Einer gibt den Löffel ab (Loretta Luchs' 2. Fall) - Lotte Minck

  • 287 Seiten



    Kurzbeschreibung


    Eine Leiche zum Dessert: Konkurrenz kocht bei Fernsehshow um die Wette


    Loretta freut sich: Sie wurde als Kandidatin für ihre Lieblings-Kochsendung „Gib mir den Löffel“ ausgewählt! Noch bevor sie sich darüber klar werden kann, worauf sie sich so spontan eingelassen hat, steht das Fernsehteam in ihrer Wohnung. Aber dann beginnt eine Woche voller böser Überraschungen: Nicht nur die Kandidaten erweisen sich als explosive Mischung und können nur mühsam davon abgehalten werden, sich vor laufender Kamera an die Gurgel zu gehen. Auch die Stimmung im Fernsehteam ist nicht viel besser. Und als eines Abends das Menü nicht mit dem Dessert, sondern einem Leichenfund endet, deutet einiges darauf hin, dass eigentlich Loretta tot im Schnee liegen sollte. Loretta Luchs lässt im Ruhrgebiet nichts anbrennen - schnoddrig, schlagfertig und schwarzhumorig wie in ihrem ersten Fall "Radieschen von unten".



    Über die Autorin


    Lotte Minck, eine echte Ruhrgebietlerin, lebt seit einigen Jahren an der Nordseeküste. Nach ihren beruflichen Stationen als Köchin, Veranstaltungsmanagerin und in der Pressebranche sowie bei einer Schauspielagentur widmet sie sich seit 2005 ganz dem Schreiben.



    Meine Meinung


    Loretta ist Kandidatin bei der beliebten Kochshow "Einer gibt den Löffel ab", eine Art "Perfektes Dinner". Und kaum hat sie die Zusage zur Teilnahme schon wuselt das gesamte Fernsehteam in ihrer Wohnung herum. Loretta genießt den Trubel und erzählt mit ihrem trockenen Humor von den Dreharbeiten und den Mitarbeitern des Fernsehsenders. Dann lernt sie endlich die anderen Kandidaten kennen. Nicht bei allen steht das Vergnügen im Vordergrund, der Kampf und den goldenen Kochlöffel wird erbittert geführt. Mit jedem Drehtag werden die Feindseligkeiten und Streitereien untereinander größer. Bis schließlich das Menü mit einem Leichenfund endet...


    Bei einem klassischen Krimi hätte es mich gestört, dass der Mord erst nach der Hälfte des Buches passiert, aber Lorettas Erzählungen von den Dreharbeiten sind so kurzweilig und amüsant, die hätten auch ganz ohne Kriminalfall einfach weitergehen können.


    Schön fand ich, dass neben Loretta auch einige andere bekannte Gesichter aus Band 1 auftauchen - dennoch muss man Band 1 nicht kennen, um Band 2 zu genießen.


    Ansonsten wiederhole ich einfach mal meine Rezi von Fall 1: Die Krimihandlung ist schlüssig, doch vorallem lebt das Buch von Loretta und all den anderen herrlichen Figuren. Ich habe sie alle beim Lesen direkt vor mir gesehen und mir hat der humorvolle Schreibstil viel Spaß bereitet. Die Bezeichnung "Krimödie" trifft es genau! Schauplatz ist im Ruhrpott und bei dem einen oder anderen hört/liest man das auch ganz deutlich, war aber auch für mich als Leser mit anderem Dialekt gut verständlich und gut lesbar.

    Ich habe auch Lorettas 2. Fall mit viel Vergnügen gelesen und vergebe 9 Punkte (und den goldenen Kochlöffel!).



    Hier die Übersicht über die Reihenfolge der Bücher mit Loretta Luchs.


    1. Radieschen von unten
    2. Einer gibt den Löffel ab
    3. An der Mordseeküste
    4. Wenn der Postmann nicht mal klingelt
    5. Tote Hippe an der Strippe
    6. Cool im Pool
    7. Die Jutta saugt nicht mehr

  • Loretta Luchs erhält die Chance, bei ihrer Lieblingskochsendung mitzumachen, fünf Kandidaten kochen reihum für die anderen, wer die besten Bewertungen erhält, gewinnt. Loretta, noch traumatisiert von den Ereignissen in „Radieschen von unten“ freut sich sehr, kann sie doch nicht ahnen, dass sie schon wieder in einen Mordfall schlittert …


    Da ich erst mit Band 4 in die Reihe eingestiegen war, hatte ich mir fest vorgenommen, die vorherigen Bände auch noch zu lesen. „Einer gibt den Löffel ab“ ist nun der erste Vorgängerband, den ich gelesen habe.


    Das Charakterensemble ist schon ziemlich komplett zusammen, in diesem Band trifft Isolde erstmals auf Loretta und ist direkt sehr sympathisch. Frank, Doris, Erwin, Diana gehören schon fest zur Clique und jeder von ihnen, vor allem aber Frank und Doris erhalten ihre besonderen Auftritte. Mich hat erstaunt, dass Baghira noch fehlt, aber hier werden schon die Weichen für ihn gestellt. Die Aufnahmecrew setzt sich, genauso wie Lorettas Clique, aus markanten Typen zusammen, die einem, zumindest zum Teil, noch ein bisschen im Gedächtnis bleiben werden, ebenso die anderen Kandidaten, die schon fast übertrieben kurios sind, dafür aber für viele humorvolle Momente sorgen.


    Humor ist nämlich einer der Hauptbausteine der Reihe, weswegen es sich auch nicht um schnöde Krimis handelt, sondern um Krimödien. Der Kriminalfall tritt zwar oft etwas in den Hintergrund, so auch hier, zumal die Leiche erst spät auftaucht, jedoch vermisst man ihn nicht wirklich, denn bis dahin hat man viel zum Schmunzeln und zum Kichern. Die Autorin ist selbst einmal in einer solchen Show aufgetreten, die es ja in ähnlicher Form tatsächlich gibt, so dass sie sicher aus dem Nähkästchen geplaudert hat, wenn es darum geht, zu erzählen, was hinter den Kulissen geschieht. Mir hat gerade dieses Setting sehr gut gefallen und ich werde diese Shows (sollte ich irgendwann mal wieder eine anschauen) fortan mit anderen Augen sehen.


    Lotte Minck lässt Loretta auch hier selbst in Ich-Form erzählen und so hat der Leser das Vergnügen, die anderen Charaktere mit Lorettas Augen zu sehen. Lorettas Gedanken sind pointiert und oft bissig, aber immer passend ...


    Die Auflösung des Kriminalfalls, Kommissarin ist natürlich Erwins Patentochter Astrid Küpper, ist zufriedenstellend. Am Ende gibt es wieder einen Ausblick auf den nächsten Fall, eine Tradition, die Lotte Minck bis zum aktuellen Fall wahrt. Als Anhang findet man außerdem die Rezepte des Menüs, das Loretta für die Show gekocht hat.


    Der Roman hat mich wieder sehr gut unterhalten, vor allem das Setting hat mich begeistert, und mir einige Lachtränen beschert. So vergebe ich für gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für die ganze Reihe.