Sommerchallenge ab 01.07.2016

  • Zitat

    Original von geli73


    Du hast auf jeden Fall gesagt, dass wir auf das TB warten sollen.
    Ich glaube nicht, dass unsere Bücherei das anschaffen wird, dazu ist es wohl zu speziell. Ich verfolge Belle Affaires Meinung auch, einerseits interessiert mich das Thema, andererseits bin ich skeptisch, weil "Literatur" ganz selten bei mir gut ankam.


    Ich kann Punkt 4.38 abhaken. LR Elsa ungeheuer


    Das freut mich, dass du meine Meinung verfolgst, Geli :-], also ich bin jetzt auf S. 120 und bin immer noch sehr angetan.


    Ich finde die Sprache sehr autenthisch und ich mag das, wenn man durch Bücher in eine Szene / Subkultur versetzt wird, mit der man ansonsten null Berührungspunkte hat. Bei dem Buch hab ich das Gefühl, alles aus Insider-Sicht erzählt zu bekommen.


    Was das Thema "Literatur" betrifft - da brauchst du dir in keinster Weise Sorgen zu machen, Geli, das ist absolut nix "Hochtrabendes", "Gekünsteltes" oder "Schwere Kost" - was man sich ja unter der hohen Literatur normalerweise vorstellt. Ich denke, es ist eher anders rum - der Autor Philipp Winkler war ja eher der Außenseiter unter den Nominierten und ist ja auch erst 30 Jahre alt und das war sein Debütroman!


    xexos - mich würde sehr interessieren, was an dem Buch dir nicht so gefallen hat!


    Ich habe im Internet schon gelesen, dass manche kritisiert haben, dass so ein Hooligan sich nicht so schön und gepflegt ausdrücken würde, wie Philipp Winkler es abseits der gossensprachlichen Dialoge getan hat. Das find ich jetzt aber eine zu vernachlässigende Kritik. Es gibt ja jede Menge Bücher über niedrige soziale Schichten, dürfen die dann automatisch alle nicht gut geschrieben sein? Und würde man außerdem damit nicht alles viel zu sehr vereinfachen? Ich glaube zwar schon auch, dass Hooligans eher in bildungsfernen Schichten und in sozial schwierigen Verhältnissen zu finden sind, als in Akademikerfamilien - aber doch nicht ausschließlich! Das wäre zu sehr schwarz/weiß.
    Der Protagonist in "Hool" war ja immerhin auf dem Gymnasium.


    Aber vielleicht gibts für dich, Xexos, noch andere Kritikpunkte?


    Ach ja, und was mir natürlich auch sehr gefällt - wenn ich ab und an etwas wiedererkenne, wie z.B. U-Bahn nach Stöcken oder Kröpcke-Uhr... Das erinnert mich dann ans Büchereulentreffen! :-)

  • Zitat

    Original von Nightflower
    Lori Nelson Spielman --> ist das ein Doppelnachname??


    Jein, soweit ich das herausfinden konnte. Lori Nelson war ihr Mädchennamen, vermutlich hat sie ihn nach ihrer Heirat als "middle name" genommen. Das ist aehnlich wie ein zweiter Vorname, oft ist es das auch, aber oft auch der Mädchenname von verheirateten Frauen.


    Ich denke, das kann man als Doppelnamen gelten lassen.


    ETA: Ein Beispiel:


    Vor der Heirat: Anna Maria Müller
    Nach der Heirat: Anna Müller Mayer.


    Wird i.d.R. Mrs. / Ms. Mayer gerufen.

  • Ich müsste zu Hool nun inhaltlich was schreiben. Aber Du bist ja erst auf Seite 120, da möchte ich nicht vorgreifen. Die Sprache war es jedenfalls nicht.


    Die Figur Heiko ist auch nicht dumm, sondern kommt nur aus schwierigen Familienverhältnissen. Kai dagegen kommt ja sogar aus sehr gutem Elternhaus und ist Student. Sprachlich ist das aber auch nie übertrieben künstlich, sondern durchgängig authentisch.


    Insgesamt habe ich gar nicht viel zu kritisieren. Ich sagte nur, man muss nicht unbedingt die gebundene Ausgabe kaufen. Es ist für mich halt nur kein 10-Punktebuch. 7 würde ich geben und daher hätte mir auch das Taschenbuch gereicht. Die gebundene Ausgabe wurde es aber, weil ich neugierig war. :grin

  • Ok da bin ich ja mal gespannt, ob ich vielleicht herausfinde, welchen inhaltlichen Punkt du meinst :grin


    Die Frage Hardcover oder Taschenbuch stellte sich bei mir ja nicht, weil ich es aus der Bibliothek habe.
    Aber ich finds schon cool, eine der ersten zu sein, die das Buch liest ;-)

  • Zitat

    Original von xexos
    Gleich der erste Satz bei Wikipedia: "Lori Nelson Spielman ist die Tochter von Frank und Joan Nelson." Von daher ist das wohl eindeutig ein Nachname.


    Danke dir und den anderen! :knuddel1


    Dann kann ich "Und nebenan warten die Sterne" für diese Kategorie nehmen. :-]

  • @ Belle Affaire / Xexos: Dann würde Hool ja sowohl in die Kategorie Debütroman als auch Hannover passen.


    Ich werde nachher mal in der Bücherei fragen, ob sie das über die Fernausleihe besorgen können, nun interessiert es mich doch. :grin

  • Für die Kategorie 3.30 … dessen Autor bei Erscheinen des Buchs nicht älter als 30 war. kann ich eintragen: Dark Love - dich darf ich nicht lieben.


    Naja ... fing ganz gut an. Aber leider hält das Cover nicht, was es verspricht. Eden ist ziemlich durchschnittlich und Tyler kein cooler Bad Boy, sondern ein Teenager mit seelischen Problemen. Also einfach nur unberechenbar rauf und runter die Emotionsleiter. Inhaltlich dreht sich alles um Parties und Saufen und die Dramatik um das Stiefgeschwister-Dasein erscheint mir etwas gekünstelt. Zudem trifft Eden am Ende Entscheidungen, über die ich bestenfalls die Augen rollen kann und die sie mir nicht sonderlich sympathisch machen. Ach ja: Und mit Klischees wird auch nicht gespart. Und hätte ich jedes Mal einen Kurzen getrunken, wenn sich jemand auf die Lippe gebissen hat, wäre ich genauso besoffen gewesen wie die Figuren. :grin

  • Zitat

    Original von JASS
    Für die Kategorie 3.30 … dessen Autor bei Erscheinen des Buchs nicht älter als 30 war. kann ich eintragen: Dark Love - dich darf ich nicht lieben.


    Naja ... fing ganz gut an. Aber leider hält das Cover nicht, was es verspricht. Eden ist ziemlich durchschnittlich und Tyler kein cooler Bad Boy, sondern ein Teenager mit seelischen Problemen. Also einfach nur unberechenbar rauf und runter die Emotionsleiter. Inhaltlich dreht sich alles um Parties und Saufen und die Dramatik um das Stiefgeschwister-Dasein erscheint mir etwas gekünstelt. Zudem trifft Eden am Ende Entscheidungen, über die ich bestenfalls die Augen rollen kann und die sie mir nicht sonderlich sympathisch machen. Ach ja: Und mit Klischees wird auch nicht gespart. Und hätte ich jedes Mal einen Kurzen getrunken, wenn sich jemand auf die Lippe gebissen hat, wäre ich genauso besoffen gewesen wie die Figuren. :grin


    Oh Gott - sowas ist die schlimmste Sorte von Büchern, die es gibt!!! Ich fühle mit dir! Da kann man gar nicht genug :rolleyes und sich :fetch über die vergeudete Lesezeit!!

  • Zitat

    Original von geli73
    @ Belle Affaire / Xexos: Dann würde Hool ja sowohl in die Kategorie Debütroman als auch Hannover passen.


    Ich werde nachher mal in der Bücherei fragen, ob sie das über die Fernausleihe besorgen können, nun interessiert es mich doch. :grin


    Ja genau, und in die Kategorie "ist im Präsens geschrieben" passt es auch noch!

  • So, nun habe ich auch Rachesherbst von Andreas Gruber fertig gelesen und habe es bei 4.29"... das 2015 erschienen ist" eingeordnet.


    Ein Buch von Andreas Gruber subt hier noch, aber ich hab mir grad selbst eine Pause von ihm verordnet. "Racheherbst" fand ich am Anfang nicht so toll, vor allem war ich furchtbar von Mikaela genervt, aber als die Ermittlungen dann an Fahrt aufnahmen, hat mir das Buch dann doch ganz gut gefallen. :-)

  • Auch, wenn beide Bücher nicht wirklich gut waren, erschlage ich damit gleich zwei Kategorien. (Hoffe ich zumindest!)


    4.30 ... das ein Debütroman ist.
    Carina Bartsch - Kirschroter Sommer


    4.31 … das zuerst als Self-Publishing erschienen ist (kann mittlerweile bei einem Verlag unter Vertrag sein oder immer noch Self-Publisher)
    Carina Bartsch - Türkisgrüner Winter

  • Sooooo - habe soeben die letzte Seite gelesen und das Buch "Hool" zugeklappt.


    Bin noch ganz erfüllt von meinen Leseeindrücken und muss sie deswegen sofort unmittelbar hier wiedergeben.


    Bei mir ist es so, dass ich


    - die meisten Bücher recht gut finde - das bedeutet für mich eine interessante Geschichte, nicht schlecht geschrieben, gut halt - aber auch wieder nicht sooooo gut, dass sie einem wirklich lange und eindrucksvoll in Erinnerung bleiben


    - einige grottenschlecht finde, das sind solche, die vor Klischees triefen, in denen die Darsteller aalglatt sind, die Story schon tausendmal dagewesen ist, der Schreibstil Fünftklässleraufsatzniveau hat und das Ende der Geschichte sowieso schon von vornherein absehbar oder - noch schlimmer- sowas von uninteressant ist, dass es einen überhaupt erst gar nicht interessiert - solche Bücher können dann ruhig auch abgebrochen werden. Ärgerlich ist es, wenn ein Buch auf mittlerem Niveau hindümpelt, und erst so etwa ab der Hälfte oder gar noch später so abschwächelt, dass es in die grottenschlechte Sparte abrutscht... Dann hat man echt viel Lesezeit unnütz vertan


    - und einige wenige Bücher als absolute Perlen empfinde, die einem absolut und total unter die Haut gehen, die sprachlich einfach gut geschrieben sind, wo der ganze Aufbau des Romans einfach stimmig ist, und die hier und da Sätze enthalten, bei denen ich mir denke: Wahnsinn, was für eine treffende oder wunderschöne oder extrem krasse Formulierung und/oder Beschreibung, die so traumhaft schön klingt oder aber so kraftvoll etwas zum Ausdruck bringt, oder den Leser auf geniale, fast nicht erwähnende, sondern nur zwischen den Zeilen lesende Art und Weise etwas erfahren lässt...


    Ist jetzt etwas kompliziert von mir beschrieben, aber ich glaube, ihr wisst, was ich meine...


    "Hool" gehört für mich definitiv zu den Perlen!


    Und das hier ist meine Begründung ;-):


    Es behandelt ein Thema, worüber ich sowieso schon mal noch gar nie etwas gelesen habe, und das ich deswegen extrem interessant fand.


    Es hat Darsteller, die so plastisch vor meinem inneren Auge entstanden sind, dass ich aus dem Stehgreif einen Kinofilm danach drehen könnte und bei einigen Personen schon genau die Besetzung dazu wüsste!


    Es hat einen genialen Aufbau - und zwar wechselt die Geschichte immer zwischen verschiedenen Szenen hin und her. Anfangs spielt sich alles noch in der gleichen Zeitebene ab - Heikos Freunde und die Hool-Szene, Heikos Wohnsituation mit Arnim und den Tieren, Heikos Situation mit Vater und Schwester.


    Im Laufe des Buches werden die Sprünge zwischen den Kapiteln größer. Es springt immer mal zurück in die etwas frühere Vergangenheit, in die frühe Jugend, in die Kindheit... Man weiß aber inzwischen genug über Heiko, um die Kapitel zuordnen zu können.


    Und weil man immer mehr über Heiko erfährt, kann man auch immer besser nachvollziehen, warum sein Leben so entgleist ist. Es gab Situationen, die mich so berührt haben, dass ich weinen musste (was ich bei diesem Buch ganz sicher nicht erwartet hätte).


    Und das Buch zeigt keine schwarz-weiß-Welt. Keine der Figuren ist nur gut oder nur böse.


    Was ich auch noch sehr wichtig finde: Viele Autoren entspinnen irgendwelche spannende Nebenhandlungsstränge, die dann aber ins Leere laufen und null Bezug zur eigentlichen Geschichte letzten Endes herstellen. Entweder hat man diese Nebenschauplätze bis zum Ende der Geschichte schon wieder vergessen, weil sie nur kurzfristig Spannung erzeugen und zur Unterhaltung beitragen sollten, oder man wartet auf einen Bezug, eine Auflösung und ist dann enttäuscht. Aber in "Hool" laufen alle Stränge am Ende zusammen - ich denke, soviel darf man sagen, ohne dass es gespoilert ist.


    Wenn es ein Buch bis hierhin geschafft hat, gibt es nur noch eine große Herausforderung: Der Schluss! Wie soll ein Buch enden, dass einen Leser so mitgenommen hat? Es darf nicht unbefriedigend auslaufen, es darf nicht enttäuschend enden (oft der Fall, wenn Bücher irgendwie so komplett ohne Abschluss einfach mittendrin aufhören...), es darf auch kein kitschiges Happy-End haben...


    Ohne etwas über den Schluss zu verraten, würde ich sagen: "Hool" endet mit einem genial komponierten Schlussakkord! Ich würde es so beschreiben - man muss mit der Melodie und auch allen Dissonanzen des Buches mitgeschwungen haben, damit man mit dem Klang des letzten Akkords was anfangen kann.


    Also ich fand es in jeder Hinsicht toll und nur dann nimmt ein Buch mich so gefangen, dass es für mich ein echter Pageturner ist, und dass hat "Hool" bei mir geschafft.


    Jetzt tut es mir natürlich für jeden leid, in dem ich mit so ner Rezi extreme Lese-Erwartungen erwecke und dem es nachher vielleicht nicht so geht - aber für mich ist es auf jeden Fall so ne Perle :anbet

  • Jaaaaaa lesen lesen lesen!! :freude


    *Die Anfixerin ist noch ganz gefangen in Euphorie, sorry* :lache


    Grüble immer so bisschen darüber nach, was wohl Xexos´ Kritikpunkte waren...


    Erstaunlich, dass ein Buch wie "Hool" von einem weiblichen Leser mehr gehypt wird als von einem männlichen... :lache


    edit:


    Man muss natürlich bedenken, dass mich das Thema schon sehr interessiert hat - weil ich darüber halt irgendwie noch so gar nix wusste außer Klischees und Vorurteilen.
    Das kann vielleicht schon anders sein, wenn jemand auf das Thema überhaupt keinen Bock hat ?(