Die Ladies von Missalonghi - Colleen McCullough

  • Gebundene Ausgabe: 220 Seiten
    1987
    Illustrationen: Peter Chapman (in der Heyne-Ausgabe, die ich gelesen habe, jedoch nicht mehr lieferbar ist)


    Kurzbeschreibung:
    In der Familie der hochnäsigen Hurlingsfords ist die zarte, unscheinbare Missy ein Außenseiter - ohne jede Aussicht auf einen Ehemann. Da taucht plötzlich der gutaussehende Draufgänger John Smith auf.


    Über die Autorin:
    Colleen McCullough, geboren im neuseeländischen Wellington, hat mit der Familiensaga "Die Dornenvögel" einen der international erfolgreichsten Romane der letzten Jahrzehnte geschrieben. Auch ihre späteren Bücher wurden Bestseller. Sie lebte später abgeschieden auf der kleinen Insel Norfolk Island im Südpazifik. Sie starb 2015.


    Mein Eindruck:
    Zu diesem Buch habe ich gegriffen, da mich Schauplatz und Zeitpunkt der Handlung interessierten. Eine Kleinstadt Nahe Sydney in Australien kurz vor dem ersten Weltkrieg.
    Dass es ein Roman der Autorin der Dornenvögel ist, war mir zunächst nicht bewusst. Erst nach einigen Kapiteln habe ich es bei einem Blick in den Klappentext realisiert.


    Ich war überrascht von der Ironie, mit der die Autorin arbeitet. Die Art, wie sie leicht spöttisch, aber doch liebevoll die Gesellschaft betrachtet und beschreibt erinnert an Jane Austen. Zudem gibt es einige Szenen., die mich auch inhaltlich an dieses große Vorbild erinnern. Sinn und Sinnlichkeit, Manfields Park und Northanger Abbey.
    Ob das gewollt oder zufällig war, erschließt sich mir nicht.


    Ein paar Passagen lassen mich auch an Momenten aus Büchern von Lucy Maud Montgomery denken, etwa wenn Missy von den gleichaltrigen Damen der besseren Gesellschaft geschnitten wird und sie sich mit einigen impulsiven, scharfen Worten dafür revanchierte. Das konnte Anne von Green Gables auch.
    Offenbar gibt es noch ein Buch von Lucy Maud Montgomery, an das sich Colleen McCullough hier so deutlich angelehnt hatte, dass es Plagiatvorwürfe gab.
    Diese Tatsache trübt des Lesespaß leider doch!
    Aber abhalten lassen sollten sich potentielle Leser nicht, denn schließlich sind inzwischen beide Autorinnen tot und es gibt auch Meinungen, dass das Buch von McCullough das bessere wäre.