Ich habe sie geliebt - Anna Gavalda

  • Kurzbeschreibung
    Pierre und Chloé haben nichts gemeinsam. Chloé ist Anfang dreißig, hat zwei kleine Töchter und wurde gerade von ihrem Mann verlassen. Pierre ist Mitte sechzig, ihr Schwiegervater und ein unsensibler, arroganter Bourgeois. So dachte sie zumindest - bis er sie und die Kinder ins Ferienhaus der Familie mitnimmt.



    Über die Autorin
    Anna Gavalda, 1970 geboren, ist auf dem Land aufgewachsen, hat in Paris Literatur studiert und wurde mit ihrem ersten Erzählband auf einen Schlag berühmt. Sie lebt mit ihren zwei Kindern bei Paris.



    Meine Meinung
    Chloé hat zwei kleine Kinder und wurde gerade von ihrem Mann wegen einer anderen verlassen. Mit Pierre, ihrem etwas schroffen und wortkargen Schwiegervater, und den Kindern fährt sie für ein paar Tage aufs Land. Dort kommt sie Pierre zum ersten Mal näher und Pierre erzählt ihr von seiner Liebe zu Mathilda.


    Dieses Buch schildert eindrucksvoll wie viel Mut es manchmal kostet der zu sein, der sich in einer Beziehung trennt. Meist ist der Verlassene immer der Leidtragende in den Geschichten und an den, der verlassen hat, wird kein weiterer Gedanke verschwendet. Wenn man hört, dass ein Mann seine Familie verlassen hat, ist er immer der Bösewicht, aber dass es manchmal besser wäre und dem Mann vielleicht auch nicht leicht fällt, dass erfährt man in dieser Geschichte. Pierre hat diesen Absprung nie geschafft und wurde deshalb zu dem ein wenig verbitterten, wortkargen Mann, der er heute ist und der die Liebe seines Lebens verspielt hat.


    Gestört hat mich an dem Buch ein wenig die etwas seltsame Schreibweise. Bei den Dialogen fällt es oft schwer zu erkennen wer gerade spricht und wer gerade was sagt. Das verwirrt sehr und macht es schwer den Gesprächen zu folgen. Auch fand ich den Schluss des Buches zu abgehakt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es kein wirkliches Ende gab und das die Geschichte einfach mittendrin aufhört.

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Danke, dass du das Buch vorgestellt hast, Morgana. :-)


    Dies war das erste Buch das ich von Anna Gavalda gelesen habe und es hat mir ausgesprochen gut gefallen!! :-]
    Ich mag den Schreibstil von ihr und auch wie sie ihre Bücher aufbaut und die Themen, die sie wählt.


    Und eben habe ich entdeckt, dass sie ja auch ein Jugendbuch veröffentlicht hat. :-] Das möchte ich auch noch lesen.

  • Ich habe es Donnerstag nacht angefangen und war von der Geschichte sofort gefesselt. Irgendwann legte ich es aus Müdigkeit weg und habe es, obwohl es nur 165 Seiten hat, heute erst zuende gelesen, denn ich kam irgendwie schwer wieder rein. Lag zum einen an der Macke des Buchs, dass die Dialoge schwer zuzuordnen waren, aber evtl. auch an etwas anderem, nur was?


    Chloe und Pierre sind Schwiegertochter und Schwiegervater verstehen sich aber seltsamerweise recht gut. Seltsamerweise, weil Pierre wenig redete, sich immer abweisend verhielt und die beiden kaum einen Draht zueinander hatten. Ein Vorfall in der Vergangenheit stellte aber eine Verbindung zwischen ihnen her. Und so erscheint es logisch, dass Pierre seine Schwiegertochter aus dem Dilemma wegbringt, denn sie wurde von seinem Sohn verlassen.


    Trotzdem erschien es mir seltsam, dass die beiden so gut und offen miteinander reden konnten. Teilweise wurde eine Stimmung beschrieben, bzw. eine Unterhaltung, die ich nicht mit einem älteren Menschen in dem Ton geführt hätte. Bsp. (S. 94)"Hör auf mit diesem Ton" - "Ich rede, wie es mir passt und ich will Dir sagen, was ich denke. ... Ihr widert mich an, alle beide". Chloe bezeichnet ihn als alten Kotzbrocken, er sich selbst auch und er mag die offene Art an ihr.


    Ein Buch, in dem gelitten, diskutiert, gelebt wird, in dem beide Seiten des Verlassens beleuchtet werden, das aber relativ offen endet. Es beschreibt nur wenige Tage, in denen die beiden miteinander reden.


    Es ließ mich nachdenklich zurück. Hat es mir gefallen? Kein Buch zum Runterlesen, gut unterhalten oder abgelenkt werden, aber ein intensives Buch. Das muss ich wohl erst mal sacken lassen.

  • Ergänzend zur Kurzbeschreibung:


    Chloé wird von ihrem Mann Adrien verlassen. Er hat sich in eine andere Frau verliebt, mit der er fortan leben möchte. Pierre, Vater von Adrien und Schwiegervater von Chloé, kümmert sich um seine am Boden zerstörte Schwiegertochter. Er lädt sie und ihre beiden Töchter Marion und Lucie in sein Landhaus ein. Dort kann sich Chloé abseits der Realität an die neue Situation gewöhnen.
    Während der alte Mann seine sonst abweisende Haltung aufgibt und Chloé rührend umsorgt, gibt er ihr gegenüber viel aus seinem Leben preis:
    Die Tatsache, dass er es bereut, seinen eigenen Kindern gegenüber zu streng gewesen zu sein und sie sich damit entfremdet zu haben. Die Tatsache, dass er einen sensiblen, begabten und fröhlichen Bruder gehabt hatte, der sich wegen Liebeskummers kriegsverpflichtet hat und an dieser Dummheit gestorben ist. Und letztendlich die Tatsache, dass er mit seiner Frau nicht glücklich ist und seine Chance auf ein Leben mit einer anderen Frau aus Feigheit hat verstreichen lassen. Er hat sich nie getraut zu leben.
    Diese Erfahrung lässt ihn seinen Sohn für dessen Mut bewundern und wird gleichzeitig traurig, dass damit Chloé verletzt wird. Ein mitternächtliches Gespräch bringt viele Geheimnisse ans Licht.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist skizzenhaft geschrieben (es hat nur 180 Seiten). Situationen werden nur angedeutet, so dass der Leseraufgefordert ist, die Lücken mit seiner eigenen Fantasie zu befüllen. Die lakonischen Ansichten, die Chloé äußert, um sich in ihrer neuen Realität einzurichten, bringen unfreiwillige Lacher hervor. Sie sagt von sich selbst, sie merke, dass es ihr besser geht, sobald sie boshaft werde. Und diese Phase folgt der traurigen am Beginn des Buches.
    Die Beziehung zwischen Chloé und Pierre wird ganz fabelhaft dargestellt. Mit Hilfe weniger Worte entsteht eine runde Geschichte, die viel zu früh aufhört und traurig macht. Andererseits aber auch in einer Art und Weise endet, die den Leser nach Beendigung der Lektüre weiterhin beschäftigt hält.
    Das Cover der deutschen Ausgabe empfinde ich als vollkommen unpassend. Was es mit der Geschichte zu tun hat, hat sich mir leider nicht erschlossen.
    Davon abgesehen ist es ein gelungenes Buch, das aufzuzeigen versucht, was im Leben wirklich wichtig ist.

  • Meine Meinung:
    Ich habe das Buch "Ich habe sie geliebt" von Anna Gavalda nun auch beendet. Meiner Meinung nach kann es leider nicht mit "Zusammen ist man weniger allein" mithalten. Dennoch ist es recht lesenswert.


    Es handelt sich hierbei eindeutig um ein Buch, das man nicht durchliest, wegpackt und keinen Gedanken daran verschwendet. Ich habe nachdem ich es ausgelesen habe noch lange über die verzwickte Situation zwischen Pierre und Mathilde (und auch ihrem späteren Kind) nachgedacht. Und es fesselt mich noch jetzt wenn ich ehrlich bin.


    Gestört hat mich an diesem Buch genau das gleiche, was hier schon genannt wurde. Oftmals weiß man beim lesen gar nicht, wer gerade etwas erzählt und das mindert den Lesespaß an manchen Ecken gewaltig. Der Schreibstil hingegen hat mir ausgesprochen gut gefallen - typisch Gavalda würde ich sagen. Was allerdings das Cover mit der Geschichte zu tun hat, ist auch mir schleierhaft.


    Fazit: Alles in allem doch lesenswert!



    Bewertung: 7 von 10 Punkten

  • Das denke ich:
    Ich habe gerade in einem Anflug von Wahn innerhalb von zwei Stunden dieses Buch ausgelesen... Und ich weiß nicht wirklich, ob ich auf das Thema in dem Roman Antwort geben kann; die Frage für den Leser ist klar und deutlich: Soll man das Gewohnte, Vertraute, Gekannte (In dem Fall die Ehefrau und damit verbunden die Arbeitsstelle und auch die Kinder.) aufgeben für eine vielleicht flüchtige Leidenschaft, für die neu entflammte Liebe (für die Geliebte)?


    Die Protagonistin Chloe ist von ihrem Mann für eine neue Frau verlassen worden; sie steht diesem Thema trotz ihrer Tränen sehr zynisch, ironisch gegenüber und ich kam nicht umhin über einige Szenen zu schmunzeln. Ihr Schwiegervater Pierre "entführt" sie in eine Hütte, und erzählt ihr die Geschichte seiner Affäre mit Mathile - Über fünf Jahre hat er sie geliebt, hat sie nicht loslassen können, hat sie am Ende nur losgelassen, weil ihm der Mut fehlte sich frei zu machen von seiner Ehefrau. Sie ist die große Unekannte in diesem Spiel, ist sie glücklich oder unglücklich? Sie weiß von dieser Affäre, konfrontiert auch ihren Ehemann damit, gesteht sich aber ein ihr ruhiges, sorgenfreies Leben nicht aufgeben zu können. Also ähnlich wie Pierre sucht sie nicht das Leidenschaftliche, sie will das Sorgenfreie, das Gekannte behalten. Und Adrien, Chloes Mann, der sie verließ wegen einer Anderen? Man könnte ihn moralisch schuldig sprechen und sich fragen, warum er sich nicht für Frau und Kinder entschieden hat. Und doch fragt man sich: Wäre das ein glücklicher Zug gewesen? Ist es besser bei einer Frau zu bleiben, die man nicht liebt?


    Mit solchen doch sehr nachdenklich-machenden Themata habe ich nicht gerechnet. Ich dachte an eine leichte Lektüre, für "Zwischendurch". Was ich bekommen habe, ist eine leicht erzählte Geschichte, mit sehr sympathischen Figuren (Ich liebe Chloes Sarkasmus *grins*), die durch den Inhalt sehr besticht und man bleibt sehr nachdenklich zurück nach diesem mit 165 Seiten "dünnen" Roman.


    Es gibt nur zwei Kritikpunkte; für den einen ist die Autorin verantwortlich und für den anderen nicht. Erstens: Zum Glück kann man sagen, waren es nur, zumindest im Gespräch, nur zwei Figuren und selbst da war es ab und an leicht verwirrend den Dialogen zu folgen, weil man manchmal irritert war, wer gerade spricht. Einerseits hält es die Geschichte lebendig, aber andererseits irrietert es extrem, wenn drei Mal Anführungszeichen hintereinander z.B. kommen und jedes Mal redet dieselbe Person.
    Und zweitens: Die Covergestaltung bleibt mir ein Rätsel. Vielleicht findet ja jemand einen Zusammenhang mit der Geschichte, ich finde keinen.


    Fazit: Ich bin zwar überrascht auf doch keine so leichte Lektüre zu treffen und bin von der Geschichte dennoch beeindruckt. Auch, wenn mir dieser starke dialogartige Stil auf Dauer nicht gefallen würde, so hat er mir doch bei diesem eher kurzen Roman gut gefallen.

    Wenn ich ein Buch lese, ein gescheites ebenso wie ein törichtes,
    ist es mir, als lebte es und spräche mit mir. (Jonathan Swift, 1667 - 1747))


    :lesend Vladimir Nabokov - Lolita (Leserunde)

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  • Ich verstehe das Rätsel mit dem Cover nicht; für mich ist es die Darstellung von Chloes Stimmungslage: wartend, auf Adrien, auf ein Zeichen (besonders zu Anfang wirft sie oft Blicke auf ihr Handy), zwischen den Leben verharrend und nicht wissend wohin. Das hätte man anders ausdrücken können, aber ich habe mich nie darüber gewundert.


    Das Buch selbst fand ich eher mittelmäßig, obwohl mir Anna Gavaldas Stil sehr gefällt. Die Geschichte an sich hat mich zwar zeitweise deprimiert, nachdenklich gemacht, aber keinen allzu bleibenden Eindruck hinterlassen. Wirklich berührend fand ich nur eine Stelle: die Liste. Da war ich für einen Moment wirklich verzaubert und in der Geschichte.

  • Zitat

    Ich verstehe das Rätsel mit dem Cover nicht; für mich ist es die Darstellung von Chloes Stimmungslage: wartend, auf Adrien, auf ein Zeichen (besonders zu Anfang wirft sie oft Blicke auf ihr Handy), zwischen den Leben verharrend und nicht wissend wohin. Das hätte man anders ausdrücken können, aber ich habe mich nie darüber gewundert.


    Vielleicht ist das auch eine Frage der Assoziation.
    Wenn ich mir das Cover anschaue, denke ich sofort an eine junge Frau, die darauf wartet angerufen zu werden, von einem geliebten Menschen. Also dieser Gedanke der ersten Liebe: "Ruft er mich an oder ruft er mich nicht an? Soll ich ihn anrufen?" Vor allem, weil die Farbgebung einfach eine gewisse (Vielleicht ist das auch nur bei mir so ;=)) positive Ausstrahlung hat, zumindest finde ich das. Da finde ich das Cover der deutschen Hardcover-Ausgabe von Januar 2007 noch ansprechender, weil es diese doch eher traurige, depressive Stimmung Chloes ausdrückt. Ist aber auch einfach Geschmackssache.

    Wenn ich ein Buch lese, ein gescheites ebenso wie ein törichtes,
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  • Ich habe das Buch gestern fertiggelesen und muss sagen, trotz der wenigen Seiten, habe ich lange gebraucht um reinzukommen.
    Die Geschichte, die Pierre von sich und Mathilde erzählt fand ich fast spannender als Chloés Gefühlslage.
    Wie geli auch schon erwähnte, war es oft schwierig die Dialoge zuzuorden. Wenn man bei der Zuordnung falsch lag, hatte man einen völlig anderen Eindruck der Situation. Und so passierte es mir ein paar Mal, dass ich eine Seite nochmal lesen musste.
    Alles in allem ist das Buch lesenswert. Wenn man sich damit beschäftigt, sicherlich nicht so leicht zu verstehen, man muss die Andeutungen interpretieren und versuchen dem nicht zuende Gedachten zu folgen.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • So spät im Jahr hatte ich nicht mehr mit einem Lesehighlight gerechnet, doch "Ich habe sie geliebt" ist für mich zweifelsfrei ein solches. Zum Inhalt wurde ja bereits alles gesagt; daß man nicht immer sofort weiß, wer gerade spricht, erschwert das Lesen zwar ein bißchen, dennoch halte ich die Art und Weise, wie die Geschichte aufgebaut ist mit seinem dialoghaften Stil für die beste Wahl. Normalerweise stört es mich immer sehr, wenn ein Buch einen so geringen Umfang hat, doch auch dies fand ich hier genau richtig. Eine interessante Themenwahl, die grandios umgesetzt wurde und den Leser zwingt, sich eigene Gedanken zu machen, anstatt ihm einfach eine ultimative, moralisch einwandfreie Sichtweise vorzusetzen; in diesem Sinn fand ich auch das abrupte Ende völlig in Ordnung, das Wesentliche war gesagt. Die Fähigkeit der Autorin, mit wenigen einfachen, wohlgesetzten Worten eine solche Intensität heraufzubeschwören, ist erstaunlich und bewunderswert. Volle Punktezahl.


    Nun freue ich mich noch mehr auf das Erscheinen der TB-Ausgabe von "Alles Glück kommt nie". :-]

  • Anna Gavalda – Ich habe sie geliebt


    Verlag: Fischerverlage
    TB: 165 Seiten
    OT: Je l´aimais
    Übersetzerin: Ina Kronenberger


    Inhaltsangabe


    Zwei Generationen, zwei Schicksale, Mann und Frau.
    Die Frau: Chloé, sitzen gelassen von ihrem Ehemann.
    Der Mann: Pierre, ihr Schwiegervater.
    Und ausgerechnet dieser distanzierte, kühle Pierre nimmt Chloé mit in sein Landhaus und erzählt ihr von seinem lang gehüteten Geheimnis: von der großen Liebe seines Lebens, von heimlicher Untreue und von ungelebten Träumen.


    Autor


    Anna Gavalda, Jahrgang 1970, hat in Paris studiert und arbeitete als Französischlehrerin. Sie veröffentlichte ihr erstes Buch in einem kleinen Pariser Verlag und avancierte dann zum Star der französischen Literaturszene. Sie lebt mit ihren beiden Kindern in der Nähe von Paris, liebt Bücher und keinen Fernseher.


    Meinung


    „Was hast du gesagt?“
    „Ich habe gesagt, dass ich mit ihnen rausfahre. Es wird ihnen gut tun, ein bisschen rauszukommen.“
    „Und wann?“, fragte meine Schwiegermutter.
    „Jetzt.“
    „Jetzt? Das meinst du nicht im Ernst.“
    „Und ob.“


    Wenn man betrogen und verlassen wird, ist das ein unbeschreiblicher Schmerz. Was fühlen aber die, die betrügen und verlassen? Und wie reagiert man als Betrogener auf die Lebensbeichte eines Betrügers?
    Ich habe sie geliebt ist ein leiser Roman mit wenig Handlung und einer klaren Sprache. Gavalda lässt Schwiegervater Pierre zu Wort kommen, lässt ihm seine Geschichte erzählen. Der Leser bleibt dabei auf gewisse Weise außen vor, er nimmt die Rolle des Zuhörers ein. Das mag langweilig klingen, ist es aber nicht. Gavalda gelingt es, allein durch messerscharfe Dialoge die Gefühle ihrer Protagonisten bis ins Detail zu beleuchten und die Geschichte, die Pierre offenbart, so für den Leser greifbar zu machen.


    Fazit


    Wer sich auf das schmale Büchlein einlässt, wird mit einem literarischen Genuss belohnt.

  • Ein sehr schönes kleines Büchlein, auch wenn es das traurige Thema des Verlassens und Verlassenwerdens, des Betrügens und Betrogenwerdens behandelt. Anna Gavalda findet die richtigen Worte und trotz des traurigen Themas fühlt der Leser sich gut aufgehoben.


    *klugscheißmodus an*
    Im Französischen werden Dialoge immer so geschrieben. Keine Anführungszeichen, nur ein eingeschobener Bindestrich um zu zeigen, dass jetzt jemand (anders) spricht. Häufig wird das bei der Übersetzung auch so beibehalten.
    *klugscheißmodus aus*


    Kann es sein, dass das Cover von diesem Buch und "Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet" auf dem gleichen Fotoshooting aufgenommen worden ist?

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

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