'Das Versprechen der australischen Schwestern' - Teil 2 - Kapitel 10 - 17

  • Freud und Leid liegen in diesem Abschnitt ja ganz eng beieinander. Mina entbindet ihr erstes Kind problemlos, aber Oola bringt ihr Kind noch während der Geburt um. Ich kann durchaus verstehen, warum sie das tut. Dieses Gesetz, das ihr das Recht auf ihr Leben und auf das ihres Kindes nimmt ist ja wirklih ganz schrecklich.
    Als wären diese Menschen keine Menschen, sondern Haustiere....


    Leider war dies ja nicht eine vorrübergehende Erscheinung, die Kinder wurden ja wohl noch bis in die 1970er Jahre ihren Eltern wegenommen. Das ist auch etwas, was man niemals wieder gut machen kann. Da hilft auch kein Gedenktag....


    Bemerkenswert auch die Gedanken, die sich die Männer um die politische Lage in Europa machen. Für Emilias Familie kann der Krieg ja wirklich noch zur großen Prüfung werden. Nicht nur, dass die Männer sich entscheiden müssen, für wen sie ins Feld ziehen, ich denke auch das die Frauen unf Kinder auf Grund ihrer Abstammung in Australien Probleme bekommen könnten. Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, wie das damals dort ablief.
    Im zweiten Weltkrieg wurden Deutsche ja auf der ganzen Welt gerne einfach mal inhaftiert, einfach aus dem Grund, dass sie Deutsche waren....

  • Den Abschnitt hier fand ich den bislang stärksten und eindrucksvollsten im Buch. (Das hört sich so an, als ob mir der Rest nicht gefallen hätte, dem ist nicht so, nur als Klarstellung :grin)


    Mimimimina, wie sie doch an der ein oder anderen Stelle bei mir im Kopf hieß, wird zur Löwin und kämpft, das fand ich wirklich toll und ich bin gespannt, welche Veränderungen sie bzw. auch ihre Schwestern im dritten Teil noch durchmachen.


    Von der Kurzbeschreibung des Buches her hatte ich erwartet, dass die Andeutungen zum Weltkrieg in diesem Teil schon zu deutlich mehr Tiefe führen - also hier doch die Geschichte um den Krieg schon heftiger losgeht also nur die kurzen Gespräche, die in diesem Abschnitt stattfinden.


    Ich bin weiterhin sehr gespannt, wie es weitergeht, ich muss mich immer zwingen, dann mal aufzuhören und doch noch zu schlafen, sonst klappt das mit dem Arbeiten ja immer nicht so gut. Aber morgen habe ich nur wenig Termine . whooohoooo :lache

  • Das ist immer so eine Sache mit den Verlagstexten und Ankündigungen und dem Buch .... blöderweise passt das nicht immer ganz überein. Natürlich spielt WW1 eine Rolle, aber vielleicht werden hierr Erwartungen geweckt, die ich nicht erfülle. Tut mir leid.

  • Zitat

    Original von Ulrike Renk
    Das ist immer so eine Sache mit den Verlagstexten und Ankündigungen und dem Buch .... blöderweise passt das nicht immer ganz überein. Natürlich spielt WW1 eine Rolle, aber vielleicht werden hierr Erwartungen geweckt, die ich nicht erfülle. Tut mir leid.


    Nein nein - alles gut!! Mir gefällt das Buch ja sehr, so wie es ist :-]
    Ich fand es eben nur etwas irreführend, dass Teil 2 vorbei ist, aber der Weltkrieg noch nicht wirklich umfassend Thema war. Macht mir aber nix, ich fühle mich auch ohne eine darauf bezogene Handlung sehr wohl mit dem Buch :-)

  • Ich weiß gar nicht, ob es so schlau vonmir ist, dies hier zu sagen - aber ich verkaufe ein Expose und einen Plot an den Verlag. Ichhabe eine recht konkrete Vorstellung dvon, wie das Buch dann werden wird .... aber ... aber es wird doch immer anders.
    Der Aufbau Verlag vertraut in mich als eine der Hausautorinnen, was wirklich ein großes Privileg für mich ist. Und der Verlag kann auch nichts dafür, dass sich oft ein Buch beim Schreiben doch etwas anders "dreht" als ich es gedacht habe. Leider ist das meistens so.
    Die Geschichte hat ihr Eigenleben.
    Ich wollte viel mehr WW1 als Thema haben, aber dann hat mich der Aborigines Protaction Act gepackt und das war mir mir plötzlich ein viel wichtigeres Thema (mal abgesehen davon, dass die Familiengeschichte ja nicht fiktiv ist).
    Manchmal wird also ein Buch etwas anders als vom Verlag eingekauft, vermarktet und geplannt. Bei diesem Buch liegt der Fehler ganz klar bei mir und ich rechne es Aufbau hoch an, dass sie dennoch immer wieder begeistert von meinen Büchern sind.

  • In diesem Abschnitt wird uns das Leben der Aboriginen etwas näher gebracht. Ich finde dies sehr schlimm. Es war deren Heimat, bevor die "Weißen" kamen. Und dann werden sie verdrängt, eingesperrt und auferlegt, wie sie zu leben haben.


    Mina bringt einen gesunden Jungen zur Welt. Oola bringt ihr Kind nach der Geburt um. Traurig, das sie sich dazu gezwungen gefühlt hat. Aber was wäre ihre Alternative gewesen? Sie hätten ihr höchstwahrscheinlich das Kind weggenommen. Aber dann wäre es wenigstens noch am Leben. Ich finde aber gut, wie Mina reagiert hat. Das sie sofort bereit war Oola zu helfen. Bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht.


    Die Situation in Europa spitzt sich zu. Wie wohl Emilias Familie den Ausbruch des Krieges übersteht? Für welche Seite sich die Männer entscheiden? Hoffentlich stehen sie sich nachher nicht als Feinde gegenüber. Dies kann ja passieren.

  • Mina bekommt ihr erstes Kind. Auch hier ist der "Familienbund" wieder sehr stark spürbar. Es muss wunderbar sein, in so einer Familie zu leben und zu wissen, irgendjemand ist immer da um mich aufzufangen.


    Wie anders ist das Leben der Aboriginies dagegen. Oula bringt ebenfalls ein Kind zu Welt - ganz allein im Stall - und bricht ihm direkt nach der Geburt das Genick um den ersten Schrei zu unterdrücken. Wie verzweifelt muss diese Frau gewesen sein ?


    Auch ich bin aufgrund des Klappentextes davon ausgegangen, dass der erste Weltkrieg mehr Raum einnehmen würde. Dass Du Urlike Dich während des Schreibens umentschieden hast und dem Leben der Aboriginies mehr Raum gegeben hast, finde ich überhaupt nicht schlimm. Es gibt genug Bücher über den ersten Weltkrieg - über das Leben der Aboriginies aber kaum; zumindest habe ich noch keines gelesen.


    :wave
    Sweetie

  • Was mich wundert, ist dass sie bei der Diskussion über Krieg in Europa sich überhaupt keine Sorgen um Carola in Deutschland machen. Ihre Schwester ist doch als erstes gefährdet. Müsste nicht die erste Sorge um Carola, Carolas Kinder und der übrigen Verwandtschaft in Deutschland sein?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Was mich wundert, ist dass sie bei der Diskussion über Krieg in Europa sich überhaupt keine Sorgen um Carola in Deutschland machen. Ihre Schwester ist doch als erstes gefährdet. Müsste nicht die erste Sorge um Carola, Carolas Kinder und der übrigen Verwandtschaft in Deutschland sein?


    In Europa wie auch überall auf der Welt hat man gedacht, der Krieg wäre bis Weihnachten beendet und würde nie in die Städte führen.

  • Auch ich habe mit Mina und Oola gebangt, mich gefreut und gelitten.
    Für Mina und Will freut es mich, dass sie ein gesundes Kund haben. Aber Rex, als Name für ein Kind? Ich muss da immer an Kommissar Rex denken, wie habe ich dieser Serie mit Tobias Moretti in den 90er geliebt :lache
    Für Oola tut es mir leid, dieses Gesetzt ist wirklich furchtbar, ich kann ihre Entscheidung verstehen.
    Für das tote Mädchen finde ich haben Mina und Will die richtige Entscheidung getroffen.


    Zum Thema 1.WK eigentlich warte ich auch darauf, dass sich die Familie Sorgen um Tutt macht, aber irgendwie schient das zumindest jetzt noch nicht der Fall zu sein.


    Ich bin nun sehr gespannt wie es weitergeht, ob Oola wirklich zu May geht?

  • Zitat

    Original von Ulrike Renk


    In Europa wie auch überall auf der Welt hat man gedacht, der Krieg wäre bis Weihnachten beendet und würde nie in die Städte führen.


    Auf der anderen Seite, überlegte selbst Will, dass er sich als Seesorger für die Soldaten freiwillig melden würde.
    Irgendwie ist Carola doch zu weit weg.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Habe auch diesen Abschnitt schon durch.


    Mina bekommt ihr erstes Kind und es geht alles gut. Doch für Oola tut es mir sehr leid, dass sie eine solche Entscheidung trifft, wobei ich diese Entscheidung durchaus verstehe.


    Der "weiße Mensch" ist doch ein richtiges Ungeheuer. Zuerst besetzt er ein fremdes Land, sperrt die Ureinwohner in kleine Areale und will ihnen auch noch seinen Willen aufzwingen. Wer gibt den Weißen das Recht sich so zu verhalten. Wer legt fest, dass nur der weiße Mensch alle Rechte hat und alle anderen nicht? Das ist ja noch heute so, siehe z. B. USA oder natürlich auch bei uns.


    Ich könnte mich so darüber aufregen. Mir geht es da wie Mina. Aber Mina und Will harmonieren einfach super. Sie treffen eine gute Entscheidung, als sie das tote Baby "beerdigen".


    Nun muss ich unbedingt weiterlesen.
    Viele Grüße :wave

  • Ich hätte es gern erlebt, dass Oola mit Kind im Haus von Mina und Will geblieben wäre. Ich mochte sie und fand es wirklich traurig, dass sie ihr Kind töten musste. Und überhaupt finde ich diese Art, wie mit den Aborigines umgegangen wurde ganz grausam. Hätte man damals gewusst, dass man sich ein wenig mehr auf die Umwelt besinnen sollte, dann hätte man diese Leute vielleicht auch mal um Rat gefragt. ich mag deren Art das Leben zu sehen viel viel mehr als das der heutigen Zeit. Allerdings frage ich mich, ob das nicht damals auch schon die Angst davor war, nicht zu verstehen, warum sie die Dinge tun, die sie tun.


    Will ist mir im Laufe des Buches immer mehr auf den Keks gegangen. Gut, er ist Pfarrer, aber muss er dauernd seine Kirchenverse aufsagen? Aber er liebt Mina und Mina ihn. Daher habe ich ihn ertragen ;-)