Falkenmädchen - Asuka Lionera

  • Details:
    Seitenzahl: 400 Seiten
    Verlag: Drachenmond Verlag
    Erschienen: 7. Juli 2016


    Inhalt:
    Mondscheinmädchen nennen sie mich, doch eigentlich ist das nicht richtig. Denn ich bin das Falkenmädchen. Miranda ist nicht wie die anderen. Doch selbst ihre Andersartigkeit ist anders, denn sie ist die einzige Tagwandlerin. Sobald die Sonne aufgeht, verwandelt sich die junge Frau in einen schwarzen Falken. Nur ihre Familie kennt ihr Geheimnis, doch als ihr Vater, der ihren Fluch teilt, getötet wird, wenden sich alle von ihr ab. Auf sich allein gestellt, wird sie als Falke gefangen genommen und soll fortan zur Beizjagd des jungen Prinzen dienen…


    Autorin:
    Asuka Lionera ist das Pseudonym einer deutschen Schriftstellerin. Sie wurde 1987 in einer thüringischen Kleinstadt geboren und verbrachte ihre Kindheit in einem kleinen Dorf. Als Jugendliche begann sie, Fan-Fictions zu ihren Lieblingsserien zu schreiben und entwickelte kleine RPG-Spiele für den PC. Nach ihrem Abitur schloss sie eine Lehre zur Bankkauffrau ab, arbeitete jedoch nicht lange in diesem Beruf.
    2014 entdeckte sie das Schreiben wieder für sich, als sie eine alte Sicherungskopie ihrer entwickelten Spiele fand.
    Asuka ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren drei vierbeinigen Kindern in einem kleinen Dorf in Hessen, das mehr Kühe als Einwohner hat. Neben dem Schreiben betreibt das Ehepaar einen Online-Shop für handgefertigtes Hundezubehör.


    Meine Meinung:
    Vor allem die erste Hälfte des Buches konnte mich restlos überzeugen und auch insgesamt ist „Falkenmädchen“ ein grandioses Buch, das man gelesen haben muss!


    Sprache:
    Ich liebe Asuka Lioneras Art zu erzählen. Eindringlich, tiefgründig und hoch emotional – dabei aber immer locker und leicht zu lesen. Genau so muss ein Buch geschrieben sein. Die großen Gefühle werden wunderbar transportiert und treffen den Leser mitten ins Herz. Gerade der erste Teil des Romans hat mich so ergriffen und mitgerissen, dass ich am liebsten gar nicht mehr aufgehört hätte zu lesen. Es war einfach so wundervoll und ich habe mich als Teil der Geschichte gefühlt.


    Figuren:
    Miranda mochte ich sehr gern als Protagonistin. Anfangs mehr, gegen Ende etwas weniger – aber das ist der Entwicklung geschuldet, die sie durchmachen muss. Dabei will ich betonen, dass die Entwicklung sehr authentisch und mehr als nachvollziehbar dargestellt wird. Mir persönlich hat die Richtung nicht ganz so gut gefallen, die Miranda im Laufe der Handlung nimmt, aber das ist wohl meiner Disney-Sucht geschuldet, die mich immer nur das Positive wünschen lässt (auch wenn es nicht realistisch ist).


    Aeric ist ebenfalls ein toller Charakter und auch bei ihm gilt, was ich bei Miranda geschrieben habe. Anfangs liebe ich ihn, gegen Ende nicht mehr ganz so sehr, auch wenn seine Entwicklung ebenfalls sehr authentisch geschildert ist.


    Handlung:
    Ich liebe die Idee hinter dem Buch einfach. Durch den „Fluch“, unter dem Miranda leidet, wird sie tagsüber zu einem Falken, während sie die Nacht als Mensch verbringen darf. Der einzige, der sie versteht, ist ihr Vater. Er wird nachts zum Bären und bleibt tagsüber ein Mensch – so wie der Fluch eigentlich sein müsste. Doch als ihr Vater von Jägern umgebracht wird, hat Miranda nur noch ein Ziel: Rache.


    Mir hat gerade in der ersten Hälfte die Mischung aus Märchen, Sagen, Mythologie und Fantasy gefallen. Dazu noch eine gehörige Portion Romantik, die ans Herz geht, und ich war wunschlos glücklich. Mich hat die Geschichte völlig gepackt und ich habe mit dem „Falkenmädchen“ mitgefiebert, habe Miranda ins Herz geschlossen und bin völlig in das Buch eingetaucht.


    Bis hierhin hätte ich dem Buch die volle Punktzahl plus Sternchen gegeben, allerdings konnte mich die zweite Hälfte nicht mehr ganz so sehr überzeugen wie die erste. Wobei wir hier immer noch von einem sehr hohen Niveau sprechen, denn großartig war auch der Rest des Buches. Das liegt allerdings an meinem ganz persönlichen und völlig subjektiven Geschmack und sagt nichts über die Qualität des Romans aus. Mir war die Richtung, die das Buch nimmt, einfach etwas zu düster (wie gesagt: Disney-geschädigt), aber wenn man das mag, wird man hier nichts auszusetzen haben.
    Etwas gestört haben mich auch die teilweise großen Zeitsprünge, was wiederum ein sehr subjektives Problem ist. Wenn im Geschehen teilweise Monate oder Jahre fehlen, fällt es mir schwer, emotional bei den Figuren zu bleiben. Ich verliere dann sozusagen ein wenig die Verbindung zu ihnen.


    Dabei ist mir völlig klar, dass die Entwicklung der Charaktere und auch der Handlung nicht anders hätte sein können, da sie ja die Grundlage für „Divinitas“ bieten. Es war toll, die Vorgeschichte zu diesem ebenfalls großartigen Buch zu lesen und trotz der Schwierigkeiten, die ein vorgegebenes Ende bieten muss, hat die Autorin hier einen Roman geschaffen, denn man ohne Kenntnis von „Divinitas“ lesen kann und der für sich ganz allein ebenso stehen könnte wie eben als Vorgeschichte.


    Fazit:
    Insgesamt ist „Falkenmädchen“ ein großartiges Buch, das mich vor allem in der ersten Hälfte völlig begeistern konnte. Gegen Ende wird das Ganze etwas düsterer, aber auch hier zeigt sich die hohe Qualität der Ideen und vor allem der Umsetzung. Ein wundervolles Buch, bei dem Fantasy-, Märchen- und Romantikfans voll auf ihre Kosten kommen. 9 Punkte von mir.