Buchmeinung zu Jelka Dieckens – Elbsirenen: Morinos erster Fall
„Elbsirenen: Morinos erster Fall“ ist ein Kriminalroman von Jelka Dieckens, der 2016 bei Electric Elephant Publishing als e-Book erschienen ist. Es ist der Debutroman der Autorin.
Zum Autor:
Jelka Dieckens wurde 1980 in Hamburg geboren. Nach einem Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft und der Promotion in Osnabrück zog es sie schließlich in ihre alte Heimat zurück, wo sie auch heute noch lebt und arbeitet. Bis 2012 war Dieckens als Rezensentin und freie Redakteurin für Zeitschriften des Kelter-Verlags und in einer Hamburger Contentschmiede tätig, seitdem ist sie freiberufliche Texterin.
Klappentext:
Hamburg-Krimi mal anders mit einem Hauch Erotik
„Er war berühmt, ja?‟ fragte Morino.
Bea ließ ein klägliches Lachen hören. „Ja, so kann man das sagen. Er war einer der Sterne am deutschen Schlagerhimmel. Oh weia, das wird Wellen schlagen….‟
Francesco Morino nickte und wandte sich wieder dem Toten zu. Eine Berühmtheit, auch das noch.
Sex, Exzess & Fetenhits – Starmusiker Harry war eindeutig auf dem Schlagerolymp angekommen! Umso überraschender, als der Sänger tot in seinem Loft auf der Hamburger Schanze gefunden wird. Das Polizistenduo Francesco Morino und Bea Hinrichs beginnt mit den Ermittlungen. Doch was wie ein Routinefall aussieht, führt die Kommissare schon bald immer tiefer in einen Sumpf aus Lügen und Geheimnissen hinter den Kulissen der Musikszene. Es mangelt nicht an Verdächtigen. Denn wer die Charts stürmt wie die Herzen und Betten seiner Fans, kann nicht vermeiden, sich unterwegs ein paar Feinde zu machen.
Ein Roman wie ein Ohrwurm – Jelka Dieckens’ Debut lässt den Leser so schnell nicht mehr los! Ein spannender Regionalkrimi mit Hamburger Charme und mehr als nur einem Hauch Erotik, der bereits auf eine Zugabe hoffen lässt, bevor der letzte Vorhang gefallen ist.
Meine Meinung:
Das Buch liest sich angenehm und flüssig. Trotzdem kam ich nur schwer in die Geschichte rein. Die beiden Kommissare Francesco Morino und Bea Hinrichs konnten mich nicht fesseln und blieben mir irgendwie fremd. Der Spannungsbogen blieb flach, auch wenn an einigen Stellen versucht wurde, ihn mit Sexszenen zu reanimieren.
Der Fall selber war interessant angelegt, kam aber nicht zum Laufen. Da versuchten dann Zeuginnen, den Kommissar zu betören und ins Bett zu kriegen. Das war tödlich für den Spannungsbogen. Da zudem Beas Beziehung sich nur über guten Sex definierte, war das Ganze ein bisschen eintönig.
Der Fortschritt in den Ermittlungen wurde von Zufällen oder neuen Verbrechen getrieben. Bea erfährt Wichtiges, als sie sich privat um eine Zeugin kümmert und eine Randfigur wird überraschend ermordet. Die polizeilichen Ermittlungen verlaufen dagegen im Sande.
Auch die Figurenzeichnung konnte mich nicht überzeugen. Bea und Francesco waren einfach zu glatt. Viele der Nebenfiguren waren nur angedeutet oder wie ein Musikmanager total überzeichnet. Dazu wimmelt es im Roman von schönen und attraktiven Leuten. Selbst bei einer Beisetzung auf dem Friedhof fällt Morino eine außergewöhnliche Schönheit auf, deren Verfolgung er sofort aufnimmt.
Fazit:
Die Autorin kann angenehm und fesselnd schreiben, aber der Plot und die Figurenzeichnung leiden an dem gewollt erotischen Touch, dem auch der Spannungsbogen zum Opfer fällt. So kann ich leider vier von zehn Punkten vergeben.