Titel: Zwischen Ohlsdorf und Chaville. Die Dichter und ihr Geselle
Autor: Jochen Jung
Verlag: Haymon Verlag
Erschienen: September 2015
Seitenzahl: 176
ISBN-10: 3709972132
ISBN-13: 978-3709972137
Preis: 17.90 EUR
Jochen Jung wurde 1942 in Frankfurt/Main geboren. Er war viele Jahre lang Lektor und Programmleiter des Residenz-Verlages. In dieser Zeit betreute er viele österreichische Autoren wie Thomas Bernhard, Gert Jonke oder auch H.C. Artmann. Im Jahre 2000 gründete Jochen Jung den Jung und Jung Verlag. Mit Melinda Nadj Abonji und Ursula Krechel wurden bereits zwei Autorinnen seines Verlages mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.
Ich hatte von diesem Buch ein wenig mehr erwartet und so blieb nach der Lektüre eine leise Enttäuschung zurück. Jochen Jung schreibt eher beliebig und ohne große Tiefe. Wo man sich als Leser irgendwelche literarischen Einsichten versprach, da wurde man mehr oder weniger mit Allgemeinplätzen abgespeist.
Viel wird aus diesem Buch wohl nicht in Erinnerung bleiben.
An manchen Stellen erscheint dieses Erinnerungsbuch (?) sogar schon fast lieblos.
Natürlich kann man als Leser oder sollte man als Leser nicht irgendwelche sensationellen Enthüllungen erwarten. Aber als Leser kann man schon erwarten, dass einem ein solch herausragender Autor wie beispielsweise Thomas Bernhard nähergebracht wird. Alles bleibt in der Schwebe, nirgendwo etwas wo man lesemässig richtig zupacken kann. Auch Peter Handke wird dem Leser nicht näher gebracht, eher oberflächlich abgehandelt.
Gern hätte man auch ein wenig mehr über den österreichischen Literaturbetrieb erfahren. Aber da kam nicht sehr viel zu diesem Thema. Dabei hat doch gerade Österreich nun wahrlich literarisch Hochprozentiges zu bieten.
Kein schlechtes Buch, ganz interessant – aber keinesfalls der große Wurf. 5 Eulenpunkte für eine leichte Leseenttäuschung.