Schreibwettbewerb Juni - August 2016 - Kommentare

  • In diesem Thread könnt Ihr in der Zeit vom 01. - 15.08.2016 Eure Kommentare und Meinungen zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs Juni - August 2016 schreiben.


    Hier geht es noch einmal zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs: klick


    Die Punkte und Autoren werden dann am 16.08.2016 bekannt gegeben! :wave

  • Dann mache ich hier mal den Anfang. Erstmal vielen Dank an alle Mitschreiber für sieben Texte, trotz Urlaubszeit. :anbet
    Meine Nummer 1 und 2 waren mir schon beim ersten Lesen klar, wem ich meinen letzten Punkt gebe, muss ich nochmal überlegen.


    Shit happens:
    Die Geschichte und die Pointe gefallen mir. Sprachlich finde ich es teilweise umständlich formuliert, z.B. hier: „Von allen Seiten strömten die Menschen herbei und da wir doch noch etwas Zeit hatten, gingen wir erst einmal dorthin und folgten somit zwei mehr als molligen Damen, die ebenfalls dorthin strebten.“ Außerdem ist mir noch aufgefallen, dass der Protagonist erst „Will“ und später „Willi“ heißt. Spitzname? Tippfehler?


    Am Abgrund:
    Ein alter Hut, eigentlich. Aber gut gemacht, ich bin nämlich glatt darauf reingefallen. Kurz vor Ende habe ich gedacht: „Ich hasse Selbstmord-Geschichten“. Den Sprung finde ich gelungen beschrieben, so stelle ich mir Bungeejumping vor. (Ich habe es noch nicht ausprobiert, ich glaube, das ist nichts für mich.)


    Ohrgeräusche:
    Andromeda? Bist du das? Die Geschichte hat mir super gefallen. Ich habe mal eine Fernsehsendung über Amelia Earhart gesehen, deswegen wusste ich mit dem Namen was anzufangen. Ich habe gerade nochmal gegoogelt: Amelia Earhart ist 1937 verschwunden. Die 40 Jahre bis 1977 hat dann vermutlich die Nachricht vom All bis zur Erde gebraucht?


    Wizards on Wheels:
    Die Idee Wizards on Wheels = WOW finde ich hübsch. Und die Vorstellung von zig Leuten mit Zauberumhängen auf Rollerblades auch. Leider fehlt mir in der Geschichte die Pointe, die Spannung, der Witz, sowas in der Art.


    Bye, Bye:
    Jetzt habe ich einen Ohrwurm. Beim Lesen musste ich schon die ganze Zeit im Kopf mitsingen. Schöne Geschichte. Ob er wohl noch Lust hat, oan dringa zu gehen?


    Madame Stöckelschuh:
    Fies, aber lustig. Wenn ich im Schuhladen Schuhe mit so spitzen, hohen Absätzen sehe, frage ich mich auch immer nach der Alltagstauglichkeit. Kopfsteinpflaster gibt übrigens auch sehr lustige Szenen. :chen


    Trauerfall:
    Traurige Geschichte. Mit dementen Leuten habe ich auch schon meine Erfahrungen gemacht. Beim ersten Lesen hat mich die Geschichte verwirrt, aber jetzt ist mir klar, dass sich die Sache mit dem Vater vor zehn Jahren abgespielt haben muss, weil die Mutter danach noch zehn Jahre ungestört leben konnte. Leider zerstört der letzte, unnötige Satz für mein Empfinden den WOW-Effekt. Die Pointe wäre auch so verständlich gewesen. Der Erklärungssatz hat mich total rausgeworfen.

  • Zitat

    Den Sprung finde ich gelungen beschrieben, so stelle ich mir Bungeejumping vor.


    So isses aber leider nicht. Es gibt keinen "plötzlichen Ruck". Wenn man die Länge des Seils erreicht hat, also nach beispielsweise zwanzig Metern, dehnt man es durch das eigene Gewicht, in der Regel auf die drei- bis fünffache Länge, je nachdem - ein zwanzig Meter langes Seil wird auf insgesamt siebzig Meter gedehnt. Dadurch verlangsamt man sich gleichzeitig, bis man schließlich voll abgebremst ist und im Umkehrschwung ("Rebound") wieder beschleunigt. Diesen plötzlichen Ruck gibt es nur beim Original, also den Lianenspringern von Pentecost. Die haben vergleichsweise starre Seile - nämlich Lianen - an den Füßen und versuchen, das dadurch auszugleichen, dass sie möglichst weit vom selbstgebauten Gerüst weg springen, in der Hoffnung, dadurch mit dem Seil nach unten zu schwingen. Bungeespringer springen steil nach unten, aber die körperliche Belastung ist minimal. Als ich mal vom Hamburger Fernsehturm gesprungen bin, ist direkt vor mir eine Achtzigjährige gesprungen. Aus 150 Metern Höhe, Sprungtiefe 135 Meter.


    Edit: Und auch die in der Geschichte erwähnte Ohnmacht kann es nicht geben. Man wird vom Fallen nicht ohnmächtig. Ob man nun aus 100 oder 1000 Metern Höhe springt - die Belastung ist nie höher als 1 G. Druck oder Blutstau oder ähnlichen Unsinn gibt es nicht. Wenn jemand beim Springen ohnmächtig wird, dann aufgrund des Sauerstoffmangels, weil er also aus sehr großer Höhe abgesprungen ist. Beim Sprung selbst, also beim Fall, gibt es überhaupt keine körperliche Belastung - vom Gegenwind abgesehen, aber der ist beim schnellen Motorradfahren stärker.


    Ich will die Geschichte nicht allzu sehr zerpflücken, aber ein bisschen Recherche kann nie schaden. Ich habe jetzt auch zum ersten Mal seit vielen Monaten Wettbewerbsbeiträge gelesen - heiliger Habicht! Okay, war auch ein sehr, sehr schräges Thema. ;-)

  • Trauerfall
    Nicht schlecht geschrieben, für mich aber leider nicht rund im Ablauf und Ergebnis. Reichen die „wenigen Tage“, die man den dementen Vater beaufsichtigen muss, wirklich um so eine Reaktion hervorzurufen? Und ist „verblüfft“ nicht ein etwas schwacher Ausdruck für die von der Schwester zu erwartende Reaktion nach dieser Eröffnung?
    Ich glaube, hier wären mehr als 500 Worte nötig gewesen, um eine wirklich stimmige Geschichte und Stimmung zu erzeugen. Die abschließende Bemerkung, den letzten Satz sozusagen, finde ich gar nicht so übel, man hätte das nur etwas umstellen müssen, um eine bessere Wirkung zu erzielen.


    Madame Stöckelschuh
    Diese Geschichte fand ich ganz nett, obwohl ich nicht auf diese Art von Schadenfreude stehe. Trotzdem ist der Text gut aufgebaut und ansprechend formuliert. Aber dann der Satz „Jahrelang haben wir auf diesen Moment gewartet...“ ??? Auf welchen Moment? Darauf, dass eine Frau wegen eines abgebrochenen Absatzes auf den Hintern fällt? Ehrlich? Guys, get a life! Tut mir leid, aber dieser Satz hat mich komplett rausgeworfen.
    :gruebelHab ich es einfach falsch verstanden? Vielleicht können mich die Kommentare der anderen dazu erleuchten...


    Bye Bye
    Nett. Witzig. War sehr angenehm zu lesen und hat Spaß gemacht. Allerdings steh ich überhaupt nicht auf Cro und hatte irgendwie eher die Bay City Rollers im Gehörgang – aber das ist wohl meinem Alter geschuldet, nicht der Geschichte :grin.
    Die Pointe dagegen empfinde ich, selbst im Privatleben Dialekt sprechend und auch schon erlebt, dass das abschrecken kann, als ausgesprochen diskriminierend :keule :rofl


    Wizards on Wheels
    :gruebelErinnert mich schon sehr an die beiden nicht-kuchenbackenden Mädels vom letzten SWB. Wie schade, dass hier eine Pointe, die der Geschichte sehr gut getan hätte, verschenkt wurde. Und es wäre so einfach gewesen: ein anderer Titel und den Namen der Band erst zum Schluss nennen – das hätte zumindest für einen kleinen Wow-Effekt gereicht...


    Ohrgeräusche
    Der Text wirkt zu Beginn etwas trocken, aber so wirken wissenschaftliche Themen ja häufig auf uns Laien. Gegen Ende hin nimmt er Fahrt auf und den letzten Absatz halte ich für gut gelungen. SETI-Projekte finde ich spannend und, wie manche Trekkies sich vielleicht erinnern werden: Captain Janeway hat Miss Earhart ja tatsächlich auf einem weit entfernten Planeten im Delta-Quadranten angetroffen... :grin


    Am Abgrund
    Bungee Jumping sorgt bei den Ausführenden sicher für einen Wow-Effekt. Bei mir funktionierte die Geschichte nicht, ich kann nicht so genau festmachen, woran das liegt. :gruebelZu viele Adjektive? Zu viele geschönte Bilder? Dann der Stilbruch im letzten Absatz? Womöglich eine Kombination aus allem. Komisch, mir kam die Möglichkeit, dass da eine sich auf „den letzten Sprung“ vorbereitet, keine Sekunde in den Sinn, ich sah sie im Geiste gleich zu Beginn mit Geschirr und angehaktem Gummiseil da stehen. Vielleicht hätte der Text für mich besser funktioniert, wenn er sich rein auf das Erleben eines solchen Sprungs konzentriert hätte.


    Shit happens
    Diese Geschichte trifft meinen Nerv für Schadenfreude schon wesentlich besser als die Stöckelschuh-Madame. Besonders da das heutige Schönheitsideal so nebenbei auch einen auf die Fresse kriegt. Ich bin Genussmensch und daher immer latent auf dem Wege zur FatRat. Vielleicht sollte ich dem nachgeben – die Möglichkeit einer Wahl zur Rattenkönigin finde ich ziemlich verlockend... :grin. Gut geschrieben, feinsinniger Humor, der sich zum Schenkelklopfer-Finale steigert: diesen Text finde ich rund und gelungen, er hat mich sehr zum Lachen gebracht. :-]



    Jeanette : Leider hat sich mein Anwalt vorgestern in den Urlaub verabschiedet. Du wirst sicher verstehen, dass ich Textzuweisungen, egal zu welchem Text, weder negieren noch verifizieren kann, bevor ich ihn konsultiert habe. Dummerweise ist er erst am sechzehnten diesen Monats zurück... :chen

  • Sorry, dieses Mal gibt es von mir aus Zeitmangel nur ein paar Stichworte. Ich fahre nächste Woche für drei Wochen in den Urlaub und habe gerade gut zu tun.


    Shit happens
    Idee originell, lustige Geschichte, spielt mit den Vermutungen des Lesers, Szene wird erst mit dem Schlusssatz aufgelöst
    Heißt der Freund Will oder Willi?
    Formulierungsschwächen: schaut anzüglich (falsches Adjektiv) auf die Uhr, mit einem bestimmt (falsches Adverb) hübschen, in die Breite gegangenen Gesicht
    Überflüssige Dinge: „Meine Augen tränten, doch dann konnte ich endlich, auf dem Boden liegend, wieder etwas sehen.“ Im Satz davor steht schon, dass er sofort zu Boden ging, nach der Watschn der muskulösen Dicken
    Unlogische Dinge: Dieses Zusammentreffen (mit den drei megadicken Frauen?) kam für mich völlig unerwartet -> unwahrscheinlich auf einem Fat Rats-Treffen. Da wollte der Autor wohl etwas anderes zum Ausdruck bringen, vermutlich ein Gefühl der Überrumpelung
    Schöne Formulierungen: Ein Fest für die Augen, den Mund, den Magen. Sie funkelte mich mit Augen wie Lasergeschütze, ihr Mund öffnete sich wie das Tor zu einem Hangar.
    Super Kopfkino bei dem Satz: Und was mir sonst noch für Bilder dabei durch den Kopf liefen, verschweige ich lieber
    Fazit: Leider lenken mich die vielen kleinen Fehlerchen von der wirklich witzigen Story ab


    Am Abgrund
    Idee originell, guter Gag am Schluss, lustige Geschichte, spielt mit den Vermutungen des Lesers
    Formulierungsschwächen: Natürlich ist ein Mann an meiner Situation beteiligt. Wegen ihm stehe ich hier, zwischen Himmel und Hölle, nirgends ganz da. Die Highlights ziehen in meinen inneren Kino vorbei -> diese Sätze hören sich für mich nicht rund an
    Klischeealarm: es dauert ein paar Sekunden, bis der Protagonist checkt, dass der Schrei von ihm kommt
    Gutes Kopfkino wird erzeugt
    Schöne Formulierungen: Sie wollen mich narren und Sicherheit vorgaukeln, wo keine zu finden ist. Vögel krächzen in der Ferne, nur Echos ohne Gesicht. Ich kann den Fischen schon beinahe in die Augen sehen.
    Fazit: trotz kleiner Schwächen hat die Geschichte viel zu bieten


    Ohrgeräusche
    Idee originell, spielt mit den Vermutungen des Lesers, spannend, da erst mit dem Schlusssatz aufgelöst wird
    Keine Meckereien über Formulierungen etc.
    Wenig menschliche Emotionen, die mit der Geschichte verbinden
    Fazit: Handwerklich gut ausgeführte Idee, aber bei mir springt leider der Funke nicht über. Kann nicht eindeutig festmachen, woran das liegt


    Wizard on Wheels
    Idee originell
    Die Überschrift verrät den Clou. Das ist ungeschickt.
    Diaologform macht es anstrengend zu verfolgen, wer was gesagt hat.
    Formulierungsschwäche: Der Wind weht Sommerhüte von Köpfen ihrer Besitzer (Träger). Diese rollen ihm dann lachend hinterher, um ihn wieder einzufangen. (Das holpert ein wenig.)
    Fazit: fast fehlerlose, charmante Geschichte


    Bye Bye
    durchschnittliche Idee, die durch den Schlusssatz aufgepeppt wird
    Kopfkino läuft gut, dem Leser bleibt Interpretationsspielraum, da nicht alles zu Ende erklärt wird
    Schöne Formulierungen: blickte peinlich berührt auf das Butterstück, das er gerade in seiner Hand vergewaltigte
    Fazit: Geschichte, die durch den letzten Satz aufgewertet wird


    Madame Stöckelschuh
    Idee originell, lustige Geschichte, Auflösung nicht so gelungen
    Unlogische Dinge: Jetzt liegt sie wie ein Käfer auf dem Rücken und zappelt. (Mit diesem Satz gleitet die bis dahin nachvollziehbare Geschichte in Slapstick ab.)
    Jahrelang haben die Eheleute auf diesen Moment gewartet (unwahrscheinlich und wenig glaubhaft, zumindest in der Art wie es beschrieben wird)
    Fazit: Lustige Geschichte, die zum Ende hin das schwächeln anfängt


    Trauerfall
    Anspruchsvoller Aufbau der Geschichte, deren Unterteilung aufmerksames Lesen erfordert.
    Mittendrin ein Rückblick in die Vergangenheit, als die Tochter ihren kranken Vater die Kellertreppe runterschubst.
    Mit dem letzten Satz wird wieder an die Gegenwart angeknüpft und das Wow erklärt, wobei ich dieses Wow eher fehl am Platze finde.
    Handwerklich sehr gut geschrieben
    Fazit: sehr gut geschrieben, aber ein Wow-Effekt ist das in meinen Augen nicht


    :danke an alle Schreiberlinge.


    Alle Geschichten haben mir sehr viel Spaß gemacht. Ich merke, wie ich immer wieder ein wenig dazulerne, wenn ich die Geschichten "zerpflücke" und mir Gedanken darüber mache, wie was bei mir ankommt.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Shit happens
    Lustige Idee, die (bis auf ein paar hakelige Formulierungen) gut umgesetzt wurde.
    Ich bin über das 'anzüglich' und das 'unerwartet' gestolpert. Es wäre deutlicher geworden, wenn der Verfasser 'demonstrativ' und 'unvorbereitet' verwendet hätte. Auch Will und Willi haben mich aus dem Lesefluss gebracht. Ansonsten war die Geschichte humorvoll und pointiert.
    (Obwohl ich es ein bisschen unwahrscheinlich finde, dass sich die Weight Watcher direkt neben so einer Veranstaltung niederlassen. Da werden sie doch nur gehasst und schlimmstenfalls von den ganzen Leckereien verführt. Muss eine ganz hart gesottene Gruppe gewesen sein. ;-))



    Am Abgrund
    Der Schreibstil ist okay, obwohl ein bisschen adjektivlastig. Die goldene Regel 'Höchstens ein Adjektiv pro Satz' wurde geflissentlich ignoriert. ;-)
    Ich hab keine Ahnung, wie sich Bungee-Jumping anfühlt (hab es noch nie gemacht und werde es auch nie können), aber so ungefähr stelle ich es mir auch vor.



    Ohrgeräusche
    Obwohl es mir persönlich ein bisschen zu technisch ist, ist der Beitrag flüssig zu lesen und interessant. Angenehm fehlerfrei und mit einer guten Idee, die gekonnt umgesetzt wurde.



    Wizards on Wheels
    Eine leichte Geschichte, die ein bisschen ungeschliffen wirkt (z. B. zweimal "Du hast recht" hintereinander).
    Mir fehlt irgendein Konflikt, der Spannung reinbringt. Z.B. hätten die Eltern dagegen sein können, dass die beiden zu dem Konzert gehen.
    Ohne die Passage von "Wie seht ihr denn aus?" bis "[…] wenn man ein echter Fan ist!" wäre es eine rundere Sache gewesen.



    Bye Bye
    Ich kann Cro nicht leiden und der Gegenüber hat mich beim Lesen irgendwie immer rausgebracht. Dadurch hätte ich beinahe die vielen Adjektive übersehen. ;-)
    Und wer geht um 11 Uhr morgens schon was trinken?
    Mit dem Beitrag konnte ich leider nichts anfangen, sorry.



    Madame Stöckelschuh
    Noch eine adjektivlastige Geschichte. Mir persönlich war es zu viel Schadenfreude und Slapstick.
    Außerdem hört sich das "Ich möchte nur meine liebe Frau" verlogen an. Weiß auch nicht genau, woran das liegt. :gruebel
    Die letzten drei Sätze zerschießen den Beitrag. Wieso haben sie jahrelang auf den Moment gewartet? Das zusammen mit dem verlogen wirkenden Teil im dritten Absatz lassen den Protagonisten sehr unsympathisch rüberkommen.
    Trotzdem war es insgesamt einer der besseren Texte.



    Trauerfall
    Leider war der Text für mich sehr anstrengend zu lesen, was teilweise an den ungünstigen Zeitformen, aber auch an unpraktischen Formulierungen lag. Die Gegenwarts- und Vergangenheitsform hätten hier besser zusammen funktioniert. So war es zu passiv.
    Ansonsten konnte ich mir die Verzweiflung der Frau schon gut vorstellen und der (egal, ob unabsichtlich oder gewollt) doppeldeutige Titel gefällt mir.



    Danke an alle VerfasserInnen. Es hat wieder mal viel Spaß gemacht. :bluemchen



    [SIZE=7]Edit korrigiert komische Satzstellung.[/SIZE]

    Viele Grüße
    Inks



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    Aktuell: Mai Thi Nguyen-Kim - Komisch, alles chemisch! | Salman Rushdie - Die satanischen Verse

    SuB: 48

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Inkslinger ()

  • Suzann : Laut Duden kann das Adjektiv 'anzüglich' auch im Sinne von 'auf etwas Unangenehmes anspielend' oder als Synonym für 'anspielend' benutzt werden. :gruebel
    Aber ich verstehe, was du meinst. Mich hat es auch irritiert.



    Tom : Soweit ich das verstanden habe wird sie ja nicht wirklich ohnmächtig. Sie fragt sich nur, ob sie es vielleicht werden könnte. Anscheinend kennt sie sich damit nicht so gut aus wie du. ;-) Aber das macht die Geschichte mMn nicht weniger glaubwürdig.

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


    Aktuell: Mai Thi Nguyen-Kim - Komisch, alles chemisch! | Salman Rushdie - Die satanischen Verse

    SuB: 48

  • Zitat

    Original von Inkslinger
    ...Auch Will und Willi haben mich aus dem Lesefluss gebracht...


    :gruebelMein Realname wird von meinen Bekannten und Verwandten in mindestens drei Abwandlungen und Abkürzungen benutzt - und die haben nicht mal annähernd so viel Ähnlichkeit miteinander wie "Will" und Willi" - vielleicht hat mich das deshalb überhaupt nicht gestört. Ich könnte mir vorstellen, dass ich einen Willibald oder Wilhelm ebenfalls mit beiden Formen anreden würde oder in beiden Formen an ihn denken würde.

  • Zitat

    Original von Andromeda


    :gruebelMein Realname wird von meinen Bekannten und Verwandten in mindestens drei Abwandlungen und Abkürzungen benutzt - und die haben nicht mal annähernd so viel Ähnlichkeit miteinander wie "Will" und Willi" - vielleicht hat mich das deshalb überhaupt nicht gestört. Ich könnte mir vorstellen, dass ich einen Willibald oder Wilhelm ebenfalls mit beiden Formen anreden würde oder in beiden Formen an ihn denken würde.


    Das funktioniert bei einer längeren Geschichte, aber bei 500 Wörtern stiftet das eher Verwirrung finde ich.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Eigentlich hatte ich beim ersten lesen bereits meine Favoriten. Jetzt bevor ich kommentiere, lese ich nochmal quer.


    Madame Stöckelschuh


    überzeugt mich von der Idee her nicht und auch der WOWeffekt ist mir zu klein geraten. Außerdem, wie fade muss das Leben der beiden sein, wenn sie jahrelang auf so ein Ereignis warten. Unvorstellbar.


    Trauerfall


    ist zwar gut geschrieben und durchdacht allerdings kommt mir dieser Tod etwas zu schnell. Ich finde es unglaubwürdig, dass eine Tochter ein Elternteil so schnell um die Ecke bringt.


    Bye Bye


    hat mir auf Anhieb gefallen, könnte mir auch vorstellen, dass es das wirklich gibt, allerdings verdirbt das Ende alles. Wie blöd muss man sein um nur auf Äußeres zu achten. Dialekt wird heutzutage doch gepflegt. Auf den kann sie getrost pfeifen.


    Wizards of Wheel


    Hier wird das WoW gut angelegt, allerdings zu früh aufgelöst. Aber die Idee gefällt mir, mal was anderes. Aber so richtig vom Hocker reißt es mich nicht. Ein paar Fehler haben sich auch eingeschlichen.




    Ohrgeräusche




    Hier macht es wirklich wow. Real existierende Personen "Amelia Earhart" werden in die Geschichte eingebunden. Mich gruselt zwar immer seit "Signs" vor solchen Geschichten aber die hier hatte was.



    Am Abgrund


    Wahrscheinlich würde ich jetzt anders abstimmen aber zu spät


    Da ich selber schon gesprungen bin, 75 Meter, weiß ich, da wird keine Hose nass. Der Schritt ins Nichts ist ein Sekundenbruchteil und erfordert etwas Überwindung aber dann ist es toll. Keine Organe, die sich sortieren, man merkt es zumindest nicht, denn alles geht viel zu schnell.


    Aber der Anfang war gut :-)


    Shit happens


    Hier hatte ich spontan an Suzann oder Johanna gedacht.


    Die Geschichte ist witzig, was mich gleich angesprochen hat. Wobei mir Fat Rat garnichts gesagt hat, es erschloss sich aber aus dem Text, oder? Egal, der Überraschungsmoment war da auch wenn es Schwächen gibt, hat mir dieser Text am besten gefallen.



    Ich finde es sehr mutig, immer wieder am Wettbewerb teilzunehmen und bedanke mich für alle Beiträge. Es erfordert doch Ideen und Energie sich mit den Themen auseinanderzusetzen. Wobei nach dem vorletzten, das so ähnlich lautete??? mir dieses jetzt etwas einfallslos erschien. Hut ab, dass sich jemand gefunden hat, der dazu schrieb. :wave

  • Zitat

    Original von Findus


    Madame Stöckelschuh


    überzeugt mich von der Idee her nicht und auch der WOWeffekt ist mir zu klein geraten. Außerdem, wie fade muss das Leben der beiden sein, wenn sie jahrelang auf so ein Ereignis warten. Unvorstellbar.


    Hier hatte ich die zwei Alten aus der Muppet show vor Augen. Ähnlich wie die haben die beiden in der Geschichte es zu ihrem Hobby gemacht, Menschen zu beobachten und ihre Kommentare über sie abzugeben. Vermutlich haben sie schon oft über Damen in Stöckelschuhen gelästert und sich mit viel Phantasie und noch größerem Spaß die tollsten Szenen ausgemalt. Irgendwie erkenne ich mich ein klein wenig wieder. :grin


    Ohrgeräusche
    Da ich mit dem Namen "Amelia Earhart" nichts anfangen konnte, holperte die Pointe sehr.

  • Shit happens
    Die Geschichte war schön zu lesen, flüssig geschrieben, am Ende musste ich herzhaft lachen.



    Am Abgrund
    Ich gebe es zu, für mich käme Bungee Jumping nicht in Frage, auch wegen eines Kerls nicht. ;-) Nichtsdestoweniger finde ich die Geschichte gelungen, die Gefühle kommen gut rüber.



    Ohrgeräusche
    Ich bin ja kein Science Fiction-Fan, aber diese Geschichte hat mir trotzdem gut gefallen, verbindet sie die ferne Vergangenheit mit der näheren Vergangenheit und der Zukunft. Und wer weiß schon wo Amelia Earhard wirklich abgeblieben ist?



    Wizards On Wheels
    Eine interessante Interpretation des Themas. Die Geschichte war nun nicht unbedingt spannend, aber das muss nun auch nicht zwingend sein, ich finde sie gerade deshalb schön, weil man sie ganz entspannt lesen kann. Sie unterhält einfach.



    Bye Bye
    Eine ganz andere Art der Anmache.:grin Schön, wenn sich Männer (und Frauen) mal was anderes einfallen lassen als die üblichen Sprüche. Gut geschrieben, ich sehe den Supermarkt und die Kasse direkt vor mir.



    Madame Stöckelschuh
    Ach ja, wer hat sie nicht schon über das Kopfsteinpflaster wackeln sehen, die Damen mit ihren hohen Absätzen.:chen Wie gut, dass es keinen Beinbruch gab.



    Trauerfall
    Die Tochter bringt den dementen Vater um, beichtet es ihrer Schwester, die sprachlos ist. Was wird sie tun? Zur Polizei gehen? Ihre Schwester beglückwünschen, dass sie die Mutter von ihrem Mann befreit hat? Es bleiben viele Fragen offen.




    Danke an alle, die mitgeschrieben haben. Und vielen Dank auch an die Eulen, die kommentiert haben!



    LG, Inge :wave

  • Meine Kommentargeschichte zum SWB “Wow-Effekt“


    Geneigte Kommentarleser, wie Ihr wisst, erleichtere ich mir persönlich die Entscheidung über die abzugebenden Kommentare, indem ich die ausgedruckten Storytexte in den Friseurladen meines Vertrauens mitnehme, also ins “ShortCut“, um sie dort von Alfredos Frau Alwina mit ihrer wundervollen Lesestimme vortragen zu lassen.


    Heute Morgen nun eilte ich also dorthin, sehr in Sorge, ob Alfredo überhaupt an Maria Himmelfahrt geöffnet hat. Dieser in Italien so wichtige Feiertag spielt in Berlin aber überhaupt keine Rolle und beruhigt betrat ich den geöffneten Laden, die Manuskripte schon in der Hand.


    Von allen Seiten wurde ich freundlich und erwartungsvoll begrüßt, ging sofort zu Alwina und wollte ihr die Blätter schon in die Hand drücken, da fiel mir die Story “Shit happens“ ein. Ich zögerte kurz, musterte Alwinas massige Gestalt hinter der Theke, aber ihre Augen lächelten mich freudig an und ich dachte so bei mir, na prima, sie hat auf jeden Fall gute Laune.


    Trotzdem war ich ein wenig in Sorge, ob das auch so bleiben würde, aber niemand wusste ja, auch ich nicht, wer diese Geschichten geschrieben hat und bevor ich noch weiter nachdenken konnte, hatte sie mir die Blätter schon aus der Hand gerissen und deutete auf einen freien Stuhl vor dem Frisierspiegel. „Sabrina wartet schon“, sagte sie. Mit anderen Worten, setz Dich hin und sei ruhig.


    Ich gehorchte, niemand widersprach Alwina, nicht mal Alfredo.


    Alwina begann mit der Lesung und alle hörten gebannt zu. Story für Story zogen Alwinas Worte an meinen Ohren vorbei, als letzte Geschichte kamen die FatRats zum Vortrag. Alwina Stimme klang irgendwie anders, die Worte kamen etwas gepresster aus ihrem Mund aber ich konnte mich leider nicht umdrehen, sonst hätte Sabrina mein Ohr gekürzt. Als Alwina fertig war, konnte ich mich endlich umdrehen, denn wie immer war Sabrina zeitgleich mit meinem Haarschnitt ebenfalls fertig.


    Alwina Augen funkelten mich an, ihre Lippen waren fest zusammengepresst. “Maria, hilf mir“, betete ich still. Genau da brach es aus Alwina heraus. Ein brüllendes Gelächter tönte durch den Laden und ihr massiger Körper bebte dabei . Alle im Laden hatten bis dahin die Luft angehalten, doch nun wirkte Alwinas Lachen so ansteckend, dass gleichzeitig eine Welle der Erleichterung durch den Laden ging.


    „Marlowe“, sagte sie, „Du hast wirklich Mut, mich diese Story lesen zu lasse, aber ich gebe zu, sie hat mir wirklich gefallen. Ich bin ja ein Fan der Weight Watchers.“ Dabei stellte sie unauffällig den Becher Sahnepudding unter die Theke.Nun begann endlich die Diskussion und ich fasse, wie gewohnt, zusammen:


    Shit Happens
    Nun, dazu ist alles gesagt, herzhaftes Lachen von allen Seiten, Punktekandidat.


    Am Abgrund
    Eine nett ausgedachte Geschichte. Der Abschluss aber wirkt irgendwie nicht. Ein Satz wie: Wer braucht schon Mario oder etwas in der Art hätte besser und stärker gewirkt. Kam aber trotzdem gut an.


    Ohrgeräusche
    Allgemeine Zustimmung, ja sogar die einhellige Meinung, hier wäre das Thema am besten getroffen worden. Absoluter Punktekandidat.


    Wizards on Wheels
    Bekam nur eingeschränkte Zustimmung, irgendwie packte die Story niemanden so richtig.


    Bye Bye
    Yepp, die kam gut an. Das Thema getroffen, der Plot wirkte. Punktekandidat


    Madame Stöckelschuh
    Eine schöne Beschreibung leicht gehässiger, schadenfroher Gedanken, die jeder von uns schon mal irgendwie so hatte. Nicht schlecht. Könnte Punkte erhalten.


    Trauerfall
    Oh ha, diesmal einstimmige Ablehnung, zu unglaubwürdig, kein Wow-Effekt. Schade.


    Wir tranken alle zusammen noch einige Cappuccino, bis ich mich endlich verabschieden konnte. Den für Alwina mitgebrachten Sahnepudding hatte ich nicht ausgepackt und nahm ihn wieder mit. :-)

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Marlowe ()

  • So, ich habe mir alle Beiträge jetzt durchgelesen. Auf eine Kommentierung der jeweiligen Beiträge verzichte ich aber.


    Und ich muss zugeben, ein klein wenig bin ich ins Staunen gekommen.


    Der Schreibwettbewerb scheint sich von seinem Pennäler-Image (Aufsatzthema der Klasse 6 b der Rosa-Luxemburg-Gesamtschule in Berlin-Marzahn) entfernt zu haben.
    Das Flair hat eine Prise Können und Ernsthaftigkeit bekommen. Die Beiträge wirken nicht mehr wie missglückte Schulaufsätze.


    Das lässt für weitere Ausgaben dieses Wettbewerbes hoffen.


    Mein Fazit: Es geht doch - man muss nur wollen! :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.