Roland Zingerle - Wörthersee mortale

  • Buchmeinung zu Roland Zingerle – Wörthersee mortale


    „Wörthersee mortale“ ist ein Kriminalroman von Roland Zingerle, der 2016 bei Haymon als Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Kärnten-Krimi um den Privatdetektiv Heinz Sablatnig.


    Autor:
    Roland Zingerle, geboren 1973, studierte Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Er arbeitete als Journalist und Kulturmanager, ehe er sich als Schriftsteller selbständig machte und die "Kärntner Schreibschule" mitbegründete, eine Erwachsenen-bildungseinrichtung für kreatives Schreiben. Er lebt mit seiner Familie in Klagenfurt am Wörthersee. 2015 erschien der erste Band seiner Krimireihe rund um den Kärntner Privatdetektiv Heinz Sablatnig "Ein Mord am Wörthersee" (HAYMONtb).


    Klappentext:
    Von wegen weiße Weste: Wörthersee-Detektiv Sablatnig ermittelt auf der Fête Blanche.


    Aufsehenerregender Raubüberfall am Wörthersee - aber wo ist die Beute?
    Dreizehn Jahre ist es her, dass Guido Raunjak bei einem Überfall mit Geiselnahme eine Kiste mit seltenem und sündhaft teurem Inhalt erbeutet hat: Kubanische Zigarren - speziell für den Revolutionsführer Fidel Castro persönlich hergestellt! Der Räuber ist im Gefängnis gelandet, doch das Diebesgut wurde niemals gefunden. Nun wird Raunjak entlassen und alle sind sich sicher: Der holt sich seine Beute zurück!


    Privatdetektiv Heinz Sablatnig muss ran - eine spektakuläre Jagd beginnt
    Tom Schilling junior - begüterter Lebemann, Playboy und Sohn des mittlerweile verstorbenen Besitzers der Zigarren - beauftragt die Versicherung Fiducia, die Kiste für ihn zu finden. Im Gegenzug verspricht er, der Versicherung die damals ausbezahlte Versicherungssumme zurückzuzahlen. Klar, dass für diesen brenzligen Fall nur der unverwechselbare Privatdetektiv Heinz Sablatnig in Frage kommt. Um die Zigarrenkiste aufzuspüren, muss er sich Raunjak an die Fersen heften. Doch der unberechenbare Ex-Häftling ist nicht nur Sablatnigs einzige Spur, sondern auch sein größter Rivale in diesem gefährlichen Wettrennen rund um den Wörthersee ...


    Schwarze Wölfe in weißer Weste: Ermittlungen auf der Fête Blanche
    Sablatnigs Nachforschungen zwischen kleinkriminellem Milieu und mondäner Wörthersee-Gesellschaft zeigen: So blütenweiß wie ihre Hemden und Roben ist das Gewissen der High Society keinesfalls! Roland Zingerle schickt den erprobten Privatdetektiv in seinen abenteuerlichen zweiten Fall: Noch rasanter, noch spektakulärer, noch spannender!

    Meine Meinung:
    Wörthersee mortale ist mit Sicherheit kein typischer Regionalkrimi, und das obwohl viel von der Region und den Menschen, die dort leben, herüberkommt. Ein Erzähler führt durch das Buch, dessen Inhalt mich von Anfang an fesselte. Das Prunkstück des Romans ist die Hauptfigur Heinz Sablatnig, ein am Wörthersee aufgewachsener Privatermittler. Praktischerweise arbeitet seine Schwester Sabine als Kommissarin bei der örtlichen Polizei. Gegenspieler des Detektivs ist Guido Raunjak, der vor Jahren eine Kiste äußerst wertvoller Zigarren raubte, die immer noch verschwunden sind. Da Raunjaks Komplizin während dieser Zeit starb, müssen beide bei der Suche bei null beginnen. Heinz ist ein vollkommen normaler Mensch mit einem ganz normalen Leben und den üblichen kleineren Problemen. Er ist kein Überdetektiv und gerade deshalb sehr sympathisch. Er versucht den Fall mit seinen Möglichkeiten zu klären und muss dabei den ein oder anderen Rückschlag hinnehmen. Die Erzählung ist sehr humorvoll und liest sich sehr angenehm. Manchmal kommt sogar ein parodistischer Unterton durch, z. B. als Heinz Sablatnig bei der Verfolgung Raunjaks ohne groß nachzudenken auf die Ladefläche eines Pickups springt und feststellt, dass es sicherlich bessere Möglichkeiten gegeben hätte. Sein impulsives Verhalten bringt ihn mehrfach in die Bredouille, aber er lässt sich nicht entmutigen und ermittelt unbeirrt weiter. Er hat Ideen und verfolgt diese konsequent, auch wenn es so scheint, als ob Raunjak ein größeres Kaliber ist. Ein absolutes Highlight ist die Schlusspointe, aber dafür müssen sie das Buch schon selber lesen.


    Fazit:
    Das Buch liest sich leicht und flüssig, ist voller Ideen, mit Humor durchsetzt und bringt auch noch Lokalkolorit ein. Die einzig tief charakterisierte Figur ist Heinz Sablatnig, während die anderen Figuren nur ancharakterisiert werden, aber selbst Raunjak hat nette Züge. Man spürt die Nähe des Autors zu seiner Region. Mir hat es Spaß gemacht, der durchaus spannenden Geschichte zu folgen. Ich vergebe vier von fünf Sternen (85 / 100 Punkten). Ich kann das Buch allen empfehlen, die eine interessante, nicht immer bierernste Geschichte zu schätzen wissen.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone