Die etwas andere Autobiographie
Inhalt:
Die Protagonistin, Meta, zu Beginn des Buches ein etwa zweieinhalbjähriges Mädchen, zeigt dem Leser ihre Welt. Es gibt keinen roten Faden, der sich durch den Roman zieht, kein Leitmotiv; viel mehr ist es eine stimmige, fließende Aneinanderreihung einzelner Episoden. Deutschlich wird ein Bild der Beziehung des Kindes zu Vater und Mutter gezeichnet, und durch immer wiederkehrende Beschreibungen von Metas Gedanken kann der Leser ihre Entewicklung mitverfolgen, mit erleben, vom Stadium des Kleinkinds über die glücklichen Jahre der unbeschwerten Kindheit bis hin zum „Ernst des Lebens“ mit Beginn der Schule.
Primär wird die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin hervorgehoben, man lernt ihre Ängste, Sorgen sowie auch ihre Einstellungen und Weltanschauungen kennen. Trotz der oft naiv wirkenden Ideen scheint Meta nie lächerlich; die Autorin schützt sie durch ihre Sprache davor.
Daneben erhält man Einblicke in das damalige Leben der Menschen, in ihre Traditionen und Vorurteile.
Über die Autorin:
Marlen Haushofer, (eigentlich Marie Helene Haushofer, geb. Frauendorfer) (* 11. April 1920 in Frauenstein bei Steyr, † 21. März 1970 in Wien), war eine österreichische Schriftstellerin.
Marlen Haushofer wurde als Tochter eines Revierförsters und einer Kammerzofe im oberösterreichischen Frauenstein geboren. Es folgte 1924 ein jüngerer Bruder namens Rudolf. Von 1934 an besuchte Haushofer das Internat der Ursulinen in Linz, auf dem sie 1940 das Abitur ablegte. Haushofer studierte nach einer kurzen Phase des Arbeitsdienstes ab 1940 Germanistik in Wien und später (ab 1943) in Graz. 1941 heiratete sie den Zahnarzt Manfred Haushofer, mit dem sie später nach Steyr zog. Der Ehe, die 1956 geschieden und 1958 erneuert wurde, entstammen die Kinder Christian und Manfred.
Ab 1946 publierte Haushofer kleinere Erzählungen in Zeitschriften. Ein erster Erfolg gelang ihr jedoch erst 1952 mit der Novelle Das fünfte Jahr, das dem Titel entsprechend ein Jahr im Heranwachsen eines Kindes namens Marili in nüchterner Nähe beschreibt. Der Roman Die Wand, der 1962 veröffentlicht wurde, ist wahrscheinlich Haushofers wichtigstes Werk. Die hierin beschriebene Welt eines isolierten Lebens im Wald, einer in der Katastrophe entstandenen Idylle wurde aber trotz der früh gelobten Qualitäten ebenso, wie alle anderen Werke der Autorin vergessen. Lediglich die Kinderbücher bildeten hiervon eine für die Rezeption jedoch unbedeutende Ausnahme. Erst Frauenbewegung und Frauenliteraturforschung erkannten dann allmählich die Bedeutung des sich immer wieder mit der Rolle der Frau in der Männergesellschaft auseinandersetzenden Werkes und erlaubten so eine erneute Rezeption der Haushofer.
Die Autorin selbst erhielt bereits 1953 den Staatlichen Förderpreis für Literatur des Landes Österreich, dann 1956 den Preis des Theodor-Körner-Stiftungsfonds und 1963 den Arthur-Schnitzler-Preis für Wir töten Stella. Dem Kinderbuchpreis der Stadt Wien der Jahre 1965 und 1967 folgte 1968 dann der Österreichischen Staatspreis für Literatur. Am 21. März 1970 verstarb die an Knochenkrebs erkrankte Dichterin nach einer Operation in Wien.
Meine Meinung:
Marlen Haushofer selbst bezeichnet diesen Roman als ihre Kindheitsautobiographie, und deswegen war für mich klar, dieses Buch in diesem Bereich zu posten.
Es ist eien Autobiographie im etwas anderen Sinn - zum Beispiel ist in der 3. P geschrieben und der Roman ist im Präsens geschrieben, das deswegen, weil das ganze Werk auf Erinnerungen aufgebaut ist, die immer vorherrschen.
Sie Sätze sind kurz um kindliche Naivität vorzutauschen.
Ich finde das Buch sehr gut, obwohl ich mich an die Sichtweise eines zweieinhalbjährigen Kindes zuerst einmal gewöhnen musste.
Das Buchi ist aber wirklich sehr gut geschrieben und man kann sich sehr gut in die kleine Meta (bzw. Marlen) hineinversetzen.
Wie immer ist das Buch von Marlen Haushofer eines ihrer Perlen, zudem noch ihre Kindheitsbiographie!!