Hier kann zu den Seiten 067 - 135 (Kapitel 07 - 14) geschrieben werden.
'Jeder stirbt für sich allein' - Seiten 067 - 135
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An manchen Stellen ist das Buch fast unerträglich, finde ich. Diese Gemeinheiten, die so gar nichts Besonderes mehr sind.
Juden sind sowieso Freiwild. Jeder erbärmliche Hanswurst kann an ihnen sein Mütchen kühlen. -
Macht ausüben hat halt doch seine Faszination. Während Anna Quangel zufrieden damit ist, feinen Damen Anordnungen zu geben, gehen andere viel weiter.
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Diesen Satz habe ich gerade rausgelöscht, bezieht sich auf ein Ereignis im nächsten Kapitel und verwirrt hier nur.
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So ganz klar ist mir das alles nicht. Anna hat mitgekriegt, dass Barkhausen Frau Rosenthal berauben wollte. Hat Anna Frau Rosenthal aus deren Wohnung zu sich geholt und den Kammergerichtsrat eingeschaltet? Und das alles rechtzeitig, bevor die Einbrecher kamen? Hat sie auch die Persickes informiert?
Die Szene in Frau Rosenthals Wohnung könnte beinahe komisch sein, wenn es nicht so furchtbar wäre.
Ich finde es bemerkenswert, ja fast schon unrealistisch, wie weit Baldur mit seinen 16 Jahren vorausdenkt. Er steckt den beiden Einbrechern Geld zu, um deren Frauen ruhig zu stellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 16-jähriger schon so viel Menschenkenntnis und Lebenserfahrung hat.
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Zitat
Original von made
So ganz klar ist mir das alles nicht. Anna hat mitgekriegt, dass Barkhausen Frau Rosenthal berauben wollte. Hat Anna Frau Rosenthal aus deren Wohnung zu sich geholt und den Kammergerichtsrat eingeschaltet? Und das alles rechtzeitig, bevor die Einbrecher kamen? Hat sie auch die Persickes informiert?Die Szene in Frau Rosenthals Wohnung könnte beinahe komisch sein, wenn es nicht so furchtbar wäre.
Ich finde es bemerkenswert, ja fast schon unrealistisch, wie weit Baldur mit seinen 16 Jahren vorausdenkt. Er steckt den beiden Einbrechern Geld zu, um deren Frauen ruhig zu stellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 16-jähriger schon so viel Menschenkenntnis und Lebenserfahrung hat.
Vor allen Dingen, woher hatte ein 16jähriger Schüler 100 Mark ?
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Anscheinend hat Baldur das Familienregiment übernommen und somit auch den Zugriff auf das Haushaltsgeld.
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Wie Frau Rosenthal zu Anna gekommen ist, wird glaube ich nicht beschrieben. Mir kam es mehr wie Zufall vor.
Oder die "Schwiegertochter" hat sie aufgesammelt? -
Gegen Ende des 3. Kapitels (bei mir S. 33):
"'Ich kann auch anders sein ...' Wieder weiß sie nicht, was sie mit dem Anderssein meint, aber dieses Lauschen eben war vielleicht schon ein Anfang davon ... Ich will auch mal tun können, was ich will, auch wenn es ihm nicht passt."
Für mich ist das ein Indiz dafür, dass Anna etwas unternommen hat. -
ebenfalls gelöscht
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made, ich habe mich vertan. Dieser Satz taucht im nächsten Kapitel wieder auf. Hier hat er zum Glück nix verraten, sondern nur für Verwirrung gesorgt.
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Immer wieder ist von Gerechtigkeit die Rede. Für Eva Kluge ist es ungerecht, wie die Juden behandelt werden. Otto Quangel findet es ungerecht, wenn Parteimitglieder bevorzugt behandelt werden. Der Kammergerichtsrat ist gerecht um der Gerechtigkeit und nicht der Menschen willen, so jedenfalls empfindet es Frau Rosenthal.
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Zitat
Original von made
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Die Szene in Frau Rosenthals Wohnung könnte beinahe komisch sein, wenn es nicht so furchtbar wäre. ...
Ich habe beim Lesen durchaus ein paar Mal geschmunzelt. Ich denke, dass Fallada humoristische Stellen ganz bewusst eingestreut hat. Die Übereifrigen kriegen ja ganz schön ihr Fett weg.ZitatOriginal von made
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Ich finde es bemerkenswert, ja fast schon unrealistisch, wie weit Baldur mit seinen 16 Jahren vorausdenkt. Er steckt den beiden Einbrechern Geld zu, um deren Frauen ruhig zu stellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 16-jähriger schon so viel Menschenkenntnis und Lebenserfahrung hat.
Baldur scheint mir brandtgefährlich. Ich denke, dass heutige 16-Jährige mit denen damals nicht zu vergleichen sind. Außerdem scheint die Familie ja reich zu sein. Quangel erwähnt das ganz am Anfang, dass die immer Geld haben. Baldur wird genug Leute verpfiffen haben, um über Geld zu verfügen. -
Mit 16 Jahren war ein Junge damals vermutlich erwachsener als heute einer von 20 Jahren.
Sie haben die Schule viel früher verlassen, haben dann schon gearbeitet und die Eltern haben die Kinder lange nicht so umsorgt und gehütet wie heute.
Zudem wurden sie in der HJ schon ordentlich gedrillt. Wenn ein Junge dann die entsprechenden Neigungen hatte, war er mit 16 schon so, wie die Nazis sich einen ordentlichen deutschen Jungen vorgestellt haben. -
Ich denke auch, dass ein Sechzehnjähriger in der Zeit eher das war, was wir heute junger Erwachsener nennen, also etwa 20+. Etwa mit 14 kamen die meisten in die Lehre, waren also mit 16 schon 2 Jahre im Berufsleben. Und was HJ mit jungen Menschen macht, mag ich mir gar nicht so recht vorstellen. Meine Oma hat oft mit mir über das Thema geredet - es gab den Jugendlichen wohl zum ersten Mal das Gefühl, Bedeutung zu haben. Und auch die Freizeitaktionen (Zeltlager, Sport z.B.) wurden geschickt eingesetzt, sowas gab es vorher ja auch kaum oder die Jugendlichen konnten nicht dran teilnehmen, weil sie zuhause gebraucht wurden.
Wie häufig es um Gerechtigkeit geht, ist mir auch aufgefallen, made.
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Ich höre ja das Hörbuch und habe dann immer ein wenig Schwierigkeiten im Richtigen Abschnitt etwas zu schreiben. Also ich hoffe es gehört hierher:
Mich hat die Szene sehr erschreckt, als Trude bei dieser Tanzveranstaltung mit den anderen Mitgliedern ihrer Zelle ist und dann doch wirklich zwei von ihnen der Meinung sind, sie müsste nun sterben, weil sie bei ihrem Schwiegervater geplaudert hat. Zum Glück kommt ja dann das Argument: "Es sind schon viel zu viele Leute gestorben". Das fand ich schon richtig heftig, dass die zwei gleich ihren Tod gefordert haben. Also die sind ja dann mit ihrer Forderung um keinen Deut besser als die Nazis, gegen die sie sich ja eigentlich wehren wollen.
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Es hört sich hart an: Aber eine undichte Stelle kann viele Menschenleben kosten. Also besser eine Tote als viele. Das hat nichts mit missliebigen Menschen zu tun, sondern ist purer Selbstschutz.
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Ehrlich gesagt hatte ich bei der Szene im Lokal eher den Eindruck, da ging es einigen eher um Selbstdarstellung.
Ob es tatsächlich Geheimnisse gegeben hat, die da einer hätte verraten können, ist mir nicht ganz klar geworden. -
Die "Zelle" fand ich etwas merkwürdig. Sie bestand scheinbar nur aus 4 Personen.
Trudl hat also noch einen Verehrer, der für sie eintritt, sich sogar von Quangl schlagen lässt. -
Mich irritiert, dass sowohl die Quangels wie auch Trudel nach der Todesnachricht so schnell wieder in ihrem Leben weitermachen. Ich hätte eher erwartet, dass für sie zuerst einmal die Welt still steht.
Oder lässt Fallada die Trauer bewusst weg?