch diese Tomatenpaste "Matbucha" für Pizza oder Salat, ist sehr lecker. Oder die karamellisierten Auberginen.
In die Hose dagegen ging der Chiapudding, der an Material und Zeitaufwand einiges erfordert und einfach grauslig schmeckt.
Die Art der Pizzateigzubereitung hat mich auch nicht überzeugt dafür allerdings die Ofensüßkartoffel mit Spinatsalat.
Sicher kommt noch das eine oder andere Rezept dazu sowie die Mungobohnensuppe der Persische Reis mit Safranhuhn.
Alles in allem ein Kochbuch, das mich nicht völlig überzeugt hat, da es wirklich nur für geübte Köche taugt und sogar dann nicht immer Erfolg verspricht.
Dazu sollte man entweder eine Großfamilie habe oder immer viele Freunde einladen, die gerne experimentell essen.
Für Kleinhaushalte gibt es sicher bessere Kochbücher.
Dazu kommt, dass es mit fast 30 Euro und den doch wenig Rezepten, wie bei "Koljas Kochbuch", einfach überteuert ist.
Ich gebe wohlmeinende 6 Punkte