Emma Bieling - Sonne, Strand und Tod

  • Broschiert: 300 Seiten
    Verlag: Luzifer Verlag
    erschienen am 31. August 2015


    zur Autorin:
    Emma Bieling, die sich als Autorin der »Chick Lit« einen Namen gemacht hat, arbeitet als freie Redakteurin und Journalistin für verschiedene Printmedien. Ihre Romane, meist märchenhafte Liebesromane, platziert sie gerne auf deutschen Inseln, wie Rügen oder Sylt. Ihre wenige Freizeit genießt die Autorin am liebsten im Kreise ihrer Familie. Sie träumt sich gerne ans Meer, mag Zocker-Chips-Abende mit ihrem Sohn und schreibt wahnsinnig gerne Oster- u. Weihnachtsmärchen in alttraditioneller Form für Kinder.


    zum Inhalt:
    Kriminalkommissarin Luna will endlich Urlaub mit ihrer Tochter Marcia machen. Doch noch bevor die beiden am Ziel sind, wird Luna von ihren Kollegen auf die Insel Rügen zurückgerufen. Es wurde die Leiche einer jungen Frau gefunden. Wenig später taucht eine weitere Leiche auf. Luna hat jetzt alle Hände voll zu tun und Marcia muss wohl oder übel auf ihre Mutter bei der Freizeitgestaltung verzichten. Zu allem Überfluss kommt Marcias Vater Fred nach Rügen und der attraktive Rechtsmediziner Ingmar verdreht ihr auch den Kopf.


    meine Meinung:
    Denkt man an Sonne und Strand, fällt einem nicht zwingend auch noch der Tod ein. Emma Bieling kombiniert diese Komponenten und macht daraus ihren ersten Kriminalroman. Die Autorin, die bereits märchenhafte Küstengeschichten veröffentlicht hat, wagt sich jetzt an einen spannenden Lokalkrimi. Die frische Brise und der duftende Sanddorn schaffen es auch immer wieder, dass ich kurz von der Ermittlungsarbeit abgelenkt wurde und mir lieber die Ostseeküste mit den Kalkfelsen vorstellte. Dabei war die Suche nach dem Täter spannend beschrieben. Die Spannung baut sich langsam aber stetig auf.


    Luna ermittelt mit ihrem Team zunächst in viele Richtungen. Sie fokussiert sich dabei früh auf einen Täter, bevor noch ein weiterer hinzu kommt und irgendwie wieder alles nicht zusammen passt. Diese Wendungen lassen dem echten Mörder Zeit, sich noch ein drittes Opfer zu suchen. So langsam wird es auch für das Kommissariat brenzlig. Gespickt wird Lunas Alltag mit Fettnäpfchen, tragischen Vorfällen und immer wieder Situationskomik. Die Perspektive wechselt zwischen Ermittlung und Privatleben der Protagonistin, die nebenbei auf hohen Hacken in eine Liebesgeschichte stolpert. Hier kann die Autorin ihren Hang zum Chick-lit nicht verbergen. Dem Krimi tut es gut, da er trotz Kapitalverbrechen auch die nervenschwachen Leser begeistern kann.


    Der Schreibstil ist temporeich und gibt Lunas Gedanken nachfühlbar wieder. Die teils sehr streng wirkende Kommissarin steht im Kontrast zur anlehnungsbedürftigen, alleinerziehenden Mutter. Ihr Konflikt, nicht jedem gerecht zu werden, kommt immer wieder deutlich hervor. Luna ist keineswegs eine Superheldin, vergisst fast nie den Hut zum Outfit und hat mit der Erziehung eines Teenagers so ihre Probleme. Sie ist liebenswert, kombiniert an den richtigen Stellen und hört dennoch auf ihr Bauchgefühl. Der Genrewechsel stellt in diesem Fall keinen harten Umbruch dar. Wem die Romane um Rapunzel und Cinderella gefallen haben, mag sicher auch Luna.