Der nasse Fisch - Volker Kutscher

  • 1. Band der Gereon Rath-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Volker Kutscher lässt das Berlin des Jahres 1929 lebendig werden. Sein Held Gereon Rath erlebt eine Stadt im Rausch. Kokain, illegale Nachtclubs, politische Straßenschlachten – ein Tanz auf dem Vulkan. Der junge, ehrgeizige Kommissar, neu in der Stadt und abgestellt beim Sittendezernat, schaltet sich ungefragt in Ermittlungen der Mordkommission ein – und ahnt nicht, dass er in ein Wespennest gestoßen hat.


    Über den Autor:
    Volker Kutscher arbeitete nach dem Studium zunächst als Tageszeitungsredakteur, bevor er seinen ersten Kriminalroman schrieb. Heute lebt er als freier Autor in Köln. Mit den bisher erschienenen Bänden seiner Krimiserie um den Kommissar Gereon Rath begeisterte er sowohl Kritiker wie Hörer und Leser.


    Über den Sprecher:
    Sylvester Groth gehört seit Jahren zu den anerkanntesten deutschen Schauspielern. Dem breiten Publikum ist er bekannt durch Film- und Fernsehproduktionen wie "Mein Führer", "Das Wunder von Lengede" oder "Oswald Kolle". "Reines Adrenalin" attestierte ihm Film-Regisseur Max Färberböck, der im Jahr 2000 Jenseits mit ihm drehte, und das hört man.


    Meine Meinung:
    Ende der 1920er Jahre ist Berlin ein heißes Pflaster. Sowohl politisch als auch gesellschaftlich geht es hoch her. Eine ebenso brisante wie spannende Kulisse, die Volker Kutscher für den Auftakt seiner Gereon-Rath-Reihe gewählt hat. Ihm gelingt es wunderbar, in diese in dichte Atmosphäre eingetauchte Kulisse eine spannende und stimmige Kriminalgeschichte einzubetten. In ihrem Mittelpunkt steht die Figur des Gereon Rath, der gerne eigene Wege geht und sich auch nicht immer an die Dienstvorschriften hält, insbesondere, wenn es ihm selbst zum Vorteil gereicht. Schade, dass - zumindest in der gekürzten Hörbuchversion - so gut wie nichts aus Raths Privatleben vor seiner Versetzung nach Berlin zu erfahren ist. Weder seine berufliche noch seine private Vorgeschichte werden erwähnt. Aber vielleicht ändert sich das ja in den Folgebänden. Hervorheben möchte ich das Ende mit Ecken und Kanten, das sicher nicht jedem gefällt, aber zu der nicht ganz reibungslosen Geschichte passt.


    Leider gibt es in der Hörbuchversion einige starke Schwankungen in der Lautstärke zu bemängeln, die während des Hörens immer wieder reguliert werden muss. Insbesondere in Szenen, in denen zwei Personen miteinander flüstern, ist das Gesprochene - auch bei voll aufgedrehter Lautstärke - nur schwer zu verstehen. Sylvester Groth liest allerdings ebenso souverän wie mitreißend, seine Stimme passt zur jeweiligen Situation und macht die Szenerie, nicht zuletzt durch den immer mal wieder auftretenden Berliner Dialekt, lebendig.


    9 Punkte von mir!

  • Als die erste Staffel von “Babylon Berlin” ausgestrahlt wurde, haben wir uns einen Teil davon angesehen, aber so recht überzeugt war ich nicht. Warum ich dann allerdings den ersten Teil der Gereon-Rath-Reihe hören wollte, weiß ich gar nicht genau. Jedenfalls ist mir jetzt klar, dass ich “Babylon Berlin” niemals weiter ansehen werde, denn das erste Buch der Reihe hat mich so sehr überzeugt, dass ich die Reihe weiter hören werde und keinen Bedarf mehr an der Serie habe.


    Gereon Rath wurde von Köln nach Berlin versetzt, nachdem er den Sohn eines bekannten Verlegers während eines Einsatzes erschossen hat. Dort ist er erst mal bei der Sitte, allerdings verstrickt er sich durch private Umstände immer mehr in einen aktuell laufenden Kriminalfall und ermittelt erst heimlich, wird dann aber versetzt und darf offiziell ermitteln.


    Ich habe so viele Gründe gefunden, das Buch großartig zu finden. Nicht nur dass einer meiner absoluten Lieblingssprecher – David Nathan – das Hörbuch liest, sondern auch der Schreibstil hat mir außerordentlich gut gefallen. Die Charaktere sind nicht einfach gestrickt, so dass man als Hörer/in das Gefühl hat, dass es um echte Menschen geht, von denen da erzählt wird. Gereon Rath ist nicht die Art Mensch, dem alles beim ersten Versuch sofort gelingt und er hat auch mal Dreck am Stecken und muss eine Lösung aus der aktuellen Situation finden. All das hat dazu geführt, dass ich wie gebannt zugehört habe, wie sich Herr Rath immer und immer mehr in die Geschehnisse verwickelt hat. Ein großes Plus für mich war zusätzlich noch, dass das Buch nicht total rasant geschrieben ist, so dass man sich wie getrieben fühlt, eher ist es so, als würde man den normalen Alltag langsam und gemächlich, sozusagen in Echtzeit, miterleben. Die Spannung kommt aber trotz allem nicht zu kurz.


    Meiner Meinung nach hat der Inhalt des Buches nicht viel damit zu tun, was am Ende als Serie herauskam, denn schon allein die Gedanken der Figuren sind ja über ein visuelles Medium gar nicht transportierbar. Genau diese haben das Hörbuch für mich sehr bereichert.

  • Und die nächsten Bände fand ich persönlich noch besser. Ich werde am Wochenende Band 8 lesen :-)