Titel: Widerrechtliche Inbesitznahme
OT: Eigenmäktigt förfarande – en roman om kärlok
Autorin: Lena Andersson
Übersetzt aus dem Schwedischen von: Gabriele Haefs
Verlag: Luchterhand
Erschienen: April 2015
Seitenzahl: 224
ISBN-10: 363087469X
ISBN-13: 978-3630874692
Preis: 18.99 EUR
Das sagt der Klappentext:
Ester Nilsson ist 31 Jahre alt. Sie ist Dichterin und Essayistin, eine vernünftige Person mit einer vernünftigen Beziehung. Eines Tages erhält sie den Auftrag, einen Vortrag über den Künstler Hugo Rask zu halten. Im Publikum sitzt der Meister höchstpersönlich, und danach treffen sie sich zum ersten Mal. Dieser Augenblick verändert alles. Eine auf den ersten Blick völlig harmlose, unverbindliche Kommunikation nimmt ihren Anfang, in deren Verlauf es zu einer Kette von Ereignissen kommt, die katastrophal für die liebesblinde Ester enden.
Die Autorin:
Lena Andersson studierte in Stockholm Englisch, Politikwissenschaften und Deutsch, war zunächst als Sportjournalistin tätig und arbeitet heute als freie Schriftstellerin.
Meine Meinung:
Liebe macht ja bekanntlich blind – aber gleich so blind, dass sich auch der Rest des normalen Verstandes selbst in die Tonne tritt? Ein Buch das irgendwie einen ziemlich hohen Nervfaktor hat. Diese bedeutungsschwangere Nabelschau – tussinormal?
Irgendwann muss man auch mal klare Kante zeigen – auch als Mitglied der weiblichen Fraktion. Dieses ewige Lamentieren, diese aufgesetzten Selbstzweifel – irgendwann ist man als Leser nur noch genervt. Selbst ich als Empathiker.
Wenn man sich als Frau mit einem älteren und selbstgefälligen Künstler einlässt, dann sollte man doch eigentlich wissen was passiert. Da sollte man vögeln und seinen Spass haben – irgendwelche tiefenpsychologischen Betrachtungen, garniert mit Philosophiestückchen eines Albert Camus haben im Bett beim Sex doch nichts zu suchen – darüber könnte man anschließend reden, statt der Zigarette danach.
Und nichts ist so ermüdend, deprimierend und überflüssig wie Beziehungsgespräche unter der gemeinsamen Bettdecke.
Am Ende habe ich das Buch einfach nur noch quergelesen – vielleicht sind mir da auch entscheidene und grandiose Beziehungserkenntnisse verborgen geblieben – möglich wäre es.
Also, mehr als 5 Eulenpunkte für diesen Roman mit der Nervtrulla Ester sind nicht drin – bei aller Liebe und allem Verständnis für das weibliche Geschlecht.