Cooper – Eberhard Rathgeb

  • Hanser, 2016
    144 Seiten
    Fester Einband


    Kurzbeschreibung:
    Es ist ein Tag wie jeder andere. Eine junge Familie fährt in das neue kleine Wochenendhaus auf dem Land. Doch wer ist dieser böse, abweisende Junge an der einsamen Tankstelle? Was geschieht der Mutter, Lisa, als sie plötzlich den schweren schwarzen Schatten im Rücken spürt, allein im Haus? Was wird aus ihrem Mann Jakob und den beiden Töchtern, als die helle, freundliche Welt auf einmal ins Schreckliche kippt? Der schlimmste Angriff des Schicksals steht ihnen noch bevor. Mit sparsamsten Mitteln und größter Intensität erzählt Rathgeb von der tiefen Unsicherheit, die in jedem Leben ist und auf die Angst nicht die einzige Antwort sein muss. Wenn Lisa weiterleben will, muss sie eine andere finden.


    Über den Autor:
    Eberhard Rathgeb, 1959 in Buenos Aires geboren, folgte mit vier Jahren seinen Eltern nach Deutschland. Heute lebt er in Norddeutschland auf dem Land. Für seinen ersten Roman Kein Paar wie wir (Hanser, 2013) wurde er mit dem Aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet.


    Mein Eindruck:
    Cooper ist ein kurzer Roman, der aber dennoch sehr komplex angelegt ist.
    Sprachlich ist der Roman sehr fein gearbeitet, wie es schon bei Eberhard Rathgebs Erstling „Kein Paar wie wir“ war. Die Sätze sind bei aller Detailfülle kurz, die Dialoge äußerst geschickt und originell angelegt. Sie erreichen den Leser auf eine emotionale Ebene.


    Es ist nicht ganz einfach zu sagen, worauf der Autor mit seinem Familiendrama hinauswill. Schließlich ist Rathgeb kein Mann der platten Weisheiten! Manches ist nur zu spüren, was nicht so unmittelbar auszudrücken ist.
    Dazu gehört zum Beispiel die Verfassung Familie. Ein Ehepaar mit 2 Kindern, eine typische Kleinfamilie aus der Stadt, die ihr neu erworbenes Ferienhaus auf dem Land erstmals besuchen. Schon auf dem Weg dahin gibt es merkwürdige Begegnungen und es folgen weitere Beklemmungen. Es stellt sich die Frage, ob die Familie für Veränderungen bereit ist.


    Die Figur des Cooper wird erst spät im Buch eingeführt. Ein alter Mann, der auf dem Lande lebt, Werte hat und sein Leben meistert, dabei durchaus auch noch Träume von Reisen etc. hat. Er kümmert sich schließlich um die Familie, als sie ein Schicksalsschlag trifft.
    Cooper ist eine sehr positive Figur. Da er titeltragend ist, ist er vielleicht das Beispiel eines Mannes, der in seiner Heimat verwurzelt ist, offen und hilfsbereit, dabei findig und mitfühlend. Jemand, der einen zeigt, wie man über- und weiterlebt.


    Ein interessanter Roman, der mich angesprochen hat!