Jeff Menapace - Das Spiel-Opfer

  • Band 1 der *Spiel-Trilogie*
    (Band 2 erscheint Ende des Jahres, Band 2 im nächsten Frühjahr)


    Klappentext lt.amazon.de
    Am idyllischen Crescent Lake im amerikanischen Hinterland ist die Welt noch in Ordnung. Vor der Kulisse des malerischen Sees findet sich in wild-romantischer Umgebung eine Siedlung von Ferienhütten. Hier will die Familie Lambert ihr Wochenende verbringen: Mit Fischen, Barbecue und Freizeitspielen. Auch die beiden Farelli-Brüder haben sich zum See aufgemacht. Auch sie möchten das Wochenende genießen. Auf ihre Art. Mit Spielen. Bösen Spielen. Und ihre Mitspieler haben sie schon auserkoren.


    Zum Autor:
    Jeff Menapace, geboren in Philadelphia, verbringt seine meiste Zeit damit, Bücher zu schreiben und sich Horrorfilme anzusehen. Mit seiner Spiel-Trilogie wird er in Amerika als neuer Stern am Horror-Himmel gefeiert. Er liebt Martial Arts, die 3 Stooges und ist überzeugt davon, dass The Texas Chainsaw Massacre von 1974 der größte Film aller Zeiten ist.


    Meine Meinung:
    Ich kann gleich sagen, ein WOW-Buch, welches mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Es entstand förmlich ein Lese-Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte.
    Der Klappentext kratzt nur an der Oberfläche der „kranken“ Story, die viel mehr zu bieten hat. Diese unerträgliche Spannung von Beginn an steigert sich von Seite zu Seite und endet in einem, Kinofilmwürdigen, furiosen Finale.
    Man begleitet die fröhliche Familie auf ihrem Weg zu einem Wochenende am See, alle freuen sich und sind entspannt, doch schon bei der ersten Begegnung an einer Tankstelle mit einem merkwürdigen Typen, spürt man sofort wie sich das Unbehagen langsam einschleicht. Da man auch die Gedankenwelt der Täter zu lesen bekommt, möchte man der Familie zurufen „Vorsicht, passt auf euch auf.“
    Man ahnt dann schon, was der Familie blühen wird, wenn die Täter sie in die Finger bekommen wird, denn die Kapitel wechseln sich ab. Einmal aus Sicht der Täter und dann aus Sicht der Familie Lambert. Das treibt die Spannung nochmal sehr voran.
    Extrem interessant fand ich die Rückblenden in die Kindheit und Jugend der Fannelli-Brüder.
    Das Ende hatte Action zu bieten und man ahnt schon, wer im nächsten Band die Hauptperson sein wird.
    Zu empfehlen für alle die gerne Thriller lesen, die etwas härter sind und die auch kein Problem damit haben, das kleine Kinder nicht gerade „nett behandelt“ werden.


    Von mir bekommt das Buch die volle Anzahl an Sternen: 10 von 10 plus einem *, als Jahreshighlight.

  • Patrick und Amy sind mit ihren Kindern Carrie und Caleb auf dem Weg zum Crescent Lake um ein paar schöne Tage am Wasser zu genießen. Schon auf der Hinfahrt ereignet sich so manch komischer Zufall, der die beiden Eltern komisch, aber nicht weiter tragisch vorkommt. Am See angekommen häufen sich die Ereignisse, die jedem einen Schauer über den Rücken jagen. Denn wie soll man mit zwei Brüdern umgehen, deren Spaß sich aus dem Schmerz anderer speist?


    „Das Spiel – Opfer“ ist der Auftakt zur Trilogie von Jeff Menapace und hat mir sehr gut gefallen. Der Autor schürt mit unterschwelligen Horrorelementen die Angst seiner Leser und lässt diese fast ins Unermessliche steigen.


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man großteilig der kleinen Familie und ihrem Ferientrip. In wenigen Kapiteln kommen auch die beiden Brüder Arty und Jim, deren Absichten weder idyllisch noch ferienfreundlich sind, sondern einfach nur auf Schmerz und perfiden Spaß beruhen. Mir hat besonders gut gefallen, dass Jeff Menapace den Horror nicht mit dem Vorschlaghammer serviert, sondern unterschwellig Stück für Stück seinen Figuren und seinen Lesern näher bringt. Ich habe mich beim Lesen teilweise an den Film „Freitag der 13.“ erinnert gefühlt. Und das im vollkommen positiven Sinne.


    Die Figuren sind toll und für ein Horrorbuch fast schon untypisch tiefgründig beschrieben. Der Autor stellt die Familie so wundervoll normal und herzlich vor, dass man am liebsten direkt mit an den See fahren möchte. Gerade Patrick und Amy sprühen vor Liebe, Humor und der richtigen Portion Skepsis, als die ersten schrägen Dinge passieren. Auch die beiden Farnelli-Brüder Arty und Jim bekommen von Jeff Menapace eine menschliche Seite. Das war für mich außergewöhnlich. Denn normalerweise werden solche Täter wenig charakterisiert und schon gar nicht menschlich gezeigt. Toll!


    Die Story an sich ist spannend und ruhig erzählt. Jeff Menapace schildert die Geschehnisse sehr unaufgeregt, egal wie perfide und blutig es wird. Dieser Gegensatz machte für mich den Spaß am Lesen aus. Je weiter der Roman voranschritt, desto mehr kam leider auch etwas zum Vorschein, was ich befürchtet hatte: „Das Spiel“ orientiert sich sehr an den Horrorklassikern. Für mich persönlich nicht dramatisch, aber der große neue Wurf in der Horrorgeschichtenerzählung ist das Werk nicht. Dazu verwendet der bekennende Horrorfan einfach zu viele bekannte Elemente. Schade eigentlich, denn dass er kreativ ist, beweist er zum Ende hin.


    Das Finale ist rund und passend zum gesamten Buch. Mich hat der letzte Abschnitt im letzten Kapitel stark überrascht und ich freue mich auf den zweiten Teil. Denn Jeff Menapace verspricht mit den letzten Zeilen eine spannende und zugleich verstörende Fortsetzung.


    Der Schreibstil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Mit ruhigem, aber dennoch spannenden Ton und Beschreibungen, die zwar blutig, aber nicht zu detailliert sind, hatte Jeff Menapace mich schnell in seinen Bann gezogen.


    Fazit: ein solider, aber nicht außergewöhnlicher Horrorroman. Dennoch für einen tollen Nachmittag geeignet.

  • x Autor: Jeff Menapace
    x Übersetzer: Sven-Eric Wehmeyer
    x Titel: Das Spiel: Opfer
    x Originaltitel: Bad Games
    x Reihe: Das Spiel-Trilogie, Band 1
    x Genre: Thriller/Horror
    x Erscheinungsdatum: 11. Juli 2016
    x bei Heyne Hardcore
    x 400 Seiten
    x ISBN: 3453677072
    x Erste Sätze: Patrick war sich ziemlich sicher, dass der weiße Pontiac ihnen folgte. Das war auf einer einsamen Landstraße mit wenigen Abzweigungen nicht allzu ungewöhnlich, aber er wurde das Gefühl dennoch nicht los. Als sich die durchgehende in eine gestrichelte Mittellinie verwandelte, und der Pontiac sofort an Patricks silberfarbenem Highlander vorbeizog, schaute er nach links. Der Fahrer erwiderte seinen Blick – länger als nötig. Arschloch.


    Klappentext:


    Funny Games!


    Am idyllischen Crescent Lake im amerikanischen Hinterland ist die Welt noch in Ordnung. Vor der Kulisse des malerischen Sees findet sich in wild-romantischer Umgebung eine Siedlung von Ferienhütten. Hier will Familie Lambert ein entspanntes Wochenende verbringen: Mit Angeln, Barbecue und Freizeitspielen. Auch die beiden Fannelli-Brüder haben sich zum See aufgemacht. Auch sie möchten das Wochenende genießen. Auf ihre Art. Mit Spielen. Bösen Spielen. Und ihre Mitspieler haben sie schon auserkoren …


    Rezension:


    Auf Jeff Menapace‘ Trilogieauftakt „Das Spiel: Opfer“ wurde ich vor allem durch den Vergleich mit den Büchern von Richard Laymon, den ich total gerne lese, aufmerksam. Und direkt zu Anfang sei gesagt: Der Vergleich ist auf keinen Fall an den Haaren herbeigezogen.


    Das zeigte sich für mich vor allem am Schreibstil. Trotz der teils recht harten Kost, liest sich der Text fast von allein. Menapace hat das Talent, so locker und leicht zu schreiben, dass man sich als Leser ganz auf die Geschichte einlassen kann. „Das Spiel: Opfer“ ist eines dieser Bücher, die man sich mehr im Kopfkino ansieht, als sie bewusst zu lesen.


    Die Story an sich ist ebenso simpel wie beängstigend. Eine Familie – Mutter, Vater, die 6-jährige Tochter und der 4-jährige Sohn – fährt in eine Ferienhaussiedlung. Auf dem Weg treffen sie an einer Tankstelle einen Typ, der kommunikativ und superfreundlich ist – fast schon zu freundlich. Von da an passieren immer seltsamere Dinge. Die Familie wird beobachtet und perfide drangsaliert. Man kann sich schon denken, wer dahintersteckt, ein Psychopath ist und viel Leid auslösen wird.


    Irgendwie ist das Ganze schon sehr vorhersehbar, aber das sind die meisten Horrorfilme ja auch – wer sich Bücher dieser Art kauft, weiß, womit er in etwa rechnen kann, und kommt bei diesem Buch definitiv auf seine Kosten.


    Gut gefallen hat mir übrigens der Kampfgeist der Mutter, die sich als äußerst widerstandsfähig und einfallsreich erweist.


    Hingegen hat mich etwas irritiert, dass die Geschichte nach dem finalen Showdown, nur um einen „Aber was war das…?“-Moment auszulösen, für meinen Geschmack etwas zu lange weitererzählt wurde. Andererseits stellt dies vermutlich einen Minicliffhanger für Band 2 dar.


    Fazit:


    Wer auf ein Buch voller Gemeinheit und Gewalt hofft, wird hier bestens bedient – Laymon ist für mich zwar auf diesem Gebiet immer noch unangefochten, aber Menapace ist auf dem richtigen Weg.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

  • Arrrggghhh! Die Mitarbeiter des Heyne-Hardcore Verlages haben den Inhalt im Klappentext bzw. auf der Buchrückseite teuflisch gut zusammengefasst und dazu noch passende Worte und den angemessenen Tonfall gefunden! Man könnte meinen, sie machen das beruflich und werden dafür bezahlt … ;-) Für uns Leser und Hobbyrezensenten ist sowas zum Verzweifeln. Nachdem ich 20 Minuten geübt und weder etwas besseres geschweige denn etwas passables zustande gebracht habe, habe ich resigniert und verweise leise seufzend auf die treffende Kurzbeschreibung.


    Hinweis 1: Das Buch wird im Heyne Hardcore Verlag publiziert. Hinweis 2: Schaut euch das Umschlagbild und den Titel an. Hinweis 3: Lest den bereits erwähnten Klappentext. Jetzt sollte eigentlich jeder Leser wissen, ob das Buch in sein Beuteschema passt oder nicht. Ja, es ist deftig und der Inhalt ist schwer verdaulich aber es ist auch nicht schlimmer als das, was derzeit inhaltlich in vielen Thrillern abgeht. Die psychisch kranken Fanelli-Brüder Arty und Jim handeln Böse und bringen in dieser Geschichte mehrere Menschen um aber der Autor Jeff Menapace verzichtet dankenswerter Weise darauf, zu tief ins Detail zu gehen und blendet eklige Szenen frühzeitig aus. Nicht zuletzt deshalb ist eine Einsortierung im Genre der Thriller absolut korrekt und es ist meiner Ansicht nach kein Horrorroman. In Sachen Brutalität steht es in etwa auf einer Stufe mit den Büchern von Cody McFadyen die viele Leser kennen werden.


    Geschrieben ist dieses Buch im üblichen Thrillerjargon und es fällt sprachlich zu anderen guten Werken dieses Genres weder auf noch ab. Die punktgenau 400 Buchseiten sind in 76 Kapitel unterteilt. Ich bin ja ein Verfechter der seitenmässig etwas längeren Kapitel, auch bei Krimis und Thriller weil die schriftstellerischen Qualitäten des Autors offen gelegt werden und wirklich gute Erzähler können auf die billige Methode der spannungserzeugenden Kurzkapitel verzichten. In diesem Fall sind die vielen schnellen Szenenwechsel okay und sie verleiten die Leser zum lesen noch eines Kapitels und noch eines Kapitels und noch eines Kapitels bis man gehetzt und einem Schweissfilm auf der Haut am Ende angekommen ist und sich nach einer reinigenden Dusche sehnt. Ein Wort zum Schluss: Den finde ich ... guuut!


    Eine klassische Geschichte nach dem Schema Gut gegen Böse. Natürlich werden ein paar Klischees bedient. Ohne die geht es in Büchern wie diesem einfach nicht und einen zündend neuen Einfall für das Genre sucht man übrigens vergebens. Der Spannungsbogen baut sich kontinuierlich bis zur Mitte hin auf bevor es dann im zweiten Teil ruppig und grausam zu und her geht. Wobei ich als Vater bei der Vielzahl der unheilvollen Anzeichen mit meiner Familie schon längst abgereist wäre. Die Geschichte ist gut erzählt, die Figuren funktionieren und ich hab das Buch in anderthalb Tagen gelesen. Deshalb geht meine gute sieben bis acht Eulenpunkte Wertung in Ordnung und lässt trotzdem Luft nach oben frei.


    Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie bei dem Band zwei im November 2016 und Band drei im April 2017 erscheinen werden. Beide Bücher werde ich kurz nach ihrer Veröffentlichung lesen und hier meine Meinung dazu schreiben.

  • Jeff Menapace
    Das Spiel - Opfer
    HEYNE


    Autor: Jeff Menapace, geboren in Philadelphia, verbringt seine meiste Zeit damit, Bücher zu schreiben und sich Horrorfilme anzusehen. Mit seiner Spiel-Trilogie wird er in Amerika als neuer Stern am Horror-Himmel gefeiert. Er liebt Martial Arts, die 3 Stooges und ist überzeugt davon, dass The Texas Chainsaw Massacre von 1974 der größte Film aller Zeiten ist. (Quelle: HEYNE)


    Patrick ist mit seiner Familie auf den Weg in die Ferien. Als er an einer Tankstelle anhält; um zu tanken, trifft er auf Arty. Arty erzählt, dass er ebenfalls auf den Weg in die Ferien sei. Im weiteren Verlauf des Gespräches finden beide heraus das sie von derselben Uni kommen, weshalb Arty die Tankfüllung bezahlt. Als die beiden sich verabschiedet haben und Patrick wieder im Auto sitzt, gibt er seiner Frau gegenüber zu, dass Arty merkwürdig war. Dies sollte sich im Verlauf der Ferien als wahr herausstellen.


    Das Buch besteht aus insgesamt 76 Kapiteln, die alle lediglich durch eine Zahl zu Beginn des Kapitels gekennzeichnet werden. Hin und wieder finden wir unter der Kapitelangabe noch weitere Angaben wie zum Beispiel eine Jahreszahl. Dies hilft dem Leser dabei, die Story zeitlich einzuordnen, da es im Laufe des Buches auch Szenen aus der Vergangenheit gibt.
    Der Anfang des Buches liest sich dabei wie die typische Handlung aus einem Horrorfilm, dies sollte bei der Thematik auch nicht weiter wundern, denn das Buch ist nicht gerade leichte Kost. So merkt der Leser recht schnell, was für perfide Pläne die Hauptpersonen im Schilde führen. Diese Szenen werden dann auch sehr detailliert beschrieben, was der Vorstellung zusätzlich unter die Arme greift. Die Charaktere werden sehr gut eingeführt und im Laufe der Story werden einige Charaktere sogar noch genauer beleuchtet, was dem Leser die Gründe für deren Handlungen erklärt. Das Ende des Buches hält dann eine kleine Überraschung offen, auf die ich hier nicht genauer eingehen möchte. Die Story des Buches ist in sich abgeschlossen, hat jedoch auch einen leicht offenen Hauch. Was aber auch nicht wundern sollte, da es noch zwei Nachfolger geben soll.


    Cover: Die Hauptfarbe des Covers ist ein vergilbtes Weiß. Auf der oberen rechten Ecke sehen wir ein Teil einer Holzplatte, auf der eine blutige Schere liegt. Das Blut der Schere ist dabei in Hochglanz gedruckt und unterscheidet sich optisch wie auch haptisch vom Rest des Covers. Auch der Titel hebt sich optisch und auch haptisch sehr gut ab, denn dieser ist ebenfalls in Hochglanz gedruckt und wurde zusätzlich noch etwas hervorgehoben. Der Titel des Buches ist auch in der Handlung Programm, denn dort geht es auch um ein perfides und krankes Spiel.


    Fazit: Es handelt sich bei dem Buch um ein wirklich gelungenes Werk. Gerade in dem Genre ist es nicht immer leicht, den Leser in die gewünschte Stimmung zu bekommen. Dies schafft der Autor aber von Beginn an, weshalb man das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen möchte. Auch der Preis, für ein solches Buch ist unschlagbar, weshalb ich am Ende auf 5/5 Sterne komme.


    Klappentext: Am idyllischen Crescent Lake im amerikanischen Hinterland ist die Welt noch in Ordnung. Vor der Kulisse des malerischen Sees findet sich in wild-romantischer Umgebung eine Siedlung von Ferienhütten. Hier will die Familie Lambert ihr Wochenende verbringen: Mit Fischen, Barbecue und Freizeitspielen. Auch die beiden Fannelli-Brüder haben sich zum See aufgemacht. Auch sie möchten das Wochenende genießen. Auf ihre Art. Mit Spielen. Bösen Spielen. Und ihre Mitspieler haben sie schon auserkoren … (Quelle: HEYNE)


    Autor: Jeff Menapace
    Titel: Das Spiel - Opfer
    Verlag: HEYNE
    Genre: Thriller
    Seiten: 400
    Preis: 9,99
    ISBN: 978-3-453-67707-4