Die Mission - Ann Leckie

  • Kurzbeschreibung von Amazon:


    Über Tausende von Sternsystemen erstreckt sich das mächtige Imperium der Radchaai – doch es ist in sich gespalten und steht kurz vor einem Bürgerkrieg. Breq, die Maschinenintelligenz des interstellaren Kriegsschiffs Gerechtigkeit der Torren, ist die Einzige, die den Zerfall noch aufhalten kann. Das Schiff wurde vor Jahrhunderten vollständig zerstört, und nur Breq, die Maschinenintelligenz im Körper einer Frau, hat überlebt. Nun wird sie von Anaander Mianaai, der totalitären Herrscherin der Radch, formell adoptiert, zur Flottenkapitänin ernannt und ins Athoek-System beordert. Dort haben die Gegner der Herrscherin zwei Tore für den interstellaren Schiffsverkehr zerstört und das System von seiner Versorgung abgeschnitten. Über Jahrtausende hinweg haben die Radch riesige Bereiche der Galaxis annektiert und sich viele Feinde gemacht. Vor allem aber wird das Reich der Radch aus seinem Inneren bedroht, denn seine Herrscherin Anaander Mianaai ist in Tausende von geklonten Körpern gespalten. Jetzt ist ein heimtückischer Kampf zwischen zwei Fraktionen ihrer multiplen Existenz ausgebrochen, der das ganze Imperium bedroht – und es gibt nur eine Person, die Anaander Mianaai mehr fürchtet als sich selbst: Breq …



    Meine Meinung:


    Wieder mal hervorragende Unterhaltung auf hohem Niveau. In diesem Teil begegnen wir auch einer Repräsentantin der Presger, die von dieser höchst fremdartigen Spezies eigens in einem menschlichen Körper gezüchtet wurde um mit anderen Spezies kommunizieren können.


    Breq ist, wie gehabt eben Breq - eine AI mit Gewissen, die der skrupellosen Herrscherin der Radch immer wieder tüchtig dazwischenfunkt, wenn diese mal wieder über Leichen gehen will - egal welche Version.


    Besonders gut hat mir gefallen, dass die meisten Sci-Fi Aspekte eben nicht erklärt werden als sei die Leserin auf den Kopf gefallen, sondern man sich vieles eben selbst erschließen darf.
    Als Einstieg für Leute die noch nie Fantasy gelesen haben, ist die Serie dadurch unter Umständen ungeeignet, aber wer gern nachdenkt und Schlüsse zieht, wird Spaß daran haben.


    In diesem Teil kommen weniger Leute ums Leben als im ersten Teil; eine willkommene Abwechslung; spannend genug geht es dennoch zu.

  • Ich habe mir zuletzt auch dieses Buch aus dem Regal gefischt, nachdem ich zu Anfang des Jahres bereits den ersten Teil gelesen habe.


    Inhalt:

    Breq ist der letzte lebende Teil des Kriegsschiffs "Gerechtigkeit der Torren", bzw. deren künstlicher Intelligenz. Als Flottenkapitänin begleiten wir sie auf ihren Weg ins Athoek-System, wo sie die Schwester ihrer verstorbenen Kapitänin Awn aufsucht, um ihr zu erklären, was geschehen ist. Zudem hat Breq von der Herrscherin der Radch, Anaander Mianaai, den Auftrag bekommen auf Athoek für Ordnung zu sorgen.


    Meinung:

    Mir persönlich hat dieser zweite Teil der Reihe sehr gut gefallen. Im ersten Teil hatte ich noch ziemliche Schwierigkeiten damit, dass die Kapitel in unterschiedlichen Zeiten gespielt haben und so die Ausgangssituation in beiden Zeiten auch eine komplett andere war. Zudem musste man sich erst einmal an den ungewöhnlichen Schreibstil gewöhnen. Denn in der Radch gibt es nur das Femininum. So werden alle Personen, egal ob männlich oder weiblich, mit den weiblichen Begriffen angesprochen, also z.B. als "Bürgerin" oder "Soldatin". Das macht es zunächst schwer, die einzelnen Protagonisten geschlechtlich einzuordnen, da auch weitere Beschreibungen häufig keine eindeutige Zuordnung zulassen. Mit der Zeit gewöhnt man sich jedoch daran und hat auch Vermutungen, welche Person welches Geschlecht hat.

    Auf der anderen Seite merkt man, dass es erstaunlich wenig Unterschied macht, ob man es gerade mit einem Mann oder einer Frau zu tun hat. Man kann die Personen anhand ihres Verhaltens einschätzen und beurteilen, ohne irgendwelche Vorurteile wegen ihres Geschlechtes zu haben.


    Die Geschichte gibt in diesem Teil vielleicht nicht so viel her und vielleicht hat dieser zweite Teil vor dem Hintergrund des dritten Teils (den ich jedoch noch nicht gelesen habe) nicht so viel Bedeutung, doch gerade diese ruhigere Erzählart, die Beschreibung der Station und des Lebens auf dem Planeten haben mir sehr gut gefallen. Für mich muss es nicht immer eine große Story sein. Manchmal ist es auch gerade richtig, einfach das Leben der Protagonisten zu beschreiben und es ist auch nicht so, dass in diesem Teil gar nichts passieren würde. Er braucht vielleicht zu Anfang etwas Zeit, um in Schwung zu kommen. Doch dann passiert eigentlich immer irgendetwas, sodass man auch gerne weiter liest.


    Etwas schwer tue ich mich immer noch mit den Namen der Personen, insbesondere der Radchaai, die für unser Empfinden doch sehr viele 'a's enthalten und so etwas arg sperrig sind. Ich habe bei der Diskussion mit meinem Freund auch gemerkt, dass man sich schnell auf eine Aussprache festlegt und diese doch weit auseinander gehen können.


    Schade fand ich, dass Seivarden in diesem Teil etwas kurz kam. Von ihm (?) hätte ich gerne noch mehr gelesen, da er mir aus dem ersten Teil auch noch so in Erinnerung geblieben ist. Auch das Schiff, die "Gnade der Kalr" hat es mir in diesem Teil besonders angetan.


    Insgesamt hat mich diese Space Opera sehr gut unterhalten und ich freue mich schon darauf, auch den dritten Teil dieser Reihe zu lesen. Von mir gibt es 9 Eulenpunkte.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Ancillary Sword, zweiter Teil der Imperial Radch Trilogy, hat mich sehr überrascht, da es so anders ist als Teil 1. Trotzdem, oder deswegen, haben mir beide Teile gut gefallen, und ich bin gespannt auf Teil 3.


    Ancillary Sword ist ein deutlich einfacher zu lesendes, strukturierteres Buch als Ancillary Justice. Zumindest, wenn beide Bücher in einem Rutsch gelesen werden, ist die Sprache sehr bekannt, die rein feminine Form stellte für mich keinen sprachlichen Stolperstein (da ungewohnt) mehr da, die verschiedenen Zeitebenen entfallen, und die Welt ist viel weniger fremd, als noch bei Band 1.


    Breq hat einen neuen wichtigen Nebencharakter, was in Band 1 Seivarden war, ist in Band 2 Tisarwat. Auch ein beeindruckender Charakter, mit Entwicklung, Stärken und Schwächen, aber ich fand es etwas schade, dass Seivarden, da ja in zentraler Position eigentlich noch dabei, vergleichsweise wenig Beachtung bekam.


    Spannung ist in dieser Space Opera vorhanden, aber nicht übermäßig viel. Die Welt wird aufgebaut, wir verstehen Athoeki nach und nach, die verschiedenen Fraktionen, die Umgebung. Es gibt immer genug neues, um interessant zu bleiben, ohne Infodumping. Im letzten Drittel zieht das Tempo dann an, es ist actionreicher, und ich bleibe zufrieden zurück, froh über das gelesene Buch und in Vorfreude auf Band 3.


    Ancillary Sword ist ein richtig guter zweiter Teil für eine Trilogie. Wem Band 1 gefallen hat, sollte sofort zugreifen, es ist eine tolle Fortführung in der Welt, und doch ein ganz anderes Leseerlebnis.

    Auf der anderen Seite merkt man, dass es erstaunlich wenig Unterschied macht, ob man es gerade mit einem Mann oder einer Frau zu tun hat. Man kann die Personen anhand ihres Verhaltens einschätzen und beurteilen, ohne irgendwelche Vorurteile wegen ihres Geschlechtes zu haben.


    ...

    Schade fand ich, dass Seivarden in diesem Teil etwas kurz kam. Von ihm (?) hätte ich gerne noch mehr gelesen, da er mir aus dem ersten Teil auch noch so in Erinnerung geblieben ist. Auch das Schiff, die "Gnade der Kalr" hat es mir in diesem Teil besonders angetan.


    Das finde ich bei dieser Reihe auch so toll, ich hatte es bei Band 1 schon geschrieben. Mir als Mann fällt plötzlich auf, dass ich durch die rein feminine Verwendung (was im englischen ja noch weniger als in der Übersetzung ist) mir meist Frauen vorstelle, dann irgendwann merke, es ist gar keine Geschlechtsaussage, und dann fangen die Schwierigkeiten an. Und dann kommt raus - das Geschlecht ist vollkommen egal.


    Seivarden fand ich leider auch etwas zu knapp in diesem Teil.