ZitatOriginal von Ellemir
Ich denke, das ist etwas komplexer - auf der einen Seite hat man so schlimme Erfahrungen gemacht, dass die Kindheit wirklich unwiederbringlich vorbei ist, auf der anderen Seite kann ich mir aber auch vorstellen, dass der Krieg alles so überschattet, dass normales Heranwachsen, Sammeln von Erfahrungen speziell sozialer Natur zu kurz kommt, bzw völlig verzerrt ist.
Damit haben wir dann einen Jugendlichen, der zwar durch schlimme Erfahrungen frühzeitig erwachsen werden musste, aber auf der anderen Seite einen Mangel an "normaler" Lebenserfahrung hat, also in bestimmten Bereichen ziemlich naiv ist.
So empfinde ich das auch. Deshalb wirkt die Figur "Lew" so realistisch auf mich. Obwohl ich weiß, dass der Autor hier nicht die Geschichte seines Großvaters erzählt, möchte man es trotzdem glauben. Das liegt eben auch an der Darstellung der Figuren und der Schauplätze des Romans.