LR "Düsterbusch City Lights" von Alexander Kühne, Start am 15.08.2016

  • Passt mit so. :wave
    Ich schließe mich dir an, xexos, dass wir gleich hier weiter schreiben, halt mit der Überschrift des entsprechenden LR-Abschnitt.


    Ich freue mich jedenfalls.
    Danke für deine LR-Idee zu diesem Buch! :-]

  • Eine Einteilung hätte ich auch:
    Seiten 7 bis 76 (= 70 Seiten); Prolog bis Kapitel 10
    Seiten 77 bis 151 (= 75 Seiten); Kapitel 11 bis 20
    Seiten 152 bis 229 (= 78 Seiten); Kapitel 21 bis 29
    Seiten 230 bis 307 (= 78 Seiten); Kapitel 30 bis 42
    Seiten 308 bis 381 (= 74 Seiten); Kapitel 43 bis Epilog

  • Ich habe gestern Nacht bereits den ersten Abschnitt gelesen. Es liest sich locker und leicht. Nette kleine Witzchen sind eingebaut: "Wir fuhren unendlich weit mit unseren Kinderrädern", um dann im nächsten Satz etwas von 2 Kilometern zu schreiben. Oder nach den ersten Discoerlebnissen, als im Folgesatz nur was von anschließend vier Wochen Discoverbot stand. An zwei Stellen - die ich aber gerade nicht parat habe - hatte ich Zweifel, ob dies so in der DDR möglich war und gab. Ich werde zu Hause nochmal gucken, ob ich die konkret wiederfinde.

  • Seiten 7 bis 76; Prolog bis Kapitel 10


    Ich habe heute früh vor dem zu Bett gehen und vorhin den Abschnitt gelesen. Das Buch liest sich locker und ohne Anstrengung, aber bis jetzt auch völlig ohne Punkte, wo man als Leser mal aneckt und innerhalten muss. Ich bin mir noch nicht sicher, ob es mir gefallen und des über "Ganz nett" hinausgehen wird. :gruebel


    Ziemlich übertrieben fand ich Tante Klara aus dem Westen, die so, wie sie sich aufführt, wahrscheinlich postwendend zurückgeschickt worden wäre.


    Mich stört der launige Ton des Ich-Erzählers ein bisschen. Oft kommt mir dieser zu bemüht vor. Vielleicht ist es aber auch einfach noch etwas zu früh, um mir wirklich schon ein Urteil über das Buch zu bilden.
    Es scheint eins dieser Pseudo-DDR-Bücher zu sein, bis jetzt jedenfalls. Vielleicht kommt ja aber auch noch zum Ende noch die Perspektive, der Aha-Effekt.


    Zitat

    Original von xexos
    ... An zwei Stellen - die ich aber gerade nicht parat habe - hatte ich Zweifel, ob dies so in der DDR möglich war und gab. Ich werde zu Hause nochmal gucken, ob ich die konkret wiederfinde.


    Wenn du sie gefunden hast, dann sag mal wo. :wave

  • Seiten 7 bis 76; Prolog bis Kapitel 10



    Was meinst Du denn mit Pseudo-DDR? Also der Autor kommt zumindest wirklich aus diesem Ort.


    Tante Klaras Verhalten war einer der beiden Punkte. Da hätten die DDR-Bürokraten sicher nicht gekuscht, sondern mit Vorschriften dagegen gehalten.

  • Mir gefällt das Buch nach dem ersten Abschnitt bisher gut, für mich liest es sich schon nach einer realistischen DDR-Jugend in den 70ern und gerade dieser launige Erzählstil gefällt mir ausgesprochen gut, ich fiinde das passt aber.


    Tante Klara finde ich allerdings auch etwas übertrieben.


    Zitat

    Original von xexos
    Nette kleine Witzchen sind eingebaut: "Wir fuhren unendlich weit mit unseren Kinderrädern", um dann im nächsten Satz etwas von 2 Kilometern zu schreiben.


    Wo ist da der Witz? Auf einem Kinderfahrrad sind 2 km unendlich weit! :lache

  • Seiten 77 bis 151; Kapitel 11 bis 20


    Oh, war das wirklich auch die DDR? Dieses beschauliche und ordentliche Land? Also die anderen Zuhörer der Lesung in der Leipziger Kneipe sagten, dass sie sich an diese Zeit und die Disco erinnern können und das dies alles wahr ist. Ich hätte vermutet, dass die Vopos dies rigoros unterbunden hätten. Aber vielleicht war auch in der Provinz etwas möglich, was in einer Großstadt sofort verhindert worden wäre? Bei dieser Art der Opposition wäre ich selbst wohl lieber auf der Seite der Angepassten gewesen. :gruebel



    Aber es ist schon alles wahr:
    http://m.welt.de/kultur/litera…h-Doberlug-Kirchhain.html


    http://www.lr-online.de/region…ieder-auf;art1057,4766737


  • Auf mich wirkt das so, als würde der Autor hier eine Art Erwartungshaltung erfüllen wollen, nämlich alles, was damals in der DDR passiert ist, unbedingt ins Lächerliche ziehen zu müssen. Vielleicht versucht er so, zu verhindern, dass seine Geschichte in diese "Ostalgie-Welle" reinrutscht. Früher war nicht alles besser, nur die West-Musik, die war total knorke.
    Das liest sich manchmal für mich ein bisschen verkrampft und zu sehr gewollt. Trotzdem macht es Spaß, die Geschichte zu lesen. Ich hoffe nur, er kommt irgendwann mal auf den Punkt und aus dem Stil der Kindheits- und Jugenderinnerungen heraus.


    Nichtsdestotrotz kaufe ich ihm ab, dass ihn die Musik so beeindruckt hat und ihm über seine Urangst "Einsamkeit" hinweg hilft bzw. ihm das Leben als Teenager in dieser Umgebung und mit diesen Eltern leichter macht. Abgesehen davon hat der Junge einen großartigen Musikgeschmack. Alice Cooper und Pörpel habe ich mir auch mal wieder angehört. :-)


    Das Verhalten von Tante Klara bzw. der offizielle Umgang damit, schien mir unglaubwürdig und die Mutter, die einerseits Parteimitglied ist, andererseits einer Freundin dazu verhilft "in den Westen rüberzumachen" und deren Glaubwürdigkeit aus Parteisicht nie in Frage gestellt wird, finde ich etwas übertrieben.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Seiten 7 bis 76; Prolog bis Kapitel 10


    Ich hoffe nur, er kommt irgendwann mal auf den Punkt und aus dem Stil der Kindheits- und Jugenderinnerungen heraus.


    Das glaube ich kaum. Er ist 1964 geboren und das Buch endet 1989/90, also als er ca. 25 war.

  • Also bei mir kommen durch das lesen Kindheitserinnerungen wieder hoch. Wir hatten massig Gummiindianer, meine älteren Brüder hatten Massen an selbstaufgenommenen Kassetten und jedes Jahr zum neuen Schuljahr wurden die Berufswünsche abgefragt. Wir nannten unsere Eltern Mutti und Vati, das tun meine Kinder heute nur um mich zu ärgern. Allerdings hätten uns unsere Eltern niemals nächtelang alleingelassen. Wir waren zwar oft uns selbst überlassen aber nachts war immer jemand da. Ich kann mich auch daran erinnern das Freitags immer Dorfdisco war, meine Brüder waren allerdings nicht so die Discogänger.
    Westbesuch hatten wir auch, das war dann wie Ostern und Weihnachten zusammen oder als ob der König persönlich kommt. Allerdings weis ich nicht ob der Besuch die Aufenthaltsgenehmigung erst brauchte wenn er schon da war. Davon hab ich damals nichts mitbekommen.

  • Zitat

    Original von xexos
    Seiten 7 bis 76; Prolog bis Kapitel 10



    Was meinst Du denn mit Pseudo-DDR? Also der Autor kommt zumindest wirklich aus diesem Ort.


    Vielleicht war "Pseudo" ein bisschen scharf, aber ich meine es schon so. DDR ist vorbei. Also ist der Roman keine DDR-Literatur. Es ist ein Buch über die DDR, ein Leben, das in der DDR stattfand, aber es wurde erst jetzt geschrieben, nicht damals. Das ist nicht abwertend gemeint, aber DDR-Literatur ist es eben nicht, jedenfalls für mich und so wie ich es verstehe.
    So ist das gemeint.