Titel: Von den Kriegen. Briefe an Freunde
Autorin: Carolin Emcke
Verlag: Fischer TB
Erschienen: Februar 2006
Seitenzahl: 313
ISBN-10: 3596162483
ISBN-13: 978-3596162482
Preis: 8.95 EUR
Carolin Emcke, geboren 1967, studierte Philosophie, Politik und Geschichte in London, Frankfurt am Main und Harvard. Von 1998 bis 2006 war sie Redakteurin beim "Spiegel" und als Auslandsredakteurin in vielen Krisengebieten unterwegs, seit 2007 ist sie internationale Reporterin für das "ZEITmagazin".
In diesem Jahr erhält Carolin Emcke den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
In diesen Briefen an Freunde beschreibt Carolin Emcke Orte und Menschen, in denen Krieg und Gewalt herrschte und noch herrscht, die aber aus den Schlagzeilen verschwunden sind. Sie ist im Kosovo unterwegs, in Nicaragua, bei den Straßenkindern in Bukarest, im Libanon, in Afghanistan und in Pakistan.
Sie beschreibt das was sie sieht und erlebt mit großer Empathie, dabei aber auch immer sachlich und mit dem Versuch objektiv zu sein, soweit das eben geht. Es geht ihr um die Menschen, die leiden, deren Leid der Welt aber längst gleichgültig geworden ist. Menschen die vergessen wurde – weil sie nicht mehr taugen für Schlagzeilen.
Sie beschreibt aber auch wie man sich als Berichterstatter angesichts des Leids was man beschreibt verändert. Und es scheint nicht einfach zu sein, über all diesem Leid nicht zynisch zu werden.
Es ist ein hochinteressantes Buch, welches man kaum aus der Hand legen mag – welches man aber einfach immer mal beiseite legen muss um einfach mal durchzuatmen. Carolin Emcke schreibt wie der Verlag sagt „.....von den Rändern aus den vergessenen Gegenden der Welt.....“. Dieses Buch ist eine Mischung aus persönlich Erlebtem, teilweise ein Essay – aber immer ein schonungsloss Zeugnis der Realität.
Ein Buch übrigens nicht geeignet für unsere Rotwein saufenden Sozialromantiker, die die Weltrevolution von zuhause aus auf dem Sofa führen – die aber die Welt nicht kennen und die Welt und das was da passiert eh nicht verstehen und verstanden haben.
Und noch eines macht dieses Buch sehr deutlich:
Sollten sich die Armen und Unterdrückten dieser Welt erheben, sollten diese riesige Menschenmenge endlich ihre Menschenrecht einfordern – dann gnade uns Gott.
Ein sehr lesenswertes Buch – 8 Eulenpunkte,.