Lügenmauer - Barbara Bierach

  • Klappentext lt.amazon.de
    Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.


    Zur Autorin:
    Barbara Bierach ist eine bekannte Journalistin und Sachbuchautorin. Nach Jahren als Auslandskorrespondentin in New York und Sydney lebt sie heute im irischen Sligo, wo auch ihr erster Krimi Die Lügenmauer spielt.


    Meine Meinung:
    Barbara Bierach ist hier ein tolles Debüt gelungen und mit Emma Vaughan hat sie eine Ermittlerin geschaffen, die nicht alles mit links erledigt, egal ob beruflich oder auch privat, eine Frau mit Ecken und Kanten, von der Abhängigkeit nach Tabletten ganz zu schweigen.


    Gleich das erste Kapitel, welches im Herbst 1964 angesetzt ist, hat mich als Leserin nicht kalt gelassen. Es werden keine Namen genannt, aber eine SIE wird von einem ER vergewaltigt. Das dieser Missbrauch sich weiter durch die Geschichte ziehen wird, war sofort klar, aber das es dieses Ausmaß annimmt nicht.
    Eindringlich und erschreckend beschreibt die Autorin wie damals mit den ledigen, schwangeren Mädchen umgegangen wurde und wie viele ein Leben lang darunter zu leiden hatten.


    Dann wird ein Sprung in das Jahr 2005 gemacht und Emma wird in das Haus des Pfarrers Fitzpatrick gerufen, da seine Haushälterin diesen erdrosselt aufgefunden hat. Laut ihr, soll er ein Hallodri gewesen sein und hinter jedem Rock her, damals wie heute noch.
    Die immer wieder eingeschobenen Rückblenden in die 60er Jahre fügen dann das Puzzle so langsam Stück für Stück zusammen, so das man beim Lesen schon fast ahnt warum es geschehen ist, aber nicht wer es war.
    Das Ende ist logisch, aber auch traurig, zudem verständlich und menschlich wie Emma damit umgegangen ist.
    Beim Lesen merkt man sehr deutlich, das Barbara Bierach im County Sligo lebt, denn ihre Beschreibungen der Landschaft und die Eigenschaften der Menschen sind herrlich ehrlich wiedergegeben und mir als Irland-Bereisende sehr bekannt.


    Ein solider, gut zu lesender Krimi, mit einem ernsten Thema als Hintergrund und ich hoffe, das Emma noch so einige Fälle zu lösen hat.

  • Produktinformation lt. Amazon:
    Taschenbuch: 288 Seiten
    Verlag: List Taschenbuch (15. Juli 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3548613063
    ISBN-13: 978-3548613062
    Größe und/oder Gewicht: 12 x 2,4 x 18,7 cm


    Meine Meinung:
    Mir hat dieses Buch recht gut gefallen, Titel und Cover passen zum Inhalt (Inhaltsbeschreibung dafür nur bedingt). Es gelang mir gut, zu der sympathischen Protagonistin eine Beziehung zu bekommen und mit ihr mit zu fiebern bis zum unerwarteten aber in gewisser Weise nachvollziehbaren Ende. Die geschichtlichen Einschlüsse fand ich besonders interessant. Erschreckend hingegen, was von kirchlicher Seite mit jungen Mädchen/Frauen ungeahndet passieren konnte. Mir hat gefallen, dass die beiden Handlungsstränge deutlich gekennzeichnet und dadurch leicht unterscheidbar waren. Auch das Geplänkel zwischen Emma und ihrem Kollegen gefiel mir gut. Weitere Bücher aus dieser Reihe zu lesen könnte ich mir gut vorstellen.

  • Rezension Lügenmauer von Babara Bierach
    Die Autorin (Quelle: Buch)
    Barbara Bierach ist eine bekannte Journalistin und Sachbuchautorin. Nach Jahren als Auslandskorrespondentin in New York und Sydney lebt sie heute im irischen Sligo, wo auch ihr erster Krimi Lügenmauer spielt.
    Produktinformation
    • Taschenbuch: 288 Seiten
    • Verlag: List Taschenbuch (15. Juli 2016)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3548613063
    • ISBN-13: 978-3548613062


    Wer hat den Reverend ermordet?
    Oktober 1964. Eine junge Frau wird vom Besuch ihrer Eltern vergewaltigt. Doch sie kann nicht gegen den Mann vorgehen, man würde ihr nicht glauben, eher das Gegenteil….
    Emma und ihr Partner James wurden zu einem Leichenfundort gerufen. Ein sehr bekannter pensionierter Reverend war tot aufgefunden worden und es war eindeutig Mord….
    Die Putzfrau des Reverend vermutete, dass dieser was mit der Nachbarin hatte…
    Des Reverend Ehefrau war außer Haus bei ihrer Schwester gewesen und inzwischen unterwegs nach Hause. Emma wollte ihr die Nachricht vom Tod ihres Mannes persönlich sagen…
    Wie ein roter Faden zieht sich eine Geschichte durch das Buch. Es geht um eine alte, demente Frau, die ihre Pflegerin immer Kaitlin ruft obwohl diese Catherine heißt….. Und dann fallen der Pflegerin die Tagebücher ihrer Patientin in die Hände….
    Wer hat die junge Frau vergewaltigt? War es so ein prominenter Mann, dass ihre Eltern nicht ihr sondern ihm glauben würden? Hatte er so gut Beziehungen? Warum war der Reverend umgebracht worden? Hatte der Mörder gewartet, bis dessen Frau außer Haus war? Warum wollte Emma die Todesnachricht persönlich überbringen? Was hat es mit der Frau auf sich, die die Pflegerin immer Kaitlin nennt? Was enthalten die Tagebücher? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil war angenehm unkompliziert, es tauchten keine Fragen nach dem Sinn und Zweck eines Wortes oder Satzes auf. In die Geschichte bin ich gut hineingekommen. Auch in die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Oft führten die Spuren, denen Emma und ihr Partner nachgingen, ins Nichts. Am Ende konnte ich die Reaktion Emmas zwar durchaus verstehen, aber sie war eindeutig falsch. Sie konnte Emma ihre Stelle kosten, falls irgendjemand je etwas davon erfahren würde. Insgesamt war das Buch spannend und hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe es sehr schnell gelesen.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Inhaltsangabe: Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit.


    Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln.


    Mein Fazit:


    Der Klappentext macht schon Lust auf mehr. Man freut sich auf die Ermittlungstätigkeiten Von Emma Vaughan. Ihren Kampf gegen die Männerwelt Irlands und die der Kirche. Der Anfang des Krimis spielt im Jahr 1964. Hier wird der Grundstein für die Tat gelegt. Die Vergewaltigung an einer jungen Frau. Vierzig Jahre später wird Charles Fitzpatrick ermordet, er war ein hochrangiges Mitglied in der protestantischen Kirche und wie man sehr schnell erfährt nicht sonderlich beliebt.


    Der Fall wird Emma und ihrem Team, allen voran James, zugeteilt. Die Ermittlungen sind nicht einfach: Keiner hat was gesehen, niemand will reden. Aber jeder gibt gleich der IRA die Schuld. Damit wollen sich Emma und James nicht abfinden. Sie ermitteln in Belfast und letztendlich in Manchester. Der Krimi ist unterteilt in mehreren Sequenzen, die in den Jahren 64/65 sowie 2004/2005 spielen.


    Es ist ein Debüt. Leider hat dieses Debüt noch kleinere Schwächen. Ich wusste sehr schnell, wer hinter dem Mord an Charles steckt. Einige Passagen sind langatmig und haben nur wenig mit dem Fall zu tun. Es wirkt alles etwas zu einfach, obwohl die Geschichte gut ist. Ich freue mich trotzdem auf einen zweiten Fall mit Emma Vaughan und würde das Buch als solide und gut bezeichnen.

  • Buchmeinung zu Barbara Bierach - Lügenmauer


    „Lügenmauer“ ist ein Kriminalroman von Barbara Bierach, der 2016 bei List als Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der erste Band der Reihe um die Kommissarin Emma Vaughan.


    Zum Autor:
    Barbara Bierach ist eine bekannte Journalistin und Sachbuchautorin. Nach Jahren als Auslandskorrespondentin in New York und Sydney lebt sie heute im irischen Sligo, wo auch ihr erster Krimi Die Lügenmauer spielt.


    Klappentext:
    Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

    Meine Meinung:
    Emma Vaughan ist die Minderheitenvertreterin schlechthin im katholischen Irland. Sie ist protestantisch, geschieden, alleinerziehend und arbeitet unter lauter Kollegen bei der Kriminalpolizei in Sligo. Dazu ist sie eine Zugezogene, die zwar in Irland geboren wurde, aber lange Zeit in New York gelebt hat. Erst im Zeichen des wirtschaftlichen Aufschwung Irlands ist sie zurück gekehrt und gilt immer noch als Fremde.
    Die Handlung wird auf drei Zeitebenen geschildert. In der Jetztzeit 2005 ist ein protestantischer Würdenträger in seinem Haus getötet worden und Emma Vaughan ermittelt mit ihren Kollegen in diesem Fall. Die zweite Zeitebene spielt 2004 in einem Pflegeheim in Manchester mit einer an Demenz leidenden Frau und ihrer Pflegerin. Der dritte Erzählstrang spielt Mitte der sechziger Jahre in der Nähe von Sligo. Dort wird ein junges Mädchen von einer Respektsperson vergewaltigt und geschwängert. In einer kirchlichen Einrichtung für gefallene Mädchen wird ihre Tochter geboren, die ihr aber nach kurzer Zeit weggenommen wird. Auf dieser Zeitebene wird ein ganz düsteres Bild Irlands gezeichnet. Kirchliche Würdenträger vergehen sich an jungen Frauen und niemand tut etwas dagegen. Ganz im Gegenteil gibt es sogar eine Organisationsstruktur, um ungewollte Folgen unauffällig zu entsorgen.
    Die drei Erzählstränge werden abwechselnd weiterentwickelt und obwohl in den zeitlich früheren Episoden keine Namen genannt werden, weiß der Leser mehr als die ermittelnden Beamten. Der Ermordete selbst ist auch hinter jedem Rock her gewesen, selbst noch als Ruheständler.
    Emma Vaughan ist eine komplexe und faszinierende Figur, der man gerne bei ihren Ermittlungen und ihren privaten Problemen folgt. Leider ist vieles in ihrem Umfeld doch arg negativ gezeichnet, einzig ihr direkter Partner James wird freundlicher dargestellt. Die Sprache ist in der Regel rau, aber leicht verständlich. Sie passt gut zu den von der rauen Landschaft geprägten Bewohnern Irlands. Die Beschreibung der Landschaften ist eine Stärke der Autorin. Man hat das Gefühl, dass die Bilder lebendig werden und man direkt vor Ort ist. Auch die Sprache wird freundlicher, wenn es um Emmas Sohn und ihren Kollegen James geht. Der Leser hat das Gefühl, dass sich da etwas entwickelt. Humorvolle Stellen unterstützen diesen Eindruck.
    Trotz ausbleibender Ermittlungserfolge arbeiten Emma und James hart an dem Fall. Auch über Emma und ihre Lebensgeschichte erfährt der Leser im weiteren Verlauf immer wieder Neues. Auch wenn es nur in kleinen Schritten voran ging, so war die Spannung doch jederzeit gegeben. Diese lebt von der Geschichte und nicht von actionreichen Verfolgungsszenen.

    Fazit:
    Mir hat dieser ruhige Roman gut gefallen. Er lebt von der bildreichen und liebevollen Beschreibung der rauen Insel und ihrer Bewohner und natürlich von der Hauptfigur Emma Vaughan. Man leidet mit ihr und verfolgt ihre hartnäckigen Ermittlungen. Auch das Ende hat mir zugesagt. Abstriche gibt es für die doch sehr einseitig negative Beschreibung vieler Personen im direkten Umfeld. Meine Wertung lautet vier von fünf Sternen (80 / 100). Wer ruhige Krimis mit einem fesselnden Hintergrund mag, ist hier richtig.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Für mich war das Buch eine unerwartete Entdeckung. Irland hatte ich als Schauplatz von Krimis (historische ausgenommen) bisher nicht auf dem Schirm. Das ist nun anders geworden. Und ich muss sagen, die Ermittlerin Emma Vaughan finde ich sehr gelungen. Mit Ecken, Kanten, Problemen und Besonderheiten, die aber nicht zur sehr abdriften, so dass der depressive Touch beispielsweise vieler skandinavischer Ermittler vermieden wird. Auch die Beschreibung von Szenerie und Atmosphäre Irlands hat mich überzeugt, zumindest so weit ich das beurteilen kann, ich war noch nie dort. Insgesamt ein schöner Krimi, der solide Spannung aufbaut und hält dafür sinnlose Actionpassagen zu benötigen. Hat mir gut gefallen.

  • Buchinfo
    Lügenmauer - Barbara Bierach
    Taschenbuch - 285 Seiten - ISBN-13: 978-3548613062
    Verlag: List Taschenbuch - Veröffentlichung: 15. Juli 2016
    EUR 9,99
    Kurzbeschreibung
    Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicops meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
    Bewertung
    „Lügenmauer“ ist der Debütkrimi von Barbara Bierach.
    Der Autorin gelingt es den Leser sofort auf den ersten Seiten in ihren Bann zu ziehen. Sie schreibt fesselnd und detailliert. Vor allem die Details zu Irland haben mich begeistert. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen, als wäre ich selbst vor Ort. Genauso toll und bildlich sind die einzelnen Charaktere beschrieben. Jeder von ihnen ist anders, aber alle sehr sympathisch.
    Gespielt wird die Geschichte in drei Zeitebenen was die Spannung steigert und keine Langeweile aufkommen lässt. Das Ende, an dem sich alles zusammenfügt, hat es nochmal so richtig in sich.
    Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung.
    Fazit: Fesselnd bis zur letzten Seite! Ein absolut gelungenes Krimi-Debüt. Ich gebe eine 100%ige Leseempfehlung.