Details:
Seitenzahl: 450 Seiten
Verlag: Talawah Verlag
Erschienen: 1. Juni 2016
Inhalt:
Alisha ahnt während der Party zu ihrem 18. Geburtstag nicht, dass die Worte des mysteriösen Unbekannten mehr Wahrheit beinhalten als sie glauben will.
Als Alisha am nächsten Tag mithilfe ihres geheimnissvollen Exfreundes David nur knapp einem Überfall entkommt, spürt sie, dass nichts mehr so sein wird, wie es war. Welche Rolle spielt David, der sie verletzt in das Haus ihres Großvaters bringt, und was versucht er vor ihr zu verbergen?
Noch weiß Alisha nicht, welch übermächtiger Feind ihr nach dem Leben trachtet, welch düstere Geheimnisse in den Schatten der Vergangenheit verborgen liegen.
Autorin:
Sylvia Rietschel, die unter dem Pseudonym Sylvia Steele schreibt, wurde 1991 in Dresden geboren. Heute lebt sie mit ihrem Freund und zwei vierbeinigen Kindern in der Nähe von Regensburg, wo sie ihr Lehramtsstudium absolviert. Schon früh begann ihre Leidenschaft für Bücher und so gründete sie im November 2014 ihren eigenen, erfolgreichen Bücherblog, bei dem ihr vor allem der Kontakt mit Autoren wichtig ist. Mit „Gestohlene Vergangenheit“, dem Auftakt zu ihrer Dark-Romantasy-Reihe „Die Immergrün Saga“, schuf Sylvia nun selbst ihren Debütroman, der im Juni 2016 im Talawah Verlag erscheinen wird.
Meine Meinung:
Ein sehr vielversprechender und wirklich gelungener Auftakt zu einer fantasievollen Reihe, die sich in keine Schublade pressen lässt.
Sprache:
Der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen, denn er war einerseits sehr flüssig zu lesen und hat andererseits Tiefe gehabt und mich emotional berührt. Die großen Gefühle wurden super transportiert und es war einfach mitreißend geschrieben. Wäre das Buch nicht so dick, hätte man es ohne Probleme in einem Rutsch durchlesen können. Die fesselnde Art zu Schreiben hat mich auf jeden Fall überzeugt.
Figuren:
Alisha, die Protagonistin, muss mit vielen neuen Wendungen in ihrem Leben klar kommen. Das schafft sie erstaunlich gut – etwas zu gut für meinen Geschmack. Im Prinzip ist das das einzige, das mich an dem Buch nicht völlig überzeugt hat. Denn irgendwie akzeptiert Alisha ihr neues Schicksal sofort und geht etwas zu perfekt damit um. Hier hätte ich mir ein wenig mehr von dem inneren Kampf gewünscht, den man in einer solchen Situation unweigerlich austrägt. Aber da das mein einziger Kritikpunkt ist, kann ich damit auch leben. 😉
David gefällt mir sehr gut, da er zwar zum Großteil der perfekte Mann ist (in den man sich auch als Leser ein klein wenig verliebt), aber eben nicht vollkommen. Er hat Geheimnisse, die der Leser erst im Laufe des Buches erfahren wird und die ihn zu erdrücken scheinen. Er kämpft mit seinen inneren Dämonen und gerade das macht ihn so sympathisch in meinen Augen. Er hat eben auch Fehler.
Von den unterhaltsamen Charakteren wie Finn und Constantin hätte ich gern noch mehr gehabt, denn sie sorgen definitiv für die lustigen Momente.
Handlung:
Sehr gut hat mir an dem Buch gefallen, dass es mich einige Male wirklich überraschen konnte. Zwar sind manche Zusammenhänge recht schnell ersichtlich, aber da gibt es dann auch immer wieder diese großen Überraschungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Das stellt zumindest in meinen Augen die genau richtige Mischung dar.
In der Geschichte werden die verschiedensten Elemente gemischt. Wir haben es hier mit übersinnlichen Wesen zu tun, die zwar sehr oft in Büchern eine Rolle spielen, doch hier gibt es noch einmal einen ganz anderen Ansatz. Die Ideen der Handlung, die zwar alle an sich nicht völlig neu sind, finde ich in dieser neuen und überraschenden Zusammenstellung wirklich gelungen.
Deshalb ist es auch nicht wirklich möglich, das Buch einem einzigen Genre zuzuordnen. Ich liebe es, dass es in keine einzelne Schublade passt, sondern im Prinzip alles möglich scheint. Ist es Dystopie, Fantasy, Romance, Paranormal Romance, Urban Fantasy…?! Die Frage stellt man sich wirklich ungefähr über dein Drittel des Buches.
Das war in meinen Augen übrigens die genau richtige Zeitspanne, um die vielen (und es waren wirklich richtig viele) offen Fragen zu beantworten, die die Handlung ergeben hat. Die meisten werden nach ungefähr 1/3 beantwortet – das ist genug Zeit, um ordentlich Spannung aufzubauen, aber gleichzeitig auch nicht so lang, dass es genervt hätte.
Übrigens ist das Ende wirklich fies. Man möchte am liebsten sofort weiterlesen, aber leider muss man sich wohl erst einmal noch in Geduld üben. 😉
Fazit:
Der erste Band der „Immergrün-Saga“ hat mir definitiv sehr gut gefallen. Die Mischung bekannter Elemente zu etwas Neuem hat mich begeistert, ebenso wie die Tatsache, dass man es nicht so eindeutig einem Genre zuordnen kann. Bis auf die Tatsache, dass die Protagonistin ihr Schicksal zu schnell akzeptiert, habe ich nichts auszusetzen und vergebe deshalb 9 Punkte.