Nicolas Calva. Das magische Amulett: Band 1 - Jennifer A. Nielsen [11-13 J.]

  • • Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
    • Verlag: Gulliver von Beltz & Gelberg; Auflage: Deutsche Erstausgabe (11. Juli 2016)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10:

    ASIN/ISBN: 3407747209

    • ISBN-13: 978-3407747204
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 11 - 13 Jahre
    • Originaltitel: The Praetor War. Mark of the Thief
    Der Kampf um das Römische Reich beginnt!


    Kurzbeschreibung (Amazon)
    Als der Sklave Nic in eine unterirdische Höhle geschickt wird, um nach dem verschollenen Schatz des Julius Caesar zu suchen, findet er mehr als nur Gold und Edelsteine. Er entdeckt ein magisches Amulett, das Caesar einst von seiner Mutter Venus geschenkt bekam und ihn zum größten Herrscher Roms machte. Dank der göttlichen Kräfte, die das Amulett verleiht, kann Nic sich und seine Schwester Livia aus der Sklaverei befreien. Noch ahnt er nicht, dass auch die Generäle und Senatoren des Römischen Reiches diese Magie begehren. Unfreiwillig gerät Nic in den tobenden Kampf um die Herrschaft Roms. Wird es ihm gemeinsam mit Livia und dem Straßenmädchen Aurelia gelingen, den Untergang Roms zu verhindern?


    Zur Autorin
    Jennifer A. Nielsen ist in den USA bereits eine erfolgreiche und von Kritikern gelobte Fantasy-Autorin. Sie liebt Schokolade, alte Bücher und entspannte Tage in den Bergen. Mit ihrem Mann, drei Kindern und einem sehr eigensinnigen Hund lebt sie im Bundesstaat Utah, wo sie geboren wurde und aufgewachsen ist. Besuchen kann man sie auf ihrer Homepage: www.jennielsen.com.


    Meine Meinung
    Das magische Amulett bildet den Auftakt einer Trilogie um die Abenteuer von Nicolas Calva im römischen Kaiserreich. Ein turbulenter Mix aus Historie und Fantasy.


    Nic, wie er kurz genannt wird, arbeitet in einem Bergwerk und ist ein Sklave von etwas verschwommener Herkunft. Es heißt, er käme aus Gallien, sei Sohn einer römischen Mutter, Vater unbekannt. Klingt irgendwie, als käme hier irgendwann noch ein Geheimnis ans Licht :-). Wenn nicht im ersten Teil, dann vielleicht später. In einer Höhle des Bergwerkes wird Cäsars verschollener Schatz vermutet und Nic soll für den machtgierigen römischen General Radulf in diese gefährliche Höhle hinabsteigen. Radulf hat es auf ein ganz bestimmtes Schmuckstück abgesehen – ein Amulett mit einem gravierten Greif und den Initialen G.J.C. - Cäsars „Bulla“.


    Nic findet die Bulla, hat in der Höhle eine unliebsame Begegnung mit einem Greifen und wird im Kampf von diesem mit einem Mal gezeichnet, was sich im weiteren Verlauf als bedeutungsvoll erweist. Nachdem sich Nic die Bulla selbst umgehängt hat, statt sie Radulf auszuhändigen, nimmt sein Leben eine abenteuerliche Wendung nach der anderen.


    Alle Wege führten damals nach Rom ;-), so auch der von Nic. Unterwegs dorthin, immer noch ein Sklave, macht er die Bekanntschaft Aurelias, eines kämpferischen jungen Mädchens von ebenfalls geheimnisvoller Herkunft. Zunächst können sich die Beiden nicht ausstehen, aber der geübte Leser merkt recht bald, dass sich das ändern wird *g*. Sein Abenteuer in Rom führt ihn u.a. ins Flavische Theater und in die Cloaca Maxima – und immer wieder begegnet er Aurelia. Leider auch seinem mächtigen Gegenspieler Radulf.


    Hier werden die klassischen Zutaten eines Fantasy-Abenteuers gemixt und häufige Wendungen halten die Spannung oben. Das kaiserliche Rom als Kulisse gefällt mir und ist einer der Gründe gewesen, warum mich dieses Buch interessiert hat.


    Es hätte also eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack werden können, wäre sie nicht so lieblos und hölzern erzählt. Das „lieblos“ bezieht sich sowohl auf die Erzählweise und Sprache, als auch auf die Ausgestaltung der Figuren. Obwohl es sich „nur“ um ein Jugendbuch handelt, hätten etwas mehr Wärme und Tiefe das Buch für mich sehr viel lesenswerter gemacht. Wenn mich die Protagonisten nicht wenigstens ein bisschen emotional an sich binden, lassen mich mögliche Folgebände gerade bei einem Jugendabenteuer eher gleichgültig. Die Hauptfigur Nic übernimmt die Rolle des Ich-Erzählers und für meinen Geschmack passt seine Sprache überhaupt nicht zur Figur. Zu modern, mit häufig zu erwachsenen Formulierungen, dabei trotzdem relativ schlicht und mit vielen Wortwiederholungen.


    Seine Gedankengänge, Gefühle und Handlungsweisen fühlen sich für mich nicht stimmig an, oft unausgegoren und sprunghaft, eben lieblos zusammengestoppelt – wahrscheinlich bin ich deshalb weder mit ihm noch mit einer anderen Figur wirklich warm geworden.


    Klar lese ich eine solche Geschichte mit anderen Augen als die eigentliche Zielgruppe der 11-13 Jährigen. Aber lasse mich immer wieder gerne von einem Jugend-Fantasy-Abenteuer bezaubern, wobei ein mit historischer Hintergrund, noch dazu römisch, mich ganz besonders anzieht. Hier wurde für meinen Geschmack zu wenig Liebe und Sorgfalt investiert, denn neben den sprachlichen gibt es auch ein paar inhaltliche Unsauberkeiten. So konnte mich die Geschichte trotz der interessanten und spannenden Grundidee nicht begeistern.


    5-6 Punkte