'Stadt der Diebe' - Seiten 222 - 303

  • Zitat

    Original von Ellemir


    Was ich mich immer frage, ist, wie wird ein Buch wie dieses auf Generationen nach uns wirken? Weniger heftig, weil es weiter weg ist? Weil die Familienmitglieder, die es noch erlebt haben, höchstens aus Erzählungen bekannt sind? Beim Fallada habe ich mir die Frage noch häufiger gestellt, innerlich Parallelen gezogen zwischen den Ereignissen und Charakteren und dem, was mir meine Oma über den Krieg und ihr Leben zu der Zeit erzählt hat. Das fällt ja schon für die Generation meiner Kinder weg.


    Meine Omas und mein Opa haben nie über den Krieg erzählt und ich kann jetzt auch nicht sagen, dass man bei denen irgendwelche Eigenarten finden konnte, die auf den Krieg Rückschluss ziehen lassen.


    Ich glaube, es kommt einfach darauf an, wie interessiert man an dem Thema ist, ob man sich überhaupt damit befassen möchte. Ich finde es wichtig, dass jeder mal einen Einblick bekommt (und sei es "nur" durch das Buch über Anne Frank z. B.), dass die Welt bzw. Deutschland nicht immer so war wie jetzt und dass es Menschen gegeben hat, die aufgrund ihrer Religion oder ihrer Herkunft oder oder oder verfolgt und getötet wurden. Der ein oder andere wird sich dann weiter informieren und andere einfach nicht. So wie es jetzt auch schon ist. Ich glaube nicht, dass man da einen großen Unterschied merken wird.

  • Nach Mensch riechen finde ich noch etwas anderes als den Dreck von Wochen - normaler Mensch-Geruch stört mich nicht wirklich, da reagiere ich eher ablehnend auf zu viel Deo und Parfüm. Das aber nur am Rande.


    Nein, was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass mir als Leserin dieses dauernde An-Sex-denken deutlich zu viel wird. Kann sein, dass das nur mir so geht, aber für mich gehört das zu den Stellen des Buches, wo ich etwas genervt anfange, die Zeilen zu überfliegen.

  • Ich mag es auch nicht, wenn man sich mit Duftstoffen voll ballert. Normaler Menschgeruch ist schon in Ordnung ;-)


    Hm, ich weiß ja nicht, ob das bei jungen Männern in dem Alter normal ist. Da müssten wir mal einen Mann fragen. Mir kam das zumindest nicht unnormal vor, wenn auch etwas übertrieben.

  • Die erotischen Gedanken bei der Stinkerei hat mich auch etwas angesiedelt. Lew denkt ja auch dauernd an Sex, da er durch Kolja dazu angespitzt wird. Der Austausch darüber ist sicher nicht ungewöhnlich, in dem speziellen Umfeld halte ich aber auch das Überleben erstmal für wichtiger. An den Hunger haben sie sich aber wohl bereits gewöhnt, nun kommen die anderen Urinstinkte an die Oberfläche.

  • Es wurde auch mehrmals erwähnt, dass der Hunger schon so alltäglich war, dass man sich irgendwie abgelenkt hat. Lev erwähnte doch mal, dass er das Schachhandbuch auswendig lernte oder viel Radio hörte. In Ermangelung dessen musste er halt Alternativen finden.

  • Liebe Querbeet-Eulen,


    ich muss mich leider aus dieser Leserunde zurückziehen. Wir hatten diese Woche einen schlimmen Krankheitsfall in der Familie und mir ist im Moment nicht so nach Leserunden, da ich andere Dinge organisieren muss. Ich hoffe ihr versteht das.


    Wünsche Euch aber noch viel Spaß, falls ihr noch nicht fertig seid.


    Viele Grüße :wave