Details:
Seitenzahl: 356 Seiten
Verlag: dtv
Erschienen: 22. Juli 2016
Inhalt:
Als Tate zum Studium nach San Francisco zieht, stolpert sie dort gleich am ersten Abend über Miles Archer: Miles, der Freund ihres Bruders, der niemals lächelt, meistens schweigt und offensichtlich eine schwere Bürde mit sich herumträgt. Miles, der so attraktiv ist, dass Tate bei seinem Anblick Herzflattern und weiche Knie bekommt. Miles, der, wie er selbst zugibt, seit sechs Jahren keine Frau mehr geküsst hat. Miles, von dem Tate sich besser fernhalten sollte, wenn ihr ihr Gefühlsleben lieb ist …
Autorin:
Colleen Hoovers Erfolgsgeschichte ist beinahe unglaublich: Eigentlich schrieb sie ›Weil ich Layken liebe‹ als Weihnachtsgeschenk für ihre Mutter, aufgrund der guten Resonanz in ihrem Umfeld veröffentlichte sie es dann aber selbst als E-Book – und verkaufte zwei Monate später bereits 200 Bücher am Tag. ›Weil ich Layken liebe‹ landete noch vor ›50 Shades of Grey‹ auf der New-York-Times-Bestsellerliste!
Mittlerweile hat sie drei Romane publiziert, die alle Bestseller wurden. 2014 erscheint bei dtv der Folgeband ›Weil ich Will liebe‹.
Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Texas.
Meine Meinung:
Die Bücher von Colleen Hoover sind allesamt großartig. Auch wenn mir dieses hier nicht ganz so sehr gefallen hat wie die anderen.
Sprache:
Was soll ich sagen? Wer einen Roman von Colleen Hoover kennt, weiß, dass diese Frau einfach schreiben kann. Große Emotionen, tiefe Gefühle, herzzerreißender Schmerz, aber auch Schlagfertigkeit und Witz gehören zu ihrem Repertoire. Sie ist wahnsinnig talentiert und man verschlingt jedes ihrer Bücher regelrecht, weil sie so umwerfend geschrieben sind.
An der Stelle kann ich nichts absolut und rein gar nichts aussetzen.
Figuren und Handlung:
Die Idee der Geschichte an sich ist natürlich toll. Eine Liebe, die nicht sein kann, weil Miles sich verschließt. Er hat Schlimmes in der Vergangenheit erlebt, doch es dauert bis fast zum Ende des Buches bis wir erfahren, was ihm passiert ist.
Die Rückblenden aus Miles Sicht finde ich eine großartige Idee. Oftmals stören sie, doch in diesem Fall waren sie mehr als gelungen. Allerdings konnte ich mich mit der Art, wie sie dargestellt wurden, nicht anfreunden. Es war nur ein kurzes, oberflächliches Zusammenfassen, sodass für mich keine richtige Bindung zu Rachel und dem jungen Miles entstehen konnte. Natürlich schafft es die umwerfende Autorin auch hier hin und wieder große Gefühle einzubauen, aber im Großen und Ganzen hätte ich mir die Rückblenden ausführlicher und als „richtige“ Szenen gewünscht.
Auch in den Kapiteln aus Tates Sicht habe ich leider ein paar Dinge auszusetzen. Wobei ich nicht das kritisiere, das geschrieben wurde, sondern das, das NICHT dort steht. Ständig werden Wochen und Tage übersprungen und die Handlung beschränkt sich ausschließlich auf das, was zwischen Miles und Tate passiert. Ich hätte die beiden auch gern unabhängig von ihrer merkwürdigen Beziehung kennengelernt, in ihrem alltäglichen Umfeld. Aber Tates Job und ihr Studium werden nur ganz am Rand kurz erwähnt und wir erleben sie wirklich nur mit Miles zusammen.
Das gleiche gilt für Miles auch. Auch die Rückblenden geben nicht wirklich viel über ihn als Menschen preis finde ich, sodass ich am Ende keine wirkliche Ahnung habe, wer er denn nun ist.
Es ist unglaublich schade, denn ich weiß, wie toll Colleen Hoover das normalerweise kann.
So wie es hier dargestellt wurde, kann ich mich aber beim Lesen weder auf Tate, noch auf Miles richtig einlassen und habe immer gewartet, dass da noch mehr kommt.
Fazit:
Colleen Hoover schreibt immer großartige Bücher, darüber müssen wir gar nicht diskutieren. Aber „Zurück ins Leben geliebt“ gehört für mich ihr bisher schwächstes, da die Figuren nur miteinander existieren und wir sie darüber hinaus nicht kennenlernen. Auch die eigentlich tollen Rückblenden können mich nicht so ganz überzeugen. Trotz allem reißt der perfekte Schreibstil und die umwerfende Grundidee sehr viel wieder raus. 8 Punkte von mir.