„Achtet darauf, dass keiner von euch an Gottes Gnade gleichgültig vorübergeht…“(Hebräer 12,15)
Nicht alle Christen, die von ihrem Glauben erzählen, tuen das mit Liebe. Im Gegenteil, in manchen Menschen entsteht sogar das Bild, Christen wären Moralprediger, verurteilend und arrogant. Dabei sehnen sich viele Menschen nach Gottes Gnade, so dass es wichtig ist, den Glauben auf gnadenvolle Art darzustellen und nach Außen Liebe und Respekt zu vermitteln, z.B. in dem auch Christen zugeben, dass sie Fehler gemacht haben oder Hilfe brauchen.
Das Buch gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil geht es um die Problematik, dass Christen Gottes Gnade nicht entsprechend weiter vermitteln können. Im zweiten Teil wird anhand der Modelle Pilger, Aktivist und Künstler erklärt, wie man Gottes Gnade entsprechend vermitteln kann. So packt der Aktivist zum Beispiel die Probleme an der vordersten Front an und empfängt dafür Respekt von anderen. Der letzte Teil dreht sich darum, ob die Botschaft aus dem Evangelium wirklich gut ist und wie diese im Vergleich zu anderen Bewegungen wie anderen Glaubensrichtungen abschneidet.
Dieses große Thema greift der Autor Philip Yancey in diesem Buch auf. Neben seinen eigenen Gedanken zitiert er immer wieder andere Schriftsteller und andere Bücher. Das macht das Lesen mitunter nicht immer einfach, denn so muss man als Leser sehr flexibel sein. Das Buch ist, zumindest aus meiner Sicht, intellektuell sehr anspruchsvoll. Ich musste es sehr langsam lesen, was natürlich auch einiges an Geduld erfordert.
Das Layout des Buches finde ich sehr ansprechend. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat. Zwischendrin gibt es fettgedruckte Sätze mit den wichtigsten Botschaften des Kapitels, die es einem leichter machen, den Überblick zu behalten oder wieder in das Buch reinzukommen.
Insgesamt ein schönes, wenn auch nicht einfach zu lesendes Buch, dass ein sehr wichtiges Thema beim Namen nennt, wachrüttelt und zeigt, dass Glaube nicht nur Privatsache ist, sondern eine ansteckende Wirkung auf Menschen haben sollte.
