'Bühlerhöhe' - Seiten 394 - Ende

  • Ein spannender Roman, der mich gut unterhalten hat.
    Ari war mir zwar suspekt, aber er war nicht unbedingt mein Hauptverdächtiger. Pfister fand ich wesentlich zwielichtiger. Aber nun gut, Waffenhändler und Heiratsschwindler ist ja auch nicht von schlechten Eltern. Sophie bekommt ihre kleine Rache, ich gönne sie ihr... :grin
    Auch wenn ich niemals eine Kollegin oder Vorgesetzte wie die Reisacher haben möchte, ich fand sie als Protagonistin herausragend. Ohne ihre Missgunst und Intrigen wäre der Roman um einiges langweiliger geworden. Denn Rosa fand ich vor allem am Anfang ein bisschen farblos und unspektakulär.


    Mein "Liebling" war allerdings Agnes. Da bekam ich direkt Muttergefühle... :chen

  • Zitat

    Original von Lese-rina


    Danke! Allerdings finde ich seine Reaktion dann seltsam. Sie entschuldigt sich und er geht?


    Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich als Entschuldigung im hier interpretierten Sinne gemeint ist.
    "Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen..." kann nämlich genauso gut eine Art höflicher Rausschmiss sein. So habe ich es beim Lesen ohne weiteres Nachdenken wahrgenommen (und bedauert, denn auch ich war höchst gespannt auf seine Erklärung).


    Das Ende hat mir rundherum gefallen, wenn auch nicht jeder Bösewicht ausreichend bestraft wurde. Aber wer weiß, was das Leben ihm noch an Rechnungen stellt. Die Damen haben ein zu ihnen passendes "Ende" gefunden, ob ein weiterer Kontakt zwischen Nathan und Rosa stattfinden wird, bleibt offen bzw. der Phantasie jedes einzelnen Lesers überlassen. Bei mir treffen sich die Beiden wieder, Nathan wird dem Kind ein Vater sein, ob nun mit LIebeshappyend oder nicht, kann ich so stehen lassen. Es war ein toller Roman und die Rezension erfolgt zeitnah.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich als Entschuldigung im hier interpretierten Sinne gemeint ist.
    "Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen..." kann nämlich genauso gut eine Art höflicher Rausschmiss sein. So habe ich es beim Lesen ohne weiteres Nachdenken wahrgenommen (und bedauert, denn auch ich war höchst gespannt auf seine Erklärung).


    Danke! So gesehen passt es für mich wesentlich besser. Denn eine "Entschuldigung" an der Stelle habe ich gar nicht verstanden. Die Floskel passt hier und würde dann auch sein Verhalten erklären! Auch wenn es sehr, sehr schade für uns ist, dass hier keine Aussprache stattfand ... X( Aber ich bin eh nicht der Typ, der mit viel unausgesprochenen leben kann.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich konnte das Buch nun auch beenden, hat leider etwas länger gedauert.
    Ok, Ari war also nicht Ari. ;-) Ein Verdacht war ja schon da........
    Ich denke auch, dass er wirklich Gefühle für Rosa entwickelt hatte.


    Diese kehrt heim zu ihrem Sohn - gut so.
    Ein Happy End mit Nathan habe ich auch nicht gebraucht.


    Am interessantesten beschrieben, so als Person, fand ich Sophie Reissacher.
    Ohne sie wäre es doch manchmal fast langweilig gewesen. ;-)
    Und mit dem Spatz in der Hand wird es ihr wahrscheinlich recht gut gehen, sie ist da ja sehr pragmatisch. :grin


    Rosa selbst konnte mich nicht so zu 100% überzeugen, irgendwas hat mir bei ihr gefehlt. :gruebel


    Das Buch hat mir aber insgesamt gut gefallen, schöner Schreibstil, gute Idee, gelungene Umsetzung.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Auflösung hatte ich nach einigen Hinweisen zuvor eigentlich so erwartet und war nicht mehr völlig unvorbereitet und überrascht. Allerdings hätte Ari aus meiner Sicht vorher schon sehr viele bessere Möglichkeiten für das Attentat gehabt und hätte nicht tagelang auf das Abschlusskonzert warten müssen. :grin


    Die kleinen persönlichen Geschichten, die euch alle so sehr bewegen, sind mir alle nicht so wichtig. Ob jetzt die Agnes heiratet oder der Nathan den Ben besucht oder der Frey gefasst wird oder oder oder... für mich alles nur Petersilie auf der Kartoffel ;-) Für mich ist eher der politische Kontext wichtig und dass ich geschichtlich und geografisch bei dem Buch eine Menge Neues erfahren habe von Bedeutung. Die Bühlerhöhe kannte ich vorher nicht, über das Kibbuz-System und über die Anfänge des Staates Israel habe ich etwas erfahren und fand die Stimmung und die Erzählweise im Buch sehr angenehm und gut. Und ich hatte vor Spaß beim Lesen. Für mich war es ein sehr gutes Buch.

  • Zitat

    Original von xexos
    Allerdings hätte Ari aus meiner Sicht vorher schon sehr viele bessere Möglichkeiten für das Attentat gehabt und hätte nicht tagelang auf das Abschlusskonzert warten müssen. :grin


    Der Gedanke ist jetzt mal ganz ein anderer, aber du hast recht! Das hatten wir bislang alle vollkommen übersehen. Wobei er es ja vorher probiert hat (manipuliertes Auto), nur hat das nicht funktioniert. Und sonst war vielleicht immer jemand dabei/dazwischen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021