Ich sehe den Verhandlungen mit dem UK äußerst gelassen entgegen. Das wird sich alles finden. Wenn denn tatsächlich ein Austrittsantrag gestellt wird.
Mir erscheint diese Debatte um eine erneute Abstimmung, darum, welche Bedeutung und Verbindlichkeit eine solche Volksabstimmung hat, viel wichtiger und einschneidender. Schon immer war ja der größte Vorbehalt vor der Demokratie, dass "das Volk" zu blöde und ungebildet sei, um wichtige Entscheidungen selber zu treffen.
Lange genug ist für ein allgemeines und gleiches Wahlrecht gekämpft worden. Gegen erbitterten Widerstand.
Es ist ja auch kein Zufall, dass unsere Verfassung in Artikel 79 Bestimmungen vorsieht, die nicht geändert werden können. Auch bei noch so großen Mehrheiten.
Aus leidvollen Erfahrungen heraus.
Und mich erschüttert die Naivität von Menschen, die über etwas abstimmen, worüber sie sich in keinster Weise informiert haben. Nur weil sie es "denen da oben mal so richtig zeigen wollten". Da ist ja das UK nicht alleine. Wie oft höre ich das in Gesprächen und sehe betroffene Gesichter, wenn ich den Leuten vorlese, was so manche Partei im Programm stehen hat.
Ja, aber meine Stimme hat doch gar kein Gewicht. Es ist doch nur Protest.
Ich habe dafür einfach keine Worte. Und zitiere Axel Hacke, der in WDR 2 am Wochenende sinngemäß über Dummheit gesagt hat, Dummheit sei, etwas nicht zu wissen, es nicht wissen zu wollen und darauf auch noch stolz zu sein.