'Bühlerhöhe' - Seiten 314 - 393

  • Zitat

    Original von christabel
    Das Rosa die Nerven irgendwann bei Madame Reisacher durchgehen würden, war klar. Auch, wenn es sicherlich nicht profimäßig war, ihr das mit der Annonce um die Ohren zu klatschen, menschlich war's auf jeden Fall. Bei so viel Boshaftigkeit hatte sich die Hausdame das einfach selbst zuzuschreiben. Und, offensichtlich hat sie es gebraucht, um endlich mal die Augen bzgl. des Herrn Pfister zu öffnen...


    Auch wenn es Sophie momentan schmerzt, lieber jetzt diese Entdeckung machen als noch später. Von daher hat sie sich mit ihrer Bosheit letztlich sogar selbst einen Gefallen getan. :lache

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich habe den Rest des Romans an einem Rutsch gelesen - ich konnte es einfach nicht mehr weglegen (habe mir aber nach dem Abschnitt einige Eindrücke aufgeschrieben .:-)):


    Ari bleibt für mich weiter undurchsichtig. Irgendwie traue ich ihm nicht.


    Die "Jagd" auf Agnes war einfach furchtbar! Als ob die "Kleine" nicht schon genug in ihrem Leben durchgemacht hätte! Auch wenn sie mir teilweise zu naiv ist, lese ich gerne "ihre" Abschnitte. Ich hoffe, daß sie das ganze gut übersteht... :gruebel



    Zitat

    Original von Lese-rina


    Auch wenn es Sophie momentan schmerzt, lieber jetzt diese Entdeckung machen als noch später. Von daher hat sie sich mit ihrer Bosheit letztlich sogar selbst einen Gefallen getan. :lache


    :write Jetzt weiß' sie endlich, wie Pfister wirklich ist... :gruebel

  • Ganz schön spannend. Zum Glück ist das Attentat schief gegangen. Ich traue Ari immer noch nicht. Bestimmt steckt er dahinter, dass Rosa bei der Frischzellenkur betäubt wird, so kommt sie ihn nicht in die Quere. Aber wer hat den Brief geklaut ?


    Zitat

    Original von Deichgräfin:


    Mein Zweifel wegen Ari ist immer noch da. Warum zittern seine Hände, als Rosa ihn nach Nimrod Wolberg fragt.


    Das fand ich auch schon sehr verdächtig. Beide waren zur gleichen Zeit in Paris. :gruebel


    Die arme Agnes. Vom Regen in die Traufe. Hoffentlich geht die Sache noch gut für sie aus.


    Rosa und Nathan sehen sich endlich wieder. Die Aussprache endet im Desaster.


    Sophie Reisacher hat nach Rosas Ausrutscher den Schock ihres Lebens. Ihr würde ich im Moment alles zutrauen. Wahrscheinlich rächt sie sich noch an Xavier.

  • Dieser Abschnitt war ganz schön ereignisreich. Der Unfall des Kanzlers scheint ja ein Attentat gewesen zu sein, wurden doch die Bremsschläuche angeschnitten. Es muß sich also in der kleine Welt der Bühlerhöhe und der Umgebung ein Mörder befinden. Eine gruselige Vorstellung.


    Ari verdächtigt Nathan und setzt Rosa auf ihren Ex-Geliebten an. Das Wiedersehen der beiden enden im Streit, jedoch kann der Verdacht auch nicht wirklich ausgeräumt werden. Ich bin mal gespannt, wie es mit Nathan weitergeht. Er scheint sich ja nie mit dem Leben in Israel angefreundet zu haben und hat sich zurück nach Deutschland gesehnt. Was sollte er also für einen Grund gehabt haben, Adenauer umzubringen.


    Agnes kennt jetzt also den Mörder des Nordafrikaners, Frey der Kumpel von Pfister. Es ist wahrscheinlich das Beste, wenn sie sich zunächst einmal zurück hält und Pfister und Frey nicht über den Weg läuft, denn die beiden wissen jetzt, dass es jemanden gibt der sie belauscht hat.


    Rosas langer Schlaf nach der Frischzellenkur ist schon sehr seltsam. Hat ihr da jemand eine Schlafmittel gegeben, um an den Brief zu kommen? Sophie hatte ja nach einem Weg gesucht, den Brief in die Hände zu bekommen, nachdem die beim ersten Leseversuch gestört wurde.


    Es bleibt spannend und ich bin gespannt wie die ganze Geschichte im letzten Abschnitt aufgelöst wird.

  • Da ist ja richtig viel passiert in diesem eher kurzen Abschnitt und die Spannung steigert sich.




    Da stimme ich Dir ganz und gar zu. Ich sehe Agnes ganz und gar nicht negativ, sondern mag sie sogar recht gern. Sie ist ein einfaches Mädchen, das eine traumatische Erfahrung machen musste. Kein Wunder, dass sie manchmal ängstlich reagiert. Aber ich bin sicher, dass sie ihren Weg meistern wird.



    Zitat

    Original von lese-rina



    Das ganze Buch ist sehr authentisch geschrieben. Es sind ja nicht nur die Mundart-Begriffe, sondern auch die (wie von vielen schon anfangs angemerkt) Wörter aus der Vergangenheit und zudem auch noch einige fremdsprachliche Begriffe und Wendungen. Ich wusste z. B. auf Seite 316 mit „Grande Guerre“ nichts anzufangen und musste mir das erstmal übersetzen lassen. Ja, es macht das Buch etwas „sperriger“ zu lesen, aber ich finde, es passt so. Es bringt für mich viel vom damaligen „Lebensgefühl“ herüber, wenn sich der Text sprachlich abhebt. Dazu gehören auch Agnes Gedanken, die dadurch klar von den übrigen getrennt sind.


    Ich hatte mit der Sprache keinerlei Probleme, weder mit den Ausdrücken in Mundart noch mit anderen Ausdrücken. Die Passagen in Mundart passen m.M. nach besonders gut.

  • Zitat

    Original von Arietta
    Es war schon eigenartig das Rosa so lange auf die Spritze ihrer Frischzellenkur schlief, entweder hat man ihr in das ganze noch ein Schlafcocktail gemixt, oder jemand anders war noch in ihrem Zimmer und hat ihr was verabreicht.
    Allein schon das der Brief aus ihrer Handtasche verschwand und auf dem Tresen der Reisacher gelandet ist, war myisteriös.


    Auch der Unfall das des Kanzlers war garantiert ein Attentat, nur das er leider nicht im Wagen saß.


    ...das Gespräch mit Rosa
    ging ja in die Hose.


    :write - wobei ich satt "leider" eher "zum Glück" sagen würde
    Das am Ende reimt sich.
    Und spätestens seit Pumuckl wissen wir ja alle:
    Was sich reimt, ist gut! :grin


    Was für ein ereignisreiches Kapitel!
    "Belfern" ist mE so eine Mischung zwischen "Keifen" und "Bellen".
    Von Euren Kommentaren finde ich mich überwiegend bei Lese-rina wieder, ganz besonders, was ihre Äußerungen zu Agnes angeht.
    :wave
    PS: Sorry für die vielen EDITs, meine Augen mögen das PC-Arbeiten heute wieder einmal überhaupt nicht :cry

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von Arietta



    Es war schon eigenartig das Rosa so lange auf die Spritze ihrer Frischzellenkur schlief,
    entweder hat man ihr in das ganze noch ein Schlafcocktail gemixt, oder jemand anders war noch in ihrem Zimmer und hat ihr was verabreicht.
    Allein schon das der Brief aus ihrer Handtasche verschwand und auf dem Tresen der Reisacher gelandet ist, war myisteriös.


    :write :writeDiese Stelle habe ich heute gelesen und hatte dieselben Gedanken.

  • Allerdings - wie soll man ihr schlafend noch was verabreichen? Eine Spritze oder so würde sie doch merken und aufwachen, bevor sie wirkt, oder? Sie muss das schon mit der Frischzellenkur oder zumindest vorm Einschlafen bekommen haben. :gruebel

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Allerdings - wie soll man ihr schlafend noch was verabreichen? Eine Spritze oder so würde sie doch merken und aufwachen, bevor sie wirkt, oder? Sie muss das schon mit der Frischzellenkur oder zumindest vorm Einschlafen bekommen haben. :gruebel


    Ja, so sehe ich das auch.


    Bin bei der Stelle angelangt, als sie Nathan getroffen hat..........und er war wohl wirklich getroffen.
    Ich denke nicht, dass er zu "den Bösen" gehört.
    Rosa wird mir manchmal etwas zu "hilflos" dargestellt.........da kann ich die Gedanken der Reisacher zu dem Rehblick fast nachvollziehen. ;-)

  • Das mit dem Jassen ist wirklich eine sehr gute Beobachtung, das fiel mir gar nicht auf.
    Dafür glaube ich, dass Ari Nimrod ist und sich bei der Frage ertappt fühlte.


    Agnes ist einfach ein schlichtes Mädchen mit geringer Bildung und hohem Glauben an Elfen, Engel Kobolde etc. Da treffen sich Unwissenheit und traumatische Erlebnissen. Keine einfache Kombination.


    Die Mundart gefällt mir sogar besonders gut. Darüber verstärkt sich doch noch der Lokalkolorit. Sonst könnte das alles auch an der Nordseeküste im Dünenschloss spielen.