2 Seiten und suche das Buch

  • Hallöchen,


    Am Rhein bin ich Spazieren gewesen und bin über verbrannte Dokumente, Bücher etc. (Papier eben) gestolpert.


    Konnte eine Doppelseite sichern, die nur an den Rändern angekokelt ist.
    Nun stellt sich mir die Frage, von wem das Buch ist, wie es heißt, etc.


    S. 161/162, klingt nach auktorialem oder personalem Erzähler
    Schauplatz ist hier in München in einem Straßencafé und es wird von einer Sonja und ihrer Freundin Tatjana Priluka erzählt, die losziehen.


    Handlung spielt vor dem Euro -> sehen ein Kleid, das 3500 Mark und einen Pelzmantel, der 20000 Mark kostet.
    Manches lässt mich an die 80er erinnern, vielleicht auch 60er/70er, kenn mich da aber nicht so aus (90erkind :-]).


    Würde mich freuen, wenn jemand dieses Buch mal gelesen hat und sich zurückerinnert ^^. Bin schon extrem neugierig...


    Hier der Text der beiden Seiten, das was von ihm übrig ist mit großgeschrieben Schlüsselworten:


    (Die ersten sechs Zeilen bilden keinen vernünftigen Satz.. Dort steht sowas wie "Sonderfall", "Truppe" und "ungewohnte Freiheit")


    "SONJA zog mit ihrer Freundin TATJANA PRILUKA los [...] stammte aus einer BÄUCHERLICHEN FAMILIE. Ihr Vater [...] sitzender einer Kolchose (wahrscheinlich "war VORSITZENDER"), und diese Tatsache allein [...] te eine Freundschaft mit Tatjana schon wertvoll. Ihre Eltern waren stille, hilfsbereite Leute und hatten Sonja in ihr Herz geschlossen. Da kam es einem schon so vor, daß (KEIN DOPPEL-S!), wenn TANTE SOFIA KARATJEF seufzend mit leerer Einkaufstasche nach stundenlangen Anstehen verbittert nach Hause kam, am nächsten Tag ein Landarbeiter ein Paket bei ihr abgab mit den besten Wünschen der PRILUKAS. Mal war ein Stück Speck darin, mal ein Suppenhuhn, ein paar Eier und Äpfel und Birnen aus dem Garten.


    Und noch einen Vorteil hatte Sonjas Freundschaft mit Tatjana. Deren MUTTER STAMMT aus dem ehemaligen BESSARABIEN und sprach ein, wenn auch ALTMODISCH KLINGENDES Deutsch. Von Frau Priluka hatte Sonja ihre Sprachkenntnisse, die sie sich dort, ohne aufzufallen, aneignen konnte. Tatjana war mit dem eigentümlichen Singsang großgeworden, und so hatten die BEIDEN IHREN KOLLEGINNEN eine Menge voraus.


    DREI Stunden strolchten sie durch MÜNCHEN, durch Kaufhäuser und Supermärkte, SCHALLPLATTENläden und Jeansgeschäfte. Drückten sich die Nasen platt an den Scheiben der zahllosen kleinen Boutiquen und der eleganten Geschäfte in der Innenstadt. Konnten es nicht fassen, daß sie ein Kleid sahen, das mit sage und schreibe 3500 MARK ausgezeichnet war, einen Pelzmantel sogar für 20000 MARK."


    (S. 162; wieder erste Zeilen nur Bruchstücke: "Summen auf den Ladentisch", "wo Milch und Honig floß", "Farben, die UNGEWOHNTE VIELFALT")


    "Sie sahen nur den schönen, glitzernden Schein, die SAUBERKEIT DER STRAßEN, die BUNTEN FASSADEN der Gebäude, nicht aber die FRAU IN DER SCHÄBIGEN WOLLJACKE, die in ihrem Korb nur Fleischknochen und MAGGIwürfel hatte und NACH ALTBACKENEN SEMMELN FRAGTE. Nicht den OBDACHLOSEN, der inmitten von AUTOabgasen auf der Straße schließ und von Polizsten unsanft aufgeweckt und vertrieben wurde. Nicht das unsichtbare HEER DER LANGZEITARBEITSLOSEN, die mit Augen, in denen jede Hoffnunf erloschen war, zwischen den Wohlstandsbürgern stumm flanierten, als wollten sie sich damit wenigstens noch den Anschein geben, dazuzugehören.


    Und natürlich bemerkten sie auch nicht den Pulk junger, SEHR JUNGE LEUTE MIT AUSGEZEHRTEN GESICHTERN und FAHRIGEN BEWEGUNGEN, die wie ein Rudel hungriger Wölfe um sogenannte "feine" Herren herumstrichen, immer bereit, sich anzubieten für eine Prise des TÖDLICHEN STOFFS. Nach knapp drei Stunden Stadtbummel waren die beiden fix und fertig. Sie setzten sich in eines der zahlreichen Straßencafés und bestellten bei einer mürrischen Kellnerin zwei MINERALWASSER.


    "Wasser gibt's hier draußen NET", wurde ihnen beschieden."


    Sicherheitshalber poste ich diesen Hilferuf auch im Unterforum "19.-20. Jahrhundert" in dem Forum "Historische Romane".


    Dickes Dankeschön für jeden Hinweis, etc... :-)