Marlene Röder: Cache
FISCHER KJB 2016. 256 Seiten
ISBN-13: 978-3737340267. 14,99€
Vom Verlag empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Verlagstext
Liebe, die das Herz verbrennt.
Leyla und Max sind seit einem Jahr ein ungleiches Paar. Max, der gutaussehende Typ aus gutem Hause, und Leyla, "Mauerblümchen mit Migrationshintergrund", wie sie sich selbst charakterisiert. Dennoch scheint alles perfekt, bis der geheimnisvolle Red auftaucht. Red, der Geocacher, der sich ständig aufregende Caches ausdenkt. Red, der Romantiker, der nachts bei Gewitter im See badet. Red, der so anders ist als Max: spontan, verrückt, leidenschaftlich. Leyla verliebt sich Hals über Kopf und gegen ihren Willen in Red. Was Leyla nicht ahnt: Max, dem es so schwer fällt, seinen Gefühlen Ausdruck zu geben, liebt sie über alle Maßen, verzweifelt, mehr als sein Leben. Was Leyla ebenfalls nicht ahnt: Red ist ein Spieler, ein Jäger und ein Blender. Leyla lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein, das in einer Katastrophe endet. Marlene Röder beschreibt in atmosphärisch dichten Bildern und einer außergewöhnlichen Sprache die Geschichte einer großen, verzweifelten, maßlosen Liebe, die tragisch endet. Mit großer Subtilität und Sensibilität entwirft sie einen neuen Werther im jetzt und heute. Ein Buch über große Gefühle, Leidenschaft und Verrat, das noch lange nachwirkt.
Die Autorin
Marlene Röder wurde 1983 in Mainz geboren. Nach Abitur und Ausbildung zur Glasmalerin absolvierte sie ein Studium in Germanistik und Kunst. Sehr früh und parallel begann sie mit dem Schreiben. Ihr erster Jugendroman „Im Fluss“ wurde bereits vor Veröffentlichung mit dem Hans-im-Glück-Preis ausgezeichnet. Danach folgte ihr von Presse und Publikum hochgelobter Roman „Zebraland“, prämiert mit dem Evangelischen Buchpreis und dem Hans-Jörg-Martin-Preis, sowie ihr Erzählband „Melvin, mein Hund und die russischen Gurken“, ausgezeichnet mit dem Kranichsteiner Literaturstipendium, den die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur auf ihre Auswahlliste für den Großen Preis der Akademie setze.
Inhalt
Max und Leyla sind seit einem Jahr ein Paar. Zurzeit trainiert Max in Spanien im Schwimmcamp; doch seine Gedanken sind bei Leyla, die in Berlin geblieben ist. Rückblenden blättern die Vorgeschichte des jungen Paars auf. Orts- und Zeitangaben zu Beginn jedes Kapitels verstärken die filmische Wirkung der Rückblicke. Leyla zeigt sich darin sehr unsicher, als könne sie noch immer nicht glauben, dass ein Typ wie Max wirklich ein unscheinbares Mädchen wie sie liebt. Einige Wochen vorher hat Leyla in der S-Bahn „Red“ kennengelernt, einen charismatischen Geocacher, der sich auf raffinierte Art in die Beziehung der beiden drängt. Red ist der Cachername des Typen in der Cacher-Community, d. h. Leyla bleibt lange verborgen, wer Red wirklich ist. Max dagegen fühlt sich von Geocachen in bröckelnden Industrieruinen gestresst - sein Freund ist Red nicht. Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Leyla, Max und Red wird mit wechselndem Focus sehr glaubwürdig und beklemmend authentisch erzählt.
Fazit
Das Geocachen und der Spreepark Plänterwald als Schauplatz bilden die leicht morbide Kulisse für eine tragisch endende Liebe. Marlene Röder streift mit ihrem dicht formulierten Jugendroman das Thema Manipulation und die Frage, ob ein Gegenüber die Person ist, die es zu sein vorgibt. Die Erkenntnis, dass es Menschen gibt, die andere manipulieren, ist für die Zielgruppe ab 14 - und deren Eltern - ein höchst aktuelles Thema.
10 von 10 Punkten