Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. Juli 2016)
Originaltitel: The Things I'd Miss
Klappentext:
Lucy hat ein gutes Leben mit ihrem liebevollen Mann Simon und ihren zwei kleinen Söhnen. Aber ist es wirklich das, was sie sich tief im Herzen wünscht? Vielleicht hätte sie sich doch für Hugh entscheiden, hätte doch Malerin werden sollen … Nach einem schrecklichen Streit mit Simon hat Lucy einen Autounfall. Und während ihr Körper mit dem Tod ringt, bekommt sie die Gelegenheit, die wichtigsten Stationen ihres Lebens noch einmal zu besuchen. Ist es die Chance, alles richtig zu machen? Oder hat sie das bereits getan?
Der Autor:
Andrew Clover, 1976 geboren, ist Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller. Er ist verheiratet und hat drei Töchter - Monate seines Lebens hat er damit zugebracht, mit Barbies zu spielen. Seine Sunday Times Kolumne "Dad Rules" war ein Riesenerfolg. Nach seinem Romandebüt "Die Liebe ist eine heimtückische Herausforderung" folgt sein zweiter Roman "Das goße Glück tanzt auf den kleinen Wellen".
Meine Meinung:
"Nicht unsere Träume machen uns glücklich, sondern die Menschen, mit denen wir sie teilen."
Lucy ist eine reiche Frau, im Sinne von: sie ist mit Simon (ein absoluter Fan des "A-Teams") verheiratet, hat zwei Söhne, Hal und Tom, die sie wahnsinnig liebt, den Hund Kipper und wohnt in einem schönen Haus. Doch sie ist unglücklich und genervt von ihrem Leben. Sie hatte Träume, und die haben sich nicht erfüllt.
Als sie kein Reis für das Essen zu Hause hat, fährt sie mit Kipper zur Tankstelle und erleidet einen schlimmen Unfall, als sie einem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen muss. Aber Lucy erwacht nicht schwerverletzt im Krankenhaus, oder ist sogar tot. Sie sieht sich selbst im Auto und verlässt ihren Körper, um zu den wichtigsten Stationen ihres bisherigen Lebens zurückzukehren.
Kann sie die Vergangenheit ändern? Will sie das sogar? Schließlich war sie unsterblich in ihren Kommilitonen Hugh Ashby verliebt. Und genau um ihn dreht sich hauptsächlich ihr Trip in die früheren Zeiten.
Zwischen Partys, Ecstasy und ihrem Studium in Oxford verliebt sie sich erneut. Wie wird Lucy sich entscheiden? Und lässt sich die Vergangenheit überhaupt überlisten?
"Das große Glück tanzt auf den kleinen Wellen" beschreibt die Geschichte einer Frau, die sich fragt, ob nicht alles anders gekommen wäre, hätte sie ihrer Jugendliebe damals gesagt, was sie für ihn empfand, denn Hugh Ashby war der Star in Oxford. Ein Mann, der wusste, welche Anziehung er auf das weibliche Geschlecht ausübte, ohne dabei überheblich zu sein. Jemand, mit dem die Studenten unbedingt befreundet sein wollten, um sich in seinem Umfeld zu sonnen. Ein Kerl, der den weiblichen Verstand auf angenehme Weise zum Schmelzen brachte. Bei ihm würde ich auch schwach werden.
Durch die Beschreibungen seines Aussehens und seiner Art musste ich unwillkürlich an Benedict Cumberbatch denken.
Und auch Simon, Lucys späterer Ehemann, hatte damals schon eine tragende Rolle.
Die Reise begibt sich aber auch weiter zurück, sodass auch ein Stück der Kinderzeit von Lucy und das Verhältnis zu ihrer Mutter näher beleuchtet wird. Denn dies ist auch ein wichtiger Aspekt der Geschichte. Anfangs fand ich die Stationen ein wenig wirr gewählt, aber dann bekam der Ausflug Konturen und ich konnte problemlos folgen. Denn Lucy musste sich zuerst einmal bewusst werden, wie sie die Abstecher planen konnte.
Mit ihr kann man sich gut identifizieren, denn sie hat, so wie jeder Mensch, ihre Sehnsüchte und Träume. Welche sich davon verwirklichen lassen, zeigt das Leben, aber auch, ob wir es selbst schaffen, wenigstens ein paar davon Realität werden zu lassen.
Und vielleicht haben schon viele das große Glück gefunden, ohne es zu ahnen. Ein Satz in dem Buch hat große Tragweite: "Schau hin!" Vielleicht sollte man seine Umgebung viel stärker wahrnehmen als es sonst der Fall ist, denn so entgehen einem keine wichtigen Dinge mehr.
Der Schreibstil ist locker und einnehmend. Man kann viele Botschaften aus der Geschichte mitnehmen und selbst anfangen, über das eigene Leben zu sinnieren. Mal sehen, was dabei herauskommt.
8 Punkte.