Uschi Lange - Schwarzer Holunder

  • Buchmeinung zu Uschi Lange – Schwarzer Holunder


    „Schwarzer Holunder“ ist ein Historischer Kriminalroman von Uschi Lange, der 2016 bei KSB-Media als Taschenbuch erschienen ist.


    Zum Autor:
    Uschi Lange, geb. in Duisburg, Autorin und Malerin, lebt mit ihrer Familie in Iserlohn-Oestrich. Veröffentlichungen von Kurzkrimis, Kurzgeschichten und Lyrik in Anthologien und Literaturzeitschriften, sowie mehrere Ausstellungen, Lesungen und Präsentationen, Mitglied der mörderischen Schwester und im Syndikat.


    Klappentext:
    Helene, die Tochter eines reichen Kaufmanns wächst im Sauerland Mitte des 19. Jahrhunderts auf und will sich mit einer kleinen Destille auf eigene Beine stellen. Das Gut ihres Vaters mit über fünfzig Höfen wird aufgeteilt auf die Bauern. Sie sollen ihren bewirtschafteten Grund und Boden zurückerhalten. Nachdem Napoleon die feudalistischen Abhängigkeiten aufgehoben hatte, konnten auch die preußischen Reformen endlich starten. Ihr Vater investiert in die neue Industrie im Grüner Tal und stirbt aber bei einem Raubüberfall, bevor die Eisenbahn ins Tal kommt. Helene will ihre Brennerei weiter aufbauen, um ihren Besitz zu sichern. Ihrem Plan darf niemand im Wege stehen, auch nicht die eigene Mutter. Aber dafür hat sie auch eine Lösung, denn ihr Gatte ist der Totengräber der Stadt. Ort der Handlung: Sauerland

    Meine Meinung:
    Dieser Roman hat mich zwiegespalten hinterlassen. Es gab eine Unmenge an Informationen über die Entwicklung des Sauerlandes in der Mitte des 19, Jahrhunderts. Dazu kam viel Wissenswertes über die Herstellung von Destillaten und auch den Umgang mit Verstorbenen. Dabei wurden auch soziale Aspekte und Entwicklungen berücksichtigt, ebenso wie die beginnende Emanzipation der Frau. Auch als Sittengemälde dieser Zeit kann dieses Buch dienen. Man konnte mühelos die umfangreiche Recherchearbeit der Autorin erkennen. Die Sprache war flüssig und bildhaft, aber ein großes Manko bildet die Romanhandlung. Helene ist ein komplexer Charakter, den ich gerne verfolgt hätte, wenn es denn zu einer emotionalen Bindung gekommen wäre. So hat sich Helene durch weite Teile der Romanbesetzung gemordet und es hat mich nicht gefangen genommen. Ich konnte weder Sympathie noch Antipathie entwickeln, weil es im Roman überhaupt keine Ansatzpunkte dafür gab. Auch der Krimifaktor war gering. Es gab zwar einen Ermittler, aber dessen Treiben verfolgte man nicht direkt, zu mal bekannt war, was wirklich geschehen war.


    Fazit:
    Dieses Buch hat unzweifelhaft große Stärken in der Beschreibung der historischen Fakten und der sozialen Strukturen. Für mich war es aber kein Roman und schon gar nicht ein Historischer Genuss-Krimi. Ich fand keine Bindung zu den Figuren und hatte über weite Teile den Eindruck, einem Tatsachenbericht zu folgen. So kann ich nur drei Sterne (50 / 100 Punkte) vergeben.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone