Guillaume Musso - Vierundzwanzig Stunden

  • Inhalt:


    Als Arthur von seinem Vater einen alten Leuchtturm als vorgezogenes Erbe erhält und entgegen allen Ratschlägen einen zugemauerten Raum öffnet und betritt, ändert sich sein Leben auf drastische Art und Weise. Der Leser begleitet ihn auf einer unglaublichen Reise durch Zeit und Raum, wird Zeuge des Zeitgeschehens über vierundzwanzig Jahre hinweg und erlebt Arthurs Schicksal im Zeitraffer - mit allen Höhen und Tiefen eines ganzen Lebens...


    Meine Meinung:


    Gleich mal vorweg, ich fand das Buch einfach großartig! Zunächst stand bei mir die Skepsis im Vordergrund, angesichts der akribischen Einteilung in Teile, Kapitel, Unterkapitel, mir kam die Handlung schon im Vorfeld reichlich zerfleddert vor. Mit dem ersten Einlesen machte die Unterteilung plötzlich Sinn und ich verstand, dass hier die Zeit eine sehr große Rolle spielt.


    Arthur betritt den geheimnisvollen Raum im Leuchtturm und erlebt ab sofort ein ganzes Leben im Zeitraffer. Da er nur immer jeweils für vierundzwanzig Stunden in der Realität lebt, empfand ich die Handlung als überaus temporeich, versehen mit einem steil ansteigenden Spannungsbogen. Der Autor verknüpft Arthurs kaleidoskopartige Aufenthalte mit dem jeweiligen Zeitgeschehen und lässt wichtige Ereignisse der Vergangenheit damit wieder aufleben, so dass die zeitliche Einordnung dadurch offensichtlich wird.


    So nahe mir Arthur mit seinen Gefühlen und Eindrücken dabei war, so fremd blieben mir die anderen Protagonisten; eine Entwicklung ist durch die vielen Zeitsprünge kaum verfolgbar, was in diesem Fall völlig logisch ist. Trotzdem fand ich Gefallen an den Figuren und an Arthurs kurzzeitigen Interaktionen mit ihnen. Durch die Tragik seines Schicksal ist die Lektüre bisweilen sehr emotional und hat mich völlig mitgerissen. Wie kann man sich in einen Mann verlieben, den man nur einmal im Jahr zu Gesicht bekommt? Diese und andere Fragen beschäftigten mich intensiv und brachten mich zum Nachdenken.


    Wie kann eine Story enden, die durch die Zeitsprünge einen hohen übersinnlichen Faktor hat, andererseits aber in keinster Weise phantastisch angelegt ist? Am Ende stellt sich die Geschichte in einem völlig neuen Licht dar: Guillaume Musso entzieht sich der Auflösung durch eine genialen erzählerischen Trick, der die Handlung zwar völlig auf den Kopf stellt, am Ende aber für mich ein glaubwürdiges Ergebnis erzielt und mich regelrecht begeistert hat.


    Mit dem Schreibstil bin ich sehr gut zurecht gekommen; Guillaume Musso pflegt einen präzisen und eleganten Stil, der sich schön lesen lest und völlig ohne ausschweifende Beschreibungen auskommt. Mit einem Wort, ich fand das Buch brillant und freue mich bereits auf weitere Neuentdeckungen aus der Feder dieses Autors.


    10 von 10 Eulenpunkten

  • Hallo zusammen :wave


    Vierundzwanzig Stunden habe ich gerade in weniger als 24 Stunden ausgelesen.


    Ich kann mich der Rezi von Tiramisu nur anschließen. Ein tolles Buch.


    Ich vergebe 9 Punkte.