Klappentext:
Cool, kantig, eigenwillig – der aufgrund einer Erbkrankheit erblindete Kunsthistoriker Cornelius Teerjong ist ein Mann mit radikalen Ansichten und einem gewissen Hang zum Zynismus. Auf der »Documenta« in Kassel wird sein Bekannter, der Kameramann Henk de Byl, leblos und auf bizarre Weise verstümmelt inmitten einer Installation im Rahmen der Kunstmesse aufgefunden. Teerjong ist bestürzt und beginnt gemeinsam mit seiner Freundin, der Journalistin Jenny Urban, auf eigene Faust zu ermitteln. Eine Spur führt die beiden zurück in die Vergangenheit, zu einem unfassbaren Verbrechen, das 17 Jahre zuvor die Welt erschütterte, und Teerjong muss feststellen, dass er seinen Freund nicht annähernd so gut kannte, wie er gedacht hatte. Schritt für Schritt enthüllt sich Teerjong und Urban das Motiv des Täters, doch je mehr sie erfahren, desto weniger sicher sind sie, dass sie ihn wirklich finden wollen.
Der Autor:
Lukas Erler, geboren 1953 in Bielefeld, studierte Soziologie, Philosophie und Sozialgeschichte, absolvierte eine Ausbildung zum Logopäden und arbeitete zunächst als Soziologe in der Stadtentwicklungsplanung. Seit mehr als zwanzig Jahren ist er als Logopäde in der neurologischen Rehabilitation tätig. Seine Romane »Ölspur« und »Mörderische Fracht« wurden für den Friedrich Glauser-Preis nominiert. Für seinen ersten Jugendroman erhielt er 2015 die „Die Segeberger Feder“. Lukas Erler ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Nordhessen.
Meine Meinung:
Da der Klappentext in Verbindung mit dem Prolog den Leser bereits etwas über das Motiv des Täters ahnen lässt, möchte ich zum Inhalt des Buches nichts mehr sagen, sondern beschränke mich auf meinen Leseeindruck.
Im ersten Teil, der im Jahr 2012 angesiedelt ist, nimmt sich der Autor viel Zeit den Leser mit dem erblindeten Kunsthistoriker Cornelius Terjoong und seiner Lebensgefährtin, der Journalistin Jenny Urban bekannt zu machen. Als Leser erfahren wir sehr viel darüber, wie ein Blinder seine Umgebung wahrnimmt und in dieser zurecht kommt. Zugegebenermaßen kommt darüber die Krimihandlung etwas zu kurz. Allerdings sind die Beschreibungen interessant und unabdingbar für den weiteren Verlauf der Handlung. Kurze Einschübe aus Sicht des Täters, lassen dennoch Spannung aufkommen.
Der Spannungsbogen steigt dann im zweiten Teil des Buches, der im Jahr 2015 spielt.
Hier erkennen Europol und Terjoong, dass es vor drei Jahren einen weiteren Mord gegeben hat, der das gleiche Muster aufweist, wie der Mord an Henk de Byl.
Und nun setzt Terjoong alles dran, zu helfen die Morde aufzuklären.
Auf Grund eines von ihr verfassten Zeitungsartikel rückt dann auch die Journalistin Jenny ins Visier des Täters.
Wie eingangs bereits erwähnt, war die Auflösung keine besonders große Überraschung. Dennoch konnte mich dieser Krimi mit seinem langsam aber stetig steigenden Spannungsbogen voll und ganz überzeugen.
Der Schreibstil ist locker, flüssig und gut zu lesen, die Personen sind lebensecht dargestellt und die relativ kurzen Kapitel führen dazu, immer weiterlesen zu wollen.
Von mir gibt’s völlig zufriedene 8 Punkte