'Bühlerhöhe' - Seiten 314 - 393

  • Der Wagen des Kanzlers hatte angeblich einen Unfall. Ich glaube eher, dass es ein Mordanschlag war.


    Rosa hat sich zu einer Frischzellenbehandlung begeben, denn sie will in des Kanzlers Nähe sein. Doch sie schläft viel zu lange. Wieso? Es hieß etwa zwei Stunden, aber sie war viel länger weg und hinterher immer noch hundemüde, so dass sie im Hotel nochmal schlief. Das ist doch seltsam. Was hat ihr der Doktor gespritzt? Oder war da zwischendurch jemand bei ihr? Auch war der Umschlag, denn Eckstein geschickt hatte auf dem Parkplatz gefunden worden. Und er war geöffnet worden. Wer war das? Hatte sie ihn wirklich verloren? Oder hatte ihn jemand aus ihrer Tasche genommen? Ihr wurde gesagt, ihr Mann, also Ari, sei bei ihr gewesen. Sonst niemand? Ist Ari etwa faul??


    Ari hat Nathan in Verdacht, N zu sein. Er schickt Rosa zur Überprüfung zu ihm. Nathan ist sauer und lässt Rosa mit der Gaststättenrechnung einfach sitzen. Irgendwie konnte ich das auch nicht glauben, dass er N sein soll.


    Brassel hat Rosa vor dem Kurhaus aufgelesen und warnt sie vor Pfister.


    Sophie glaubt immer noch, dass Pfister sie heiraten wird. Natürlich hat er ihr seine Verlobung mit der Schweizerin verheimlicht.


    Ist Agnes bei Walburg sicher? Sie fühlt sich im Wald nicht wohl und läuft ausgerechnet Pfister in die Arme…


    Ob die Reisacher jetzt vernünftig geworden ist? Jetzt, nachdem ihr Rosa gesagt hat, wie der Hase läuft?

  • Zitat

    Original von Lerchie



    Ob die Reisacher jetzt vernünftig geworden ist? Jetzt, nachdem ihr Rosa gesagt hat, wie der Hase läuft?


    Die Reisacher ist irgendwie verbort, sie möchte unbedingt heiraten. ich glaube sie verdrängt die Verlobte vom Pfister, schließlich hatte er ihr ja einen Ring geschenkt. Aber wenigstens wird sie etwas misstrauischer sein.


    Was der wohl mit Agnes gemacht hat? Hoffentlich sehen wir sie wieder.


    Mein Zweifel wegen Ari ist immer noch da.
    Warum zittern seine Hände, als Rosa ihn nach Nimrod Wolberg fragt.


    Ich werde es heute noch heraus finden.

  • Jetzt kommt immer mehr Spannung auf, die Autorin führt die Geschichte zusammen. Immer straffer erzählt. Die Reisacher erlebt nun ihre nicht ganz unverdiente nächsten Mannsbild- Enttäuschung und Adenauer hat einen Unfall, der für meinen Geschmack eher auf einen Mordanschlag hindeutet. Rosa muss sich nun zwischen zwei Männern entscheiden, wobei Ari vielleicht mehr als Lebenspartner auf Zeit in Frage kommt. Spekulationen über Spekulationen. Bin schon gespannt auf das Ende! :grin

  • Also diesen Abschnitt fand ich äußerst spannend. Ich bin echt gespannt wie das Buch ausgeht und wie sich alles auflöst.


    Zitat

    Original von Lerchie
    Der Wagen des Kanzlers hatte angeblich einen Unfall. Ich glaube eher, dass es ein Mordanschlag war.


    Ich bin mir auch sehr sicher, dass das ein geplanter Anschlag war. Nur wer hat ihn verübt??


    Zitat

    Original von Lerchie
    Rosa hat sich zu einer Frischzellenbehandlung begeben, denn sie will in des Kanzlers Nähe sein. Doch sie schläft viel zu lange. Wieso? Es hieß etwa zwei Stunden, aber sie war viel länger weg und hinterher immer noch hundemüde, so dass sie im Hotel nochmal schlief. Das ist doch seltsam. Was hat ihr der Doktor gespritzt? Oder war da zwischendurch jemand bei ihr? Auch war der Umschlag, denn Eckstein geschickt hatte auf dem Parkplatz gefunden worden. Und er war geöffnet worden. Wer war das? Hatte sie ihn wirklich verloren? Oder hatte ihn jemand aus ihrer Tasche genommen? Ihr wurde gesagt, ihr Mann, also Ari, sei bei ihr gewesen. Sonst niemand? Ist Ari etwa faul??


    Die gleichen Gedanken habe ich mir auch gemacht. Also mir ist Ari immer noch unsympathisch und ich traue ihm nicht über den Weg. Ich könnte mir schon vorstellen, dass er es so arrangiert hat, dass Rosa betäubt wird damit sie länger schläft und ihm nicht in die Quere kommt. Und das mit dem Brief finde ich auch so komisch. Wenn ihn jemand entwendet hat, wieso lässt er ihn dann so offensichtlich auf dem Parkplatz liegen?? :gruebel



    Die arme Agnes wird von Pfister und Frey durch den Wald gejagt weil sie gelauscht hat. Zum Glück kann sie noch entkommen und findet zuerst bei ihrer Mutter und dann bei Walburg im Wald Schutz. Aber warum ist sie nur so dumm, und läuft dann dem Pfister wieder genau in die Arme?? Hoffentlich geht das noch gut für sie aus. Dem Pfister traue ich irgendwie alles zu. Bei Walburg im Wald wäre sie sicher gewesen.


    Und die Begegnung zwischen Rosa und Nathan läuft ja alles andere als gut ab. So hat sie sich ihr erstes Wiedersehen bestimmt nicht vorgestellt. Ich bin aber immer noch der Meinung, dass Nathan unschuldig ist und nichts mit der ganzen Sache zu tun hat. Ich verstehe Rosa auch nicht, dass sie diesem Ari, den sie erst so kurz kennt, so viel mehr traut als ihrer früheren großen Liebe.

  • Zitat

    Original von Rouge


    Die gleichen Gedanken habe ich mir auch gemacht. Also mir ist Ari immer noch unsympathisch und ich traue ihm nicht über den Weg. Ich könnte mir schon vorstellen, dass er es so arrangiert hat, dass Rosa betäubt wird damit sie länger schläft und ihm nicht in die Quere kommt. Und das mit dem Brief finde ich auch so komisch. Wenn ihn jemand entwendet hat, wieso lässt er ihn dann so offensichtlich auf dem Parkplatz liegen?? :gruebel


    .


    Mir ist Ari nicht unsympathisch aber er hat, glaube ich, hat 2 Gesichter. Mir scheint, er hat nicht mit einer Kollegin gerechnet, die ihm das Wasser reichen kann und mit der er auch noch im Bett landet. Das ist, glaube ich, ehrlich und gleichzeitig ist ihm sein Job im Weg, wenn auch wichtiger als die Beziehung zu Rosa.


    Wie Nathan reagiert, als Rosa ihn mit dem Verdacht konfrontiert, lässt mich meine Verdachtsmomente vergessen. Ich glaube nicht mehr an ihn als Täter.


    Dass auf Adenauer ein Anschlag verübt wurde ist für mich auch sicher.



    edit hat ein Wort eingefügt :rolleyes

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • @ Rouge


    Ich bin mir auch sicher, dass es ein Anschlag war. Denn der Chauffeuer war ja auch nicht zum ersten Mal dort. Er hat die Straße sicher gekannt.



    Ich habe auch nicht verstanden, warum Agnes nicht im Versteck ihrer Schwester auf diese gewartet hat.

  • Ein Aufregender Abschnitt und keine Gute Nacht Lektüre !


    Dieser Satz von Seite 315 gefiel mir: Rosa Gedanke.
    Tür an Tür mit Adenauer würde sie noch einmal der Stachel in von Drostes Fleisch sein.


    Es war schon eigenartig das Rosa so lange auf die Spritze ihrer Frischzellenkur schlief,
    entweder hat man ihr in das ganze noch ein Schlafcocktail gemixt, oder jemand anders war noch in ihrem Zimmer und hat ihr was verabreicht.
    Allein schon das der Brief aus ihrer Handtasche verschwand und auf dem Tresen der Reisacher gelandet ist, war myisteriös.


    Auch der Unfall das des Kanzlers war garantiert ein Attentat, nur das er leider nicht im Wagen saß.


    Sehr Positiv fand ich wie sich Ari, für Rosa bei den Kripobeamten einsetzte, und sie Eiskalt abservierte.


    Arme Agnes, das Mädchen scheint mir vom Pech verfolgt, und auch noch sehr Abergläubig obendrein. Warum musste sie auch Pfister in die Arme laufen. Hätte sie nur auf Walburga gehört.



    Dieser geheimnisevolle N , soll Nathan sein ? Ich glaube es nicht, das Gespräch mit Rosa ging ja in die Hose.



  • Ich fand Agnes ist sehr Naiv und verängstigt, ich glaube sie hat dieses Trauma nie verarbeitet und die Angst saß ihr im Nacken.

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Zitat

    Original von Arietta



    Ich fand Agnes ist sehr Naiv und verängstigt, ich glaube sie hat dieses Trauma nie verarbeitet und die Angst saß ihr im Nacken.


    Das ist es auch,man überlege was sie mit 12 ! Jahren mitgemacht hat. Die Schwester ist 20 Jahre älter, da kann man evtl. anders damit umgehen. Aber als Kind??? Mag sein, dass sie aber auch von vornherein einfach gestrickt ist und durch das Trauma sich nicht weiter entwickeln konnte.

  • In diesem Abschnitt ist einiges passiert und so langsam glaube ich ja das Ari nicht der ist für den er sich ausgiebt. Denn er hat nach ihr geschaut und dann fehlt der Brief also mehr Zufälle gibt es doch gar nicht.
    Gut von Droste ist auch kein netter Geselle, aber ich denke, dass er wirklich nur Adenauer schützen möchte.


    Das N. wirklich Rosas Nathan sein soll, das glaube ich nicht denn dafür hätte er sich ja um 180° drehen müssen und das hat er nicht gemacht.


    Agnes scheint vom Pech verfolgt, aber irgendwie kommt sie mir auch etwas Naiv und einfältig vor.

  • Mehr als ein wenig stört mich die Verwendung von Mundart-Begriffen und auch dass ganze Textpassagen so geschrieben sind. Bei Agnes und ihrer Familie passt das zwar, doch etwas weniger würde den Lesefluss bei mir nicht so bremsen. Vieles verstehe ich und kann es ableiten, über anderes lese ich hinweg. Das Verb in „Sie belferte den Satz“ auf Seite 275 kenne ich z.B. nicht. Ich weiß aber auch, dass ich wohnortbedingt recht empfindlich bin und zumindest bei so einem Buch auch immer daran denke, dass vielleicht ein nicht Muttersprachler zu dem Buch greifen könnte. Bei Franz Eberhofer- Büchern von Rita Falk gehört dies auch in die Schriftsprache, hier im Roman stört es mich inzwischen.


    Wer hat Rosas Brief während des Schlafes entwendet? Wird sie die noch fehlende Seite noch von Sophie erhalten? Warum hat sie wie betäubt nach der Frischzellenkur geschlafen? Kann man Ari vertrauen?


    Was soll das, dass Rosa und Ari zusammen ins Bett gehen, sich gegenseitig misstrauen, doch nachts sehr nah kommen?


    Nimrod Wolberg? Ari kennt ihn! Garantiert! Warum lenkt er ab und warum nimmt er Rosas Waffe an sich? Sehr geschickt und berede ist Ari bei Rosas Verhör durch die zwei Polizisten.


    Was hat es mit Brassel auf sich, dieser scheint mir auch eine sehr zu beachtende Nebenperson zu sein.


    Ist Agnes noch am Leben? Gelingt ihr ihr Leben zu retten und zu überleben? Wenn, wird sie ein seelisches Wrack sein…

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Zitat

    Original von Juliane
    In diesem Abschnitt ist einiges passiert und so langsam glaube ich ja das Ari nicht der ist für den er sich ausgiebt. Denn er hat nach ihr geschaut und dann fehlt der Brief also mehr Zufälle gibt es doch gar nicht.
    Gut von Droste ist auch kein netter Geselle, aber ich denke, dass er wirklich nur Adenauer schützen möchte.


    Das N. wirklich Rosas Nathan sein soll, das glaube ich nicht denn dafür hätte er sich ja um 180° drehen müssen und das hat er nicht gemacht.


    Agnes scheint vom Pech verfolgt, aber irgendwie kommt sie mir auch etwas Naiv und einfältig vor.




    Ich kann es mir auch nicht vorstellen das Nathan N sein soll, das wäre erstens zu auffällig, und zu seiner Wesensart passt es irgendwie nicht.


    Ja, die Arme Agnes scheint wirklich das Pech anzuziehen, ich gebe dir recht sie ist sehr Naiv, lässt sich rasch einschüchtern und obendrein noch Abergläubig. Ich glaube das hängt alles mit ihrem schrecklichen Erlebniss zusammen, sie hat dieses Traum nie verarbeitet.

  • Zitat

    Original von Gucci
    Ist Agnes noch am Leben? Gelingt ihr ihr Leben zu retten und zu überleben? Wenn, wird sie ein seelisches Wrack sein…


    Nein, das glaub ich nicht. Ich halte Agnes für stärker als sie in ihrer Naivität erscheint. Mit ein bisschen Ruhe in ihrem Leben kommt sie schon wieder auf die Füße. Vor allem, wenn es mit dem Fridolin weiter einen guten Verlauf nimmt ;-).


    Die Walburg mit ihrem Einsiedlerdasein im Wald scheint mir schlimmer traumatisiert als Agnes, die ein vergleichsweise "normales" Leben führt.


    Ich hoffe doch sehr, dass es für Agnes gut ausgeht. Nach diesem Höllenlauf hat sie das wirklich verdient. Pfister ist zwar ein übler Geselle, aber ob er auch einfach so, nur des Geldes und der Geschäfte wegen, eine wehrlose junge Frau töten würde :gruebel?


    Die Begegnung zwischen Nathan und Rosa ist bitter verlaufen. Aber wer weiß wofür es gut war. "Gepanzert und bis zu den Zähnen bewaffnet, so waren sie sich begegnet" - eine tolle Formulierung! Und im nächsten Satz denkt Rosa, dass ihr der unerfreuliche Verlauf dieses Wiedersehens mit ihrer großen Liebe die Rückkehr nach Israel leichter macht.

  • Boah, der Abschnitt hatte es echt in sich! Die Steigerung zum Höhepunkt hin ist deutlich zu spüren! Ich bin ganz froh, dass hier nochmal ein "Stopp" ist, denn sonst hätte ich sicher weitergelesen, wobei so eine kleine Pause gerade jetzt ganz gut ist.


    Dieses letzte Kapitel über Sophie Reisacher fand ich ganz, ganz stark. Ich habe mich sogar beim Luftanhalten ertappt, so gespannt war ich. Überhaupt diese ganze Zuspitzung, die quälende Hitze, die bereits in den vergangenen Kapiteln immer wieder auftaucht, diese ganz besondere Anspannung kurz vor einem Gewitter - ich konnte mich da richtig hineinversetzen! Und dazu diese Szene in der Bibliothek, wo zumindest ich nicht wusste, wie sie enden wird! Super geschrieben, sehr atmosphärisch!


    Aber Sophie hat ja die Kurve doch noch mal gekratzt und vielleicht kriegt sie nach dem Wegschmeißen des verlogenen Verlobungsrings jetzt auch ihr Leben auf die Reihe. Der Franzose ist ja schon im Anmarsch! :-]


    Zitat

    Original von Lumos
    Ich halte Agnes für stärker als sie in ihrer Naivität erscheint. Mit ein bisschen Ruhe in ihrem Leben kommt sie schon wieder auf die Füße. Vor allem, wenn es mit dem Fridolin weiter einen guten Verlauf nimmt ;-).


    Die Walburg mit ihrem Einsiedlerdasein im Wald scheint mir schlimmer traumatisiert als Agnes, die ein vergleichsweise "normales" Leben führt.


    Ich hoffe doch sehr, dass es für Agnes gut ausgeht. Nach diesem Höllenlauf hat sie das wirklich verdient. Pfister ist zwar ein übler Geselle, aber ob er auch einfach so, nur des Geldes und der Geschäfte wegen, eine wehrlose junge Frau töten würde :gruebel?


    Mich wundert es etwas, dass Agnes von vielen hier so negativ gesehen wird. Man darf nicht vergessen: das Buch spielt nicht heute (wo sie eine doch eher untypische junge Frau wäre), sondern 1952. 1945 war sie 12, also ist sie 1933 geboren, wäre heute also 83. Das war eine ganz andere Zeit als heute. Dazu kommt, dass sie als schwäbisches Bauernmädchen auf einem sehr einsam gelegenen Hof aufgewachsen ist, abgesehen von der Vergewaltigung sicher sehr abgeschirmt von allen Bösen, in Ruhe und Frieden. Schon von daher finde ich sie absolut authentisch und eher stark in ihrem Überlebenswillen. Sie hat nach ihrer sicher traumatischen Erfahrung nicht nur die Schule fertiggemacht, sondern auch „in der Stadt“ eine Ausbildung gemacht und steht jetzt in einem absolut ungewohnten Umfeld ihre Frau. Dass sie sich da nicht wohl fühlt, unsicher ist und manchmal panisch reagiert finde ich für eine 19-jährige absolut passend.


    Und ehrlich: hättet ihr brav und still im Wald gewartet? Wenn alles um euch knarzt und auch noch Schüsse fallen? Ich ganz sicher nicht, auch wenn es sicher vernünftiger wäre!


    Ich bin da also mehr auf der Seite von Lumos: wenn diese ganzen Aufregungen vorbei sind, geht Agnes sicher gestärkt aus der Sache hervor. Und Fridolin würde ich ihr sehr vergönnen!


    Zunächst einmal muss sie natürlich überleben, aber davon gehe ich einfach mal aus. :-] (Obwohl ich zugebe, dass ich nach dem Kapitel von Agnes versucht war, vorzublättern, um mich da zu vergewissern. Aber ich konnte meine Finger in Schach halten.) An der Stelle eine der Hauptpersonen so zu „opfern“, kann ich mir bei dem Buch jetzt nicht vorstellen. Und Pfister wäre ziemlich doof, wenn er sie tötet, nachdem ihn Fridolin eindeutig mit ihr gesehen hat. Und Walburg gibt es ja auch noch, die Agnes Aussage dann weitergeben kann. Nein, da reitet er sich noch weitaus mehr hinein und das weiß er sicher auch.




    Zitat

    Original von Juliane
    In diesem Abschnitt ist einiges passiert und so langsam glaube ich ja das Ari nicht der ist für den er sich ausgiebt. Denn er hat nach ihr geschaut und dann fehlt der Brief also mehr Zufälle gibt es doch gar nicht.


    Ich hätte ja Ari nicht so schnell mistraut, aber eure Anmerkungen im vorigen Abschnitt haben mich schon hellhörig gemacht und jetzt verhält er sich ja wirklich merkwürdig. Keller war mir ja auch etwas suspekt, aber jetzt alles auf ihn abzuwälzen finde ich verdächtig. Und es ist ja jetzt nicht rausgekommen, ob er jetzt eine Schussverletzung hat oder nicht. Also ist es vielleicht doch gar nicht der richtige Ari? Dann würde einiges zusammenpassen: das zu spät gesagte Codewort (nur woher wusste er es später?), der fehlende Ehering, fehlendes Wissen über Rosas Nathan (wobei man diesen Zufall wirklich nicht voraussehen konnte …).


    Mit dem Brief bin ich mir aber nicht sicher, ob da nicht noch jemand anders die Hände im Spiel hatte. Er war ja neben Rosa auch an Ari adressiert, er hätte ihn also ohne Geheimnistuerei jederzeit lesen können (setzt natürlich voraus, das er von dem Brief weiß – aber das muss er ja auch, wenn er ihn geklaut hat). Und wie er dann auf den Parkplatz gekommen ist bleibt weiter mysteriös, Ari hätte ihn ja problemlos zurückstecken können.


    Zitat

    Original von Lerchie
    Rosa hat sich zu einer Frischzellenbehandlung begeben, denn sie will in des Kanzlers Nähe sein. Doch sie schläft viel zu lange. Wieso?


    Da hat sicher jemand nachgeholfen, soweit sind wir uns ja alle einig. Doch wer und warum? Dazu habe ich keine Idee, Ari habe ich ja eigentlich schon ausgeschlossen. Außer Rouge hat mit ihrer Überlegung recht:

    Zitat

    Original von Rouge
    Ich könnte mir schon vorstellen, dass er es so arrangiert hat, dass Rosa betäubt wird damit sie länger schläft und ihm nicht in die Quere kommt.


    Ari ist sicher kein Mann für Rosa, sie braucht was Verlässliches. Und das ist er definitiv nicht! Er nutzt die Gelegenheit und sie lässt sich verführen – mir gefällts, es ist realistisch und hat etwas sehr menschliches.


    Sehr menschlich fand ich auch den Besuch bei Nathan. Nein, da hat sich Rosa nicht mit Ruhm bekleckert, allerdings gestehe ich ihr ihre Verwirrtheit zu. Und auch von Nathan aus war sein Davonlaufen nicht in Ordnung, er hätte ihr zumindest die Möglichkeit einer Entschuldigung geben sollen.


    Brassel finde ich super! Die „Wette“ habe ich schon fast wieder vergessen, er zum Glück noch nicht. Er kann Rosa ja mit wertvollen Hinweisen weiterhelfen und seine nachträgliche Entschuldigung fand ich sehr rührend. Auch wenn sie natürlich nichts mehr hilft.




    Zitat

    Original von Gucci
    Mehr als ein wenig stört mich die Verwendung von Mundart-Begriffen und auch dass ganze Textpassagen so geschrieben sind.


    Das ganze Buch ist sehr authentisch geschrieben. Es sind ja nicht nur die Mundart-Begriffe, sondern auch die (wie von vielen schon anfangs angemerkt) Wörter aus der Vergangenheit und zudem auch noch einige fremdsprachliche Begriffe und Wendungen. Ich wusste z. B. auf Seite 316 mit „Grande Guerre“ nichts anzufangen und musste mir das erstmal übersetzen lassen. Ja, es macht das Buch etwas „sperriger“ zu lesen, aber ich finde, es passt so. Es bringt für mich viel vom damaligen „Lebensgefühl“ herüber, wenn sich der Text sprachlich abhebt. Dazu gehören auch Agnes Gedanken, die dadurch klar von den übrigen getrennt sind.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Lerchie
    Der Wagen des Kanzlers hatte angeblich einen Unfall. Ich glaube eher, dass es ein Mordanschlag war.


    Ich traue Ari zwar nicht richtig, aber seiner Aussage nach ist es doch sogar schon bewiesen, dass es ein Mordanschlag auf den Kanzler war, da die Bremsleitung zerschnitten wurde. Nun stellt sich nur die Frage, wer dahintersteckt. War es wirklich Keller, wie Ari behauptet? Oder war es nicht vielleicht doch jemand anderes? Hier bin ich wirklich auf die Auflösung gespannt.


    Zitat

    Original von Lerchie
    Ob die Reisacher jetzt vernünftig geworden ist? Jetzt, nachdem ihr Rosa gesagt hat, wie der Hase läuft?


    Ich frage mich auch schon, was sie als nächstes tun wird. Ich bezweifle, dass sie sich von Xavier noch einmal um den Finger wickeln lässt. Sie hat ja sogar den bestimmt nicht preiswerten Verlobungsring in den Wald geworfen. Sie wird es Xavier besimmt noch auf die ein oder andere Weise heimzahlen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihn damit ohne Weiteres davonkommen lässt, jetzt, wo sie ihn immerhin noch in die Finger bekommen kann. Wenn er erst einmal abgereist ist, wird sie ihn wohl nie mehr wiedersehen.


    Zitat

    Original von Lese-rina


    Ich hätte ja Ari nicht so schnell mistraut, aber eure Anmerkungen im vorigen Abschnitt haben mich schon hellhörig gemacht und jetzt verhält er sich ja wirklich merkwürdig. Keller war mir ja auch etwas suspekt, aber jetzt alles auf ihn abzuwälzen finde ich verdächtig. Und es ist ja jetzt nicht rausgekommen, ob er jetzt eine Schussverletzung hat oder nicht. Also ist es vielleicht doch gar nicht der richtige Ari? Dann würde einiges zusammenpassen: das zu spät gesagte Codewort (nur woher wusste er es später?), der fehlende Ehering, fehlendes Wissen über Rosas Nathan (wobei man diesen Zufall wirklich nicht voraussehen konnte …).


    Ari traue ich auch nicht. Ich befürchte, dass er nicht der richtige Ari ist, sondern der sechste Mann sein könnte. Ich glaube zwar nicht, dass er den Brief geklaut hat, aber ich fand seine Reaktion, als Rosa ihn in der Gaststätte nach den jassenden Einheimischen gefragt hat sehr verdächtig. Hatte Eckstein nicht erzählt, Ari wäre ein leidenschaftlicher Jasser? Da wäre seine Reaktion doch sicher eine andere gewesen als "Interessiert mich nicht." Da haben bei mir die Alarmglocken geschrillt. Ich frage mich nur, woher der vermeintliche Ari, dann das Codewort hat. Ob er dem richtigen Ari etwas angetan hat?


    Ich glaube auch nicht mehr, dass Nathan N ist, wenn es denn N überhaupt gibt. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass Nathan noch eine Rolle zu spielen hat. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Rosa ihm bis zum Schluss Ben verheimlichen wird. Ich kann mir nur momentan noch nicht vorstellen, dass einer der beiden seine Überzeugungen außer Acht lässt.


    Alles in allem entwickelt sich das Ganze sehr spannend und man kann schön miträtseln, wer auf welcher Seite steht und welche Motive haben könnte.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)


  • Ich sehe Agnes durchaus nicht negativ, nur traumatisiert und manchmal etwas einfältig in ihrer Denkart. Allerdings sind Deine Argumente auch sehr schlüssig, sie ist weit weg aufgewachsen...
    Bei Walburg sehe ich aber nichts davon. Sie hat sich eher von der ganzen Menschheit abgekehrt, wie es ja viele machen und lebt ihr Leben, wenn man es auch seltsam nennen mag. Aber so manche Einsiedler werden als verschroben angeguckt. Sie ist misstrauisch aber das wohl aus gutem Grund. Ich meine aber, sie war schon vor dem Krieg so, vielleicht nicht ganz so extrem. Oder habe ich das falsch gelesen?? :gruebel

  • Zitat

    Original von Chroi
    Ari traue ich auch nicht. Ich befürchte, dass er nicht der richtige Ari ist, sondern der sechste Mann sein könnte. Ich glaube zwar nicht, dass er den Brief geklaut hat, aber ich fand seine Reaktion, als Rosa ihn in der Gaststätte nach den jassenden Einheimischen gefragt hat sehr verdächtig. Hatte Eckstein nicht erzählt, Ari wäre ein leidenschaftlicher Jasser? Da wäre seine Reaktion doch sicher eine andere gewesen als "Interessiert mich nicht." Da haben bei mir die Alarmglocken geschrillt. Ich frage mich nur, woher der vermeintliche Ari, dann das Codewort hat. Ob er dem richtigen Ari etwas angetan hat?


    Das wars! Chroi, meine Hochachtung vor dir :anbet, du bist ein sehr aufmerksamer Leser! Irgendwo war was mit dem Jassen in meinem Hinterkopf, aber darauf wäre ich nicht mehr gekommen! (Hab sogar in Wikipedia nachgeschaut, was das genau ist, aber das hat mir auch nicht weitergeholfen). Und du hast recht - das macht "Ari" mehr als alles andere verdächtig, denn ein leidenschaftlicher Spieler (im positiven Sinn) hätte zumindest mal neugierig hingeschaut!


    Zitat

    Original von Findus
    Bei Walburg sehe ich aber nichts davon. Sie hat sich eher von der ganzen Menschheit abgekehrt, wie es ja viele machen und lebt ihr Leben, wenn man es auch seltsam nennen mag. Aber so manche Einsiedler werden als verschroben angeguckt. Sie ist misstrauisch aber das wohl aus gutem Grund. Ich meine aber, sie war schon vor dem Krieg so, vielleicht nicht ganz so extrem. Oder habe ich das falsch gelesen?? :gruebel


    Da bin ich ganz bei dir und habe das auch so gelesen! In Rosas Erinnerungen war sie ja auch schon deutlich naturverbundener als andere. Und auch ihre Aussage auf dem Felsen, sie möchte selbstbestimmt Leben, ist richtungsweisend. Walburg war sicher immer schon "anders" (ohne das Werten zu wollen) und das hat sich durch die Ereignisse sicher noch verstärkt.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Man darf Agnes nicht Negativ sehen, man sollte bedenken war man ihr mit 12 Jahren angetan hat. Oft hatte ich das Gefühl sie ist noch sehr Kindlich und Naiv, schaut zu uhrer großen Schwester Empor, die ihr Halt und Stütze ist, Walburga ist wie eine Starke Eiche für sie, an die sie sich anlehnen kann.
    Ich habe jedenfall Agnes in Herz geschlossen, sie ist ohne Arg und Hinterlist...

  • Zitat

    Original von Chroi



    Ari traue ich auch nicht. Ich befürchte, dass er nicht der richtige Ari ist, sondern der sechste Mann sein könnte.


    :write Das denke ich irgendwie auch. Zumindest ist Ari auch mir nicht ganz geheuer. Kann Rosa daher gut verstehen, auch wenn er jegliche plötzlich auftretenden Probleme ganz weltmännisch und im Handumdrehen löst.


    Die "Jagd" auf Agnes fand ich ganz furchtbar.... mein Gott, dieses Mädel will wirklich keinem was Böses und hat so schwer an ihren vergangenen Erlebnissen zu tragen. Mir tut sie unendlich leid....


    Der Anschlag auf das Kanzlerauto war nun das "Zeichen", das wirklich etwas gegen Adenauer geplant ist. Das Rosa so lange nach den Injektionen geschlafen hat, halte ich jedenfalls für keinen Zufall. Bin mir sicher, dass ihr da noch was anderes verabreicht wurde.


    Rosas Gespräch mit Nathan verlief nun alles andere als gut, war allerdings so in etwa auch zu erwarten... Ihre Ziele im Leben und entsprechende Wege dorthin sind einfach zu verschieden.


    Das Rosa die Nerven irgendwann bei Madame Reisacher durchgehen würden, war klar. Auch, wenn es sicherlich nicht profimäßig war, ihr das mit der Annonce um die Ohren zu klatschen, menschlich war's auf jeden Fall. Bei so viel Boshaftigkeit hatte sich die Hausdame das einfach selbst zuzuschreiben. Und, offensichtlich hat sie es gebraucht, um endlich mal die Augen bzgl. des Herrn Pfister zu öffnen...