Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch)
erschienen am 13. Mai 2016
Originaltitel: Agatha Raisin and the Wellspring of Death
zur Autorin:
M. C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M. C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.
zum Inhalt:
Agatha Raisin und ihr Nachbar James Lacey haben sich seit der verpatzten Hochzeit noch nicht wieder angenähert. Auch die Aufregung im Dorf, dass im benachbarten Ancombe ein Mineralwasserhersteller das Trinkwasser kostenpflichtig aus einer Quelle anbieten will, bringt die beiden nicht wieder ins Gespräch. Aus Langeweile macht sich Agatha zu Fuß auf den Weg zur Quelle und entdeckt dort den Vorstandsvorsitzenden der Firma. Er treibt tot im Wasser. Als ihr Roy Silver wenig später den Job anbietet, PR für die Firma zu machen, greift Agatha natürlich zu. Eine bessere Gelegenheit verdeckt zu ermitteln, wird sich ihr nicht mehr bieten.
meine Meinung:
Der siebte Fall für die immer mal wieder pensionierte PR-Fachfrau legt wieder deutlich an Fahrt zu. Wie gewohnt wird das beschauliche Carsely zum Ort des Verbrechens. Es gibt ein Wiedersehen mit den inzwischen schon vertraut gewordenen Bewohnern des Dorfes und lernt wenige neue kennen. Ihr Verhalten untereinander und die Beschreibungen der Landschaft lassen eine typisch britische Stimmung aufkommen. Agatha eckt wieder an und James gibt sich abweisend. Dabei kommt allerdings der Humor nicht zu kurz. Gewürzt wird die Verbindung der beiden mit einer Menge Missverständnissen, bei denen der Leser stets mehr weiß als die Figuren.
Der Krimi ist nach dem klassischen Aufbau gestaltet. Die Leiche wird gefunden und im Verlauf der Handlung werden mögliche Hergänge aufgezeigt. Die schottische Autorin Marion Chesney, die hier unter dem Pseudonym M. C. Beaton schreibt, hält sich diesmal etwas bedeckt mit den möglichen Tätern. Sie verwebt zudem die seinerzeit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Probleme mit ein, indem sie mittels Demonstranten gegen die Fuchsjagd ist oder eben Einblick in ein britisches Mittelstandsunternehmen gibt. Alles zusammen gibt dem Krimi ein real erscheinendes Umfeld und sorgt indirekt dafür, dass man ihn in einem Rutsch durchliest. Nach dem schwachen sechsten Teil ist das wieder ein Buch, das ich auch als Einstieg in die Serie empfehlen kann. Der Fall lässt sich ohne Kenntnis der Vorgänger mühelos verstehen, da eventuelle Bezüge kurz erklärt werden. Zudem, man muss es ja leider sagen, drehen sich Agatha und James sowieso ständig im Kreis, sodass man in dieser Hinsicht nichts verpasst. Diesem Buch folgt „Agatha Raisin und der tote Friseur“, in dem ich die Hoffnung für die bärenäugige Ermittlerin nicht aufgebe. Leider müssen wir bis dahin noch bis März 2017 warten.