• Buchdoktor :


    Dann erklär das mal den Eltern, die dort Kinder verloren haben.
    Die werden sicher unglaubliches Verständnis für die haben, die diese Taten entschuldigen und für Verständnis und Mitleid für den Täter werben.


    Jemand hat 10 Menschen ermordet - und da ist nichts, aber auch rein gar nichts, für das man Verständnis aufbringen muss.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Die Hinterbliebenen trauern, die Opfer leiden Schmerzen und Traumata. Ich wage zu bezweifeln, dass sie wirklich im Mittelpunkt stehen wollen im Augenblick.


    Aber die Frage nach den Beweggründen des Täters impliziert für mich, dass man versuchen möchte, den nächsten Amoklauf zu Verhindern in dem man diesen hier versteht. Es sei dahingestellt, ob dies wirklich geht aber der Wunsch danach ist legitim und ich denke, irgendwann werden auch die Hinterbliebenen sich diese Fragen stellen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich finde es immer wieder, äh, originell, wie eine Handvoll Informationen, wo ein Gebirge Informationen nötig wäre, Leute, die ich ansonsten wenigstens für tendentiell/partiell klug halte, dazu bringt, Urteile zu fällen, Theorien aufzustellen und Expertenwissen zu verneinen.


    Ansonsten ist Mitgefühl Privatsache, und außerdem etwas Emotionales, also nichts, das man herbeidiskutieren, beschließen oder gar befehlen (oder verbieten) könnte. Ich denke, es ist fast nie verwerflich, Mitgefühl für jemanden zu empfinden, der an oder unter etwas leidet, auch wenn er das selbst verschuldet hat. Aber es ist andererseits auch unerheblich und kein Aspekt der inhaltlichen Auseinandersetzung.


    Mein kleinster Bruder ist vor vielen Jahren von einem betrunkenen Autofahrer angefahren worden und später an den Folgen dieses Unfalls gestorben. Anfangs - also während der ersten zwei, drei Jahre - war ich vor allem anderen ungeheuer wütend auf diesen Autofahrer. Hätte man mich gefragt, hätte ich der Todesstrafe für betrunkene Autofahrer, die tödliche Unfälle verursachen, zugestimmt. Zum Glück hat niemand gefragt. Ich habe den Mann nie getroffen, aber irgendwann habe ich gehört, dass er seinen Job und seine Familie verloren hat, als Folgen des Geschehens. Es stellte sich ein gewisses Mitgefühl ein. Ich habe nicht Partei für den Mann ergriffen oder seine Tat im Nachhinein anders bewertet, und er hat fraglos einen sehr, sehr schwerwiegenden Fehler gemacht, an dessen Folgen er selbst auch zu leiden hatte, vermutlich nicht nur in den genannten Bereichen.


    Irritierend an diesen ganzen Diskussionen finde ich immer wieder den Versuch, Monokausalitäten zu konstruieren. Ja, Menschen möchten gerne die direkte Ursache irgendeines Geschehens kennen, und wenn das nicht möglich ist, flüchten sie in Verschwörungstheorien oder Religionen. Tatsächlich und im richtigen Leben haben Ereignisse so gut wie nie eine einzige direkte Ursache. Menschen sind nicht mono. Sie sind auch nicht stereo. Sondern multi. In jeder Hinsicht.

  • Voltaire : Aber in dem Artikel geht es doch um Prävention. Und ich finde die Idee mit dem Mitleid gar nicht so unclever. Diese Amokläufer eint doch, dass sie im Leben "Opfer" waren, Loser. Wenn nun nach ihrer Tat sie immer noch bemitleidet werden als arme Opfer und Loser, dann dürfte ein Amoklauf für mögliche Nachahmer weniger reizvoll sein. Das ist für mich jedenfalls der Unterschied zwischen "nur" Selbstmord und Selbstmord mit Amoklauf. Die Amokläufer wollen in Erinnerung bleiben als "coole Typen", die sich gerächt haben und es allen gezeigt. Wenn sie aber selbst mit dieser Tat allen nur gezeigt haben, dass sie ne verdammt arme Wurst waren. Wer will ihnen dann noch nacheifern?


    Ich jedenfalls bemitleide den Täter. Und Mitleid kann im Gegensatz zu Mitgefühl etwas sehr herablassendes sein.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Tom
    "Großartiger Beitrag" - auch wenn ich ihn für eine Ansammlung von Allgemeinplätzen halte, der Diskussion nicht sehr förderlich.
    Und das ich in deinen Augen ein Schwachkopf bin, dass hast du ja schon des öfteren angedeutet. :grin
    Aber ab sofort werde ich mir keine Urteile mehr bilden, den "Experten" blind vertrauen und weiter dafür sorgen, dass meine Rosen gut wachsen und gedeihen.
    Dabei liebe ich euch doch alle - auch die Mörder und Ganoven....... :knuddel1

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.


  • Ich bin keine Experte, zu beurteilen, ob Eltern, Ärzte, Therapeuten ... das hätten erkennen und beurteilen können. Vermutlich kann man das nicht (immer). Aus eigener Erfahrung (im Verwandtenkreis hat sich ein junger, an Depressionen leidender Mann mit 18 von einem Hochhaus in den Tod gestürzt) kann ich nur sagen, dass es vermutlich sehr, sehr schwer ist, jemandem der das nicht möchte "in den Kopf" zu sehen. Von daher ist es vermutlich nicht möglich, so etwas vorherzusagen und/oder zu verhindern.


    Was mir unter anderem im Kopf umher geht ist die Frage, wie ein Schüler unbemerkt an so viel Geld kommen kann, dass es für den Kauf einer solchen Waffe inkl. 300 Schuss Munition reicht ?

  • Zitat

    Original von Sandrah
    ... Was mir unter anderem im Kopf umher geht ist die Frage, wie ein Schüler unbemerkt an so viel Geld kommen kann, dass es für den Kauf einer solchen Waffe inkl. 300 Schuss Munition reicht ?


    Das finde ich nicht so schwer vorstellbar, z. B. weil er neben der Schule arbeitet, weil er Geldgeschenke von Verwandten bekommt und wenig davon ausgibt. Wenn ein Jugendlicher auf ein teures Smartphone oder den Führerschein spart, hat er ja auch eine größere Summe auf dem Konto. Letztlich musst du dich fragen, ob du als Mutter das Zimmer eines volljährigen Kindes durchsuchen würdest.

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Aber die Frage nach den Beweggründen des Täters impliziert für mich, dass man versuchen möchte, den nächsten Amoklauf zu Verhindern in dem man diesen hier versteht. Es sei dahingestellt, ob dies wirklich geht aber der Wunsch danach ist legitim und ich denke, irgendwann werden auch die Hinterbliebenen sich diese Fragen stellen.


    Das sehe ich genauso. Die Reduzierung der nun stattfindenen komplexen Analysen auf das eine Wort "Mitleid" kann ja nur unzureichend sein. Beweggründe verstehen, Schicksale begreifen, um anschließend präventiv tätig sein zu können. Man wir aber niemals alle Taten für immer verhindern können. Es steckt in der Natur des Menschen, dass es Hierarchien gibt. Hieraus leitet sich dann ab, dass es nicht nur Gewinner geben kann, sondern auch Verlierer geben muss. Einer wird immer am Ende der Nahrungskette stehen bzw. sich für sein Leben mehr erträumt haben als er letztlich erreicht hat.

  • Eigentlich wollte ich mich solcher Diskussion enthalten, aber das geht einfach nicht.


    Zum Thema Depression, nicht in den Kopf schauen können, Vergleich zu "gesundem " Gehirn etc., platzt mir bald der Kragen!


    Warum?
    Weil ich selbst "Betroffene " bin.
    Ich bin depressiv, aber dennoch genau so klar im Kopf wie jeder andere hier auch. Mit der richtigen Therapie und Medikation kann man nämlich wunderbar normal leben, ohne das andere etwas davon merken. Ich bekomme oft zu hören: Was, Du? Hätte ich nie gedacht, man merkt Dir gar nichts an..."


    Therapeuten sind keine Hellseher, erlebe ich jeden Tag im Job, denn zufällig arbeite ich auch noch mit "meinem" Klientel. Auch mit Schizophrenen etc. Man kann Therapeuten und Ärzten durchaus etwas vorspielen oder verschweigen.


    Daher erlaube ich mir zu behaupten, das ich ein bisschen Einblick habe.


    Was ich damit sagen will, ein Depressiver ist durchaus in der Lage eine solche Wahnsinnstat zu planen und kaltblütig durchzuführen. Solch ein Wahnsinn, solch eine Unmenschlichkeit, solch ein brutales Verbrechen ist durch nichts zu entschuldigen, der Täter durch nichts zu entschuldigen oder zu erklären.
    Ich habe kein Mitleid oder Mitgefühl mit diesem Monster.


    Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen, für sie hat die wahre Hölle erst begonnen. Und sie wird nie enden.


    Für diesen Unmensch hoffe ich jedoch, sie möge in selbiger auf ewig schmoren.

  • Zitat

    Original von Tom


    Aber Deine ganz persönliche Rechtschreibung bewundere ich aufrichtig. Wirklich. ;-)


    Da bin jetzt aber wirklich beruhigt. :anbet
    Und ich dachte schon..........

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Sandrah
    Wenn jeder Mensch, der schon einmal schwere Zeiten in seinem Leben durchmachen musste, zum Amokläufer würde, dann würde hier vermutlich 50 Prozent der Bevölkerung mit der Axt oder Pistole rumlaufen müssen. Von daher muss ich sagen, ich kann weder Verständnis noch Mitleid für den Täter empfinden.


    Und, um es deutlich zu sagen, ich bin bei so einer Tat nicht mal bereit, Mühe darauf zu verschwenden, um so etwas wie Mitleid oder Verständnis aufzubringen.



    Zitat

    Original von Voltaire
    Und ich bin auch nicht bereit diese Taten zu relativieren, nur weil das irgendwas in den Köpfen der Täter vorgeht, was angeblich nicht nachvollziehbar sein soll.


    Wer beispielsweise eine Mordtat über ein Jahr lang plant, der ist schon bei Verstand.


    :write



    @ Tom
    Um so eine Tat zu be- oder verurteilen, brauche ich weder eine handvoll noch gar ein ganzes Gebirge voll Informationen. Eine solche Tat ist absolut verwerflich nicht entschuldbar. Punkt.



    Ob man das hätte erkennen können, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich kenne das Thema „Depressionen“ aus dem Familienkreis, bin also nicht ganz unvorbelastet. Einer unserer früheren Nachbarn ist ein prima Mensch - solange er seine Medikamente nimmt. Wenn er die aber, warum auch immer, nicht mehr einnimmt, wird es ... schwierig.


    Und noch schwieriger wird es, wenn man z. B. an den Umgang der Eltern der Todesopfer des Amoklaufes von Nickel Mines (2006) denkt.
    Think No Evil - Jonas Beiler with Shawn Smucker
    Die Gnade der Amish - Donald B. Kraybill / Steven M. Nolt / David L. Weaver-Zercher
    Nur daß ein solcher Umgang damit eine ganz andere Kultur und Sozialisation voraussetzt. Aber es zeigt, daß es eine Alternative gibt.



    Zitat

    Original von Voltaire
    Jemand hat 10 Menschen ermordet - und da ist nichts, aber auch rein gar nichts, für das man Verständnis aufbringen muss.


    :write Eben.


    Warum man aber dennoch immer wieder den Blick auf den Täter richtet und dabei, so scheint es mir, die direkten wie indirekten Opfer einer solchen Tat weitgehend außen vor läßt, werde ich nie verstehen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Warum man aber dennoch immer wieder den Blick auf den Täter richtet und dabei, so scheint es mir, die direkten wie indirekten Opfer einer solchen Tat weitgehend außen vor läßt, werde ich nie verstehen.


    :write

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    Das finde ich nicht so schwer vorstellbar, z. B. weil er neben der Schule arbeitet, weil er Geldgeschenke von Verwandten bekommt und wenig davon ausgibt. Wenn ein Jugendlicher auf ein teures Smartphone oder den Führerschein spart, hat er ja auch eine größere Summe auf dem Konto. Letztlich musst du dich fragen, ob du als Mutter das Zimmer eines volljährigen Kindes durchsuchen würdest.


    Nein, ich würde als Mutter nicht das Zimmer durchsuchen, aber ich bin mir relativ sicher, dass ich wüsste, wenn er so viel Geld daheim verfügbar hätte. Wir jedenfalls haben solche Summen nicht daheim liegen. Da dürfte es sich ja doch sicherlich um einen vierstelligen Betrag handeln.

    Be yourself; everyone else is already taken (Oscar Wilde)

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  • ich weiß nicht ob Du Dich auf meine Aussage beziehst, aber ich gehe aufgrund des von Dir gewählten Beispiels davon aus. Warum Dir deswegen der Kragen platzt, verstehe ich nicht, denn nichts anders als das von Dir Geschriebene habe ich ebenfalls gesagt:


    wenn es jemand nicht möchte, kann man ihm vermutlich nicht in den Kopf sehen, sprich seine Probleme vollumfänglich erkennen. UNd gerade bei dieser Krankheit ist die Problematik ja ganz oft, dass die Betroffenen eben NICHT wollen, dass jemand von ihrer Krankheit erfährt.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Warum man aber dennoch immer wieder den Blick auf den Täter richtet und dabei, so scheint es mir, die direkten wie indirekten Opfer einer solchen Tat weitgehend außen vor läßt, werde ich nie verstehen.


    Wenn man aus diesen Taten etwas lernen möchte (lernen zur Prävention, nicht zur Nachahmung) bringt der Blick auf die Opfer leider sehr wenig (Warum sind die da bloß langgelaufen?), dann kann man nur auf den Täter gucken (Warum hat der das getan?).

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Warum man aber dennoch immer wieder den Blick auf den Täter richtet und dabei, so scheint es mir, die direkten wie indirekten Opfer einer solchen Tat weitgehend außen vor läßt, werde ich nie verstehen.


    Weil man nur verhindern/beherrschen kann, was man verstehen kann. Ein Monster ist unberechenbar - es kann also jederzeit wieder geschehen überall. Wenn man Erklärungen findet, kann man sich in Sicherheit wiegen, beim nächsten Mal vielleicht rechtzeitig die Anzeichen zu erkennen.


    Und vielleicht brauchen gerade die Angehörigen sowas. Die Möglichkeit, das irgendwie nachvollziehen zu können. Wie sollen sie sonst weiterleben - möglicherweise haben sie noch mehr Kinder - , wenn sie in einer Welt leben, in der sowas passiert und es wirklich keine Erklärung gibt und daher auch gar keine Möglichkeit des Schutzes?


    Und Erklärungen, sowas einigermaßen nachvollziehbar zu machen, haben mit entschuldigen nichts zu tun. Ich kann etwas nachvollziehbar finden und trotzdem verachten.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Wie sollte der Blick auf die Opfer aussehen? Was kann man diesbezüglich ändern! Ich kenne mich da nicht aus.
    Brauchen wir mehr psychologische Betreuung der Opfer, finanziellen Ausgleich für durch das Verbrechen entstandene Kosten, z. B wegen Verdienstausfall durch Berufsunfähigkeit, Informationen darüber, man als Privatmann sich den Opfern gegenüber verhalten soll, wie man helfen kann?

  • Es geht nicht um die Frage „warum lief der da zum falschen Zeitpunkt lang“. Sicher ist es wichtig, die Hintergründe einer Tat zu kennen - für die Sicherheitsbehörden, nicht aber unbedingt für die Öffentlichkeit. Denn zu dieser „Öffentlichkeit“ gehören auch Täter und potentielle Täter, und gerade solche sollte man mit so wenig Informationen versorgen als möglich. Was allerdings bei den heutigen Möglichkeiten, da so ziemlich jeder Bilder und Videos ins Internet stellen kann, illusorisch ist.


    Und was hilft ein Kommentar wie der von Voltaire verlinkte? Wie muß der wohl auf die Eltern der Opfer wirken???


    „Blick auf die Opfer“ heißt für mich vor allem auch, auf deren Lage Rücksicht zu nehmen. Wie, um ein Beispiel zu nennen, muß es wohl auf die Eltern des ermordeten Jakob von Metzler wirken, wenn dessen Mörder ständig neue Verfahren anstrengt, weil „seine Rechte“ verletzt worden seien? Was ist mit den Rechten, den Grund- und Menschenrechten seines Opfers? Die wurden von ihm negiert, mit Füßen getreten und ausgelöscht. Das zählt nicht, oder wie?


    Außerdem: es gibt keine absolute Sicherheit. Ich schätze, wir werden auf viele Jahre mit Terrorismus, Amokläufen und Verbrechen wie in der Silvesternacht in Köln leben müssen. Nach jedem Vorfall eine neue Gesetzesverschärfung auf den Weg zu bringen, halte ich auch für ziemlichen Quatsch. Oft würde es reichen, die bestehenden Gesetze schlicht und einfach auch anzuwenden. Der Amokläufer von München hat sich, wenn ich das recht mitbekommen habe, die Waffe illegal besorgt. Was hilft also ein schärferes Gesetz? Richtig - nichts. Reine Augenwischerei.


    Seit langem habe ich vor, Sir Karl Raimund Poppers „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ zu lesen. Vielleicht wäre jetzt ein Zeitpunkt dies auch zu tun. Denn es würde mich nicht wundern, wenn wir derzeit den Untergang der „offenen Gesellschaft“ erleben.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • :write :write :write :write :write :write :write


    Ein sehr lesenswertes Buch. Wirklich hochinteressant.
    Zurzeit hat die "Offene Gesellschaft" schon erhebliche Atemschwierigkeiten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.