Konzert: David Gilmour in Wiesbaden, 18.07.2016

  • Mein halbes Leben lang habe ich davon geträumt. Oder noch ein kleines bisschen länger.
    Einmal in meinem Leben wollte ich IHN live erleben, meinen persönlichen Musikgott, den Meister, diesen grandiosen Musiker.
    Dann, durch unglaubliches Glück gelang es, Karten für das Konzert in Wiesbaden zu ergattern. Noch dazu recht weit vorne in der Mitte. Denn bei einem Konzert von Gilmour sitzt man. Ich konnte mein Glück kaum fassen.
    Allen Widrigkeiten zum trotz ( und unter High Dose Schmerzmittel ) fuhr ich dann nach Wiesbaden um ihn zu sehen. Erst dachte ich, ich halte das nicht durch, mein geplagter Rücken samt maroder Bandscheibe würden mir einen Strich durch die Rechnung machen. Doch dann lernte ich die Wirkung von Adrenalin und Endorphinen kenne, kaum das Gilmour die Bühne betrat.
    Ich kann nicht beschreiben, welches Gefühl mich in diesem Augenblick durchströmte als David Gilmour die Bühne betrat. Träumte ich doch schon lange von diesem Moment und dann war er da. Einfach so. Er hatte noch keine Silbe gesagt oder gesungen, nicht einen Ton gespielt und ich war einfach nur...glücklich. Ergriffen.
    Als dann die ersten Töne erklangen war es dann wie in einem Rausch, welcher das ganze Konzert durch anhalten sollte.
    David Gilmour war genauso, wie ich mir es vorgestellt hatte. Ein Musiker mit Leib und Seele, der liebt was er tut. Das konnte man während des ganzen Konzertes durch beobachten, sobald der Fokus auf ihn gerichtet und auf die große Leinwand projeziert wurde. Ein Musiker, eins mit seiner Gitarre, bei divesen Soli in sich und seine Musik versunken, stets mit einem feinen Lächeln auf den Lippen.
    Die grandiose Band trug ebenso zu einem grandiosen Konzerterlebnis bei. Man merkte jedem einzelnen an, das sie Spaß dabei hatten.
    Was mir positiv auffiel war, dass David Gilmour nicht im Fokus stand, sondern gut plaziert zwischen seiner Band, von mir aus gesehen etwas rechtsseitig. Auch stellte er sich sofort selbst ein Stück nach hinten, wenn ein anderes Bandmitglied ein Solo spielte oder sang, um ihnen den gebührenden Raum zu geben.
    Gespielt wurden die Songs seines neuen Albums "Rattle that lock" , sowie u.a. Songs vom Album "On an Island", und natürlich Highlights aus der Zeit mit Pink Floyd.
    Als u.a. Comfortably numb, Money, Shine on you crazy diamond, wish you were here, u.e.m. gesungen bzw. zum besten gegeben wurden kannte der Jubel im Publikum keine Grenzen. Bei High Hopes brachen dann auch bei meiner Freundin und mir alle Dämme, und so saßen wir singend, uns in den Armen liegen und weinend vor Glück und lauschten unserem persönlichen Master of music.
    David Gilmour spielte ( plus 15 Min. Pause ) ganze 3 Stunden - doch die Zeit war einfach viel zu schnell vorbei. Ich hätte ihm ewig zuhören können.
    Meine Freundin und ich sind uns in allem einig: Es war das Konzert unseres Lebens, ein unvergessliches, wundervolles Ereigneis. Und wir sind so dankbar, das wir das erleben durften.
    Sollte Gilmour nochmals in Deutschland oder einem der Nachbarländer spielen - wir werden dabei sein, koste es was es wolle. Den egal welchen Preis man zahlt, David Gilmour war mir alles wert.
    Ich kann es schwer in Worte fassen was in mir vorgeht wenn ich zwei Tage zurückdenke. Oder was beim Konzert in mir vorging.
    Ich finde, solch ein Gefühl sollte jeder Mensch einmal im Leben erleben dürfen. Es war einfach was unbeschreiblich Großes.

  • Die Mucke ist nicht mehr so meins, war es auch in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern höchstens für kurze Zeit. Aber es hat großes Vergnügen bereitet, diesen ungeheuer begeisterten und liebenswürdigen Bericht zu lesen. Danke! :anbet

  • Ein ganz toller Bericht.
    Da habe ich sofort an meine Pink Floyd Konzerte in früheren Jahren gedacht. Da hatte so jeder sein Klümpchen im Pfeifchen.... :grin


    Und wieder einmal stelle ich für mich fest: Die Alten sind halt doch die Besten.


    In jedem Falle freue ich mich sehr, dass es dir so gut gefallen hat.


    Das habe ich dazu im WIESBADENER KURIER gefunden; hört sich etwas chaotisch an. :roflSchaust du hier

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • :lache Davon habe ich nichts mitbekommen, wir waren beizeiten drin. :-] Aber jetzt ist klar, warum es später anfing...


    Apropo Pfeifchen: Bei diesem Konzert wurde auch so manch eins konsumiert, und die enthielten nicht nur Tabak...Unüberriechbar sozusagen :lache


    Hier Der Bericht des Wiesbadener Kuriers.


    P.S.
    Ein weiteres kleines Highlight war nach dem Konzert nach ein kleines Spontankonzert zweier Jungs. Mit je einer Gitarre bewaffnet gaben sie einige Hits von Pink Floyd direkt vor dem Bowling Green zum besten. Umringt wurden sie von uns begeisterten Fans, die wir mitsangen und tanzten. Ein perfekter Abschluss eines perfekten Abends.