'Stadt der Diebe' - Seiten 304 - Ende

  • Wie vermutet, die Eier und auch die Schicksale von Lew und Kolja waren dem Oberst völlig wurscht. Schön aber, dass es mit Vika zumindest ein kleines Happyend gab.


    Ich habe allerdings nicht verstanden, warum uns Koljas Verdauungsprobleme so intensiv geschildert wurden. Man könnte die Verstopfung als Metapher für Koljas Lebensdauer ansehen. Als sie sich lösten, ging es mit ihm - ausgerechnet mit einem Schuss in den Hintern - zu Ende. Es ist aber ein recht eigenwilliges Gleichnis. :rolleyes

  • Ich hab nicht so ganz verstanden, warum Kolja angeschossen wurde. DAS war für mich konstruiert, nicht die Liebesgeschichte (dazu hab ich im vorherigen Abschnitt was geschrieben). Ja, ich bin auch froh, dass wenigstens Lew und Vika zueinander gefunden haben und es ein kleines Happy End gab. Die Geschichte an sich war schon grausam genug.
    Und ich habe mir überlegt, ob die Eier, die sie suchen sollten für etwas bestimmtes stehen sollen. Ich komme aber noch nicht drauf. Ich glaube, der Autor hat sich dabei was gedacht.


    Ich mochte Lew. Er macht sich über so viel Gedanken. So würde es mir auch gehen. Ich musste oft grinsen, wenn ich gelesen habe, über was er so nachdenkt. Kolja ist mir bis zum Schluss ein Rätsel geblieben, obwohl ich ihn zum Ende hin dann doch mochte. Anfangs hat er mich ja sehr genervt.


    Ich glaube, mit einer Rezi werde ich mich schwer tun. Wie kann man ein Buch großartig finden, das so einen Inhalt hat? Wie kann man das jemandem klar machen?

  • Ich habe das Buch jetzt zum zweitenmal gelesen und tue mich immer noch schwer damit.
    Für mich ist es ein eigenartiges Zwischending aus Kriegsdrama, Liebesgeschichte und Geschichte übers Erwachsenerden. Als hätte sich der Autor nicht wirklich entscheiden können, welche Art Geschichte er schreiben will.

  • Zitat

    Original von xexos
    Ich habe allerdings nicht verstanden, warum uns Koljas Verdauungsprobleme so intensiv geschildert wurden. Man könnte die Verstopfung als Metapher für Koljas Lebensdauer ansehen. Als sie sich lösten, ging es mit ihm - ausgerechnet mit einem Schuss in den Hintern - zu Ende. Es ist aber ein recht eigenwilliges Gleichnis. :rolleyes


    Das war auch das einzige an dem Buch was mich so ein bisschen genervt hat. In der Szene wo es dann endlich losging dachte ich erst er hätte gemerkt das aus den Eiern Küken schlüpfen.


    Das Kolja nach seiner Verwundung immer von "Hintern" sprach und nicht von "Ar..." passte für mich nicht so richtig zu ihm.


    Am Ende war die ganze Suche nach den Eiern so wie alles am Krieg. Einfach nur sinnlos. Obwohl dem Oberst hätte ich gern noch ein paar Takte erzählt. :schlaeger

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ja, das stimmt. Aber ich finde auch, dass man nicht alles kategorisieren muss. Ich mag es, wie es ist.


    Ich auch. Sehr sogar. Auch wenn Kolya dieses Schicksal nun wirklich nicht verdient hat. Das sagt er ja auch selber am Ende, dass er es sich anders vorgestellt hat.


    Die Eier sind völlig egal, der ganze Trip war umsonst. Wahrscheinlich hätten sie sich einfach davon schleichen können, das wäre niemandem aufgefallen, dem Oberst am wenigsten. Tja, immerhin hat Lev zwei sehr wertvolle Rationskarten abgestaubt.


    Das Buch hat mich beeindruckt, damit hatte ich gar nicht gerechnet, weil Kriegsbücher immer so einen schalen Nachgeschmack hinterlassen. So ist es zwar auch hier, aber die Geschichte war einfach gut geschrieben, trotz aller Grausamkeit und Brutalität, sodass ich das Buch gerne gelesen habe (falls man das so ausdrücken kann).


    Ich mochte das Happy End für Lev und Vika, auch wenn es keine Überraschung war.

  • Ich bin jetzt auch durch - Rumpelstilzchen, mir geht es genau wie dir, allerdings kann ich es auch nicht besser ausdrücken. Zuviel verschiedene Ansätze, die dann jeweils nicht tief genug gingen für meinen Geschmack.


    Ich fand das Buch nicht schlecht, hatte aber irgendwie etwas anderes erwartet.


    Die Auflösung mit den Eiern dagegen fand ich ziemlich gut - gerade weil es so sinnlos war, verdeutlicht es den Irrsinn des Krieges noch eindrucksvoller.

  • Verrückt, das mit den verschiedenen Ansätzen habe ich überhaupt nicht so wahrgenommen. Für mich war alles sehr stimmig, ich habe dem Buch 10 Punkte gegeben, weil ich nichts daran auszusetzen habe. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht, war authentisch und hatte einen sehr angenehmen Stil.
    Aber gut, so verschieden sind die Geschmäcker. Ich lese solche Bücher selten, vielleicht ist es dann auch leichter, mich zu beeindrucken.

  • Zitat

    Original von Ellemir
    Ich bin jetzt auch durch - Rumpelstilzchen, mir geht es genau wie dir, allerdings kann ich es auch nicht besser ausdrücken. Zuviel verschiedene Ansätze, die dann jeweils nicht tief genug gingen für meinen Geschmack.


    Ich fand das Buch nicht schlecht, hatte aber irgendwie etwas anderes erwartet.


    Die Auflösung mit den Eiern dagegen fand ich ziemlich gut - gerade weil es so sinnlos war, verdeutlicht es den Irrsinn des Krieges noch eindrucksvoller.


    Ich bin auch schon länger fertig mit dem Buch und wusste nicht so genau, wie ich mein persönliches Fazit formulieren sollte. So wie du es hier beschreibst, ging es mir mit dem Buch auch, Ellemir.